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Neuigkeiten der Woche: Microsoft liefert positives Quartalsergebnis, zertifiziert Smartwatch und mehr

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Heute ist es wieder so weit: Wir bieten Euch alle erwähnenswerten Neuigkeiten der letzten Tage in aggregierter Form, werden dabei aber angemessene Schwerpunkte setzen. Den Anfang macht Microsoft, schließlich veröffentlichte der Redmonder Konzern am 23.10.2014 seine überraschend gute Bilanz für das dritte Quartal 2014, welches Microsofts erstem Geschäftsquartal des Jahres 2015 entspricht. Zudem wurden künftige Neuerungen in Bezug auf Windows 10 und die Xbox One bekannt, wobei ein Großteil der Informationen von offizieller Seite stammen. Während Microsoft insgeheim die Zertifizierung der eigenen Smartwatch feiert und man der hauseigenen „Garage“ endlich einen ansehnlichen Internetauftritt gönnt, erfuhr die Xbox Video App für Windows Phone ein Update.

Microsoft überrascht mit gutem Quartalsergebnis

Microsoft verzeichnete im Zeitraum von Juli bis September 2014 einen Umsatz von 23,2 Milliarden Dollar; dies kommt einer Zunahme in Höhe von 25% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gleich. Allerdings sank der Nettogewinn im selben Zeitraum (4,54 Mrd. Dollar/0,54 Dollar je Aktie) im Verhältnis zum dritten Quartal 2013 (5,24 Mrd. Dollar) signifikant, was einer Abnahme um 13 % entspricht. Hierzu ist anzumerken, dass der Rückgang des Gewinns auf eine Sonderbelastung in Höhe von 1,14 Milliarden Dollar zurückzuführen ist: Diese umfasst zum einen Umstrukturierungskosten und zum anderen Aufwendungen, die im Zuge der Integration von Nokias Geräte- und Dienstesparte angefallen sind.

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Mit diesem Ergebnis übertrifft Microsoft nicht nur die Erwartungen der Analysten, die lediglich Einnahmen in Höhe von 22 Mrd. Dollar bei einem Gewinn von 0,49 Dollar je Aktie erwarteten. Gleichzeitig gelang dem Redmonder Unternehmen durch den Absatz von 9,3 Millionen Lumia Smartphones ein Rekord. Daran anknüpfend hat Microsoft außerdem 2,4 Millionen Xbox-Konsolen verkauft, die Zahl der Office 365 Home und Personal Abonnenten auf 7 Millionen gesteigert sowie den mit der Surface Reihe erzeugten Umsatz auf 908 Millionen Dollar erhöht und infolgedessen ein positives Bruttoergebnis erzielt. Dementsprechend positiv reagierte der Finanzmarkt: Die Microsoft-Aktie verzeichnete am vergangenen Freitag an der Frankfurter Börse einen Anstieg von rund 3 %, während Finanzidienstleister wie Oppenheimer, FBR Capital Markets und Credit Suisse Microsofts Rücken stärkten, indem sie Kaufempfehlungen aussprachen. Amy Hood, CVP und CFO bei Microsoft, gab im Übrigen zu verstehen, dass man sich auch künftig auf Cloud-Dienstleistungen und die Hardwaresparte konzentrieren werde. Die vollständige Zusammenstellung des Quartalsergebnisses ist unter diesem Link zu finden.

Ausblick: Windows 10 und Xbox One

Nachdem Microsoft am vergangenen Dienstag die neue Build-Version (9860) der Windows 10 Technology Preview veröffentlicht und dadurch unter anderem ein Benachrichtigungscenter sowie die native Unterstützung für MKV-Dateien integriert hat, werden die Teilnehmer des Vorschauprogramms seit Kurzem mit einem weiteren kleinen Update zur Fehlerbehebung im Zusammenhang mit den Ein-/Ausschalten- und Energiespar-Funktionen versorgt. Damit nicht genug, äußerte sich der Konzern zu geplanten Neuerungen, die sich auf die Sicherheit von Windows 10 auswirken werden.

So wird die Mehr-Faktor-Authentifizierung dahingehend nutzerfreundlicher, dass sie sowohl in das Betriebssystem als auch in die jeweiligen Geräte integriert wird, wodurch das Erfordernis zusätzlicher Hardware – wie etwa Smart Cards – entfällt. Mit anderen Worten: Es wird die Möglichkeit bestehen, beispielsweise das eigene Smartphone als einen von zwei Sicherheitsfaktoren zu deklarieren und das Gerät folglich wie eine Smart Card zu verwenden.

Doch auch komfortabler Datenschutz steht auf der Agenda, dies gilt vornehmlich für den Einsatz in Unternehmen. Demnach verschlüsselt Windows 10 automatisch Daten in Form von Apps, Mails, Webseiteninhalten und anderen sensiblen Daten, soweit sie über ein Unternehmensnetzwerk auf das Gerät gelangen. Dahingegen können originär entstandene Daten optional aus der Verschlüsselung ausgenommen werden, so dass der jeweilige Nutzer sein Verhalten nicht an die Umstände anpassen respektive regelmäßig zwischen unterschiedlichen Modi wechseln muss. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Ankündigung, demzufolge sich diese Neuerungen nicht nur auf den Windows Desktop, sondern vielmehr auch auf das Windows Phone OS beziehen und eine plattformunabhängige Kompatibilität intendiert wird. Dies habe zum Beispiel zur Folge, dass geschützte Dokumente unabhängig von der eingesetzten Plattform verarbeitet werden können.

Wer sich für den vollständigen Text interessiert und des Englischen mächtig ist, findet hier den entsprechenden Blogbeitrag.

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An der Xbox-Front tut sich selbstverständlich auch einiges. Die (Xbox) Video App für Windows Phone erhielt am 22.10.2014 ein Update, dessen Änderungsprotokoll auf sich warten ließ, inzwischen aber öffentlich ist. Demnach wurden die Playback-Funktion verbessert und Fehler beseitigt. Darüber hinaus sagte Xbox Chef Phil Spencer in einem Interview mit IGN, die von zahlreichen Nutzern geforderte Screenshot-Funktion für die Xbox One werde voraussichtlich erst im kommenden Jahr erscheinen. Grund dafür seien unerwartete technische Schwierigkeiten, für die zwar schon seit zwei Wochen ein erfolgsversprechender Lösungsansatz bestehe. Wegen der anstehenden Weihnachtspause zögere sich die Verfügbarkeit des grundlegenden Features jedoch hinaus.

Microsofts Smartwatch durchläuft Zertifizierung

Microsoft_Smartwatch_Patent

Wir haben Euch in der letzten Zeit mit Berichten zur Smartwatch bzw. zum Fitnessarmband aus dem Hause Microsoft überhäuft, was nicht nur unserem Interesse gegenüber der Technologie geschuldet ist. Vielmehr deutet die Zunahme von Informationen zu gewissen Themen in aller Regel auf das Bevorstehen einer offiziellen Präsentation hin und so ist es augenscheinlich auch in diesem Fall: Ein Gerät mit der Modellnummer 1619 wird in Dokumenten der US-Zertifizierungsbehörde FCC als „Mobile Wireless Device“ (dt.: Mobiles kabelloses Gerät) beschrieben und durchlief vor Kurzem die Zertifizierung.

Aus den Unterlagen geht ferner hervor, dass das Gerät in drei Größen (Small, Medium, Large) vorhanden ist und nur Bluetooth (LE) als Drahtlosverbindung zur Verfügung steht. Diese Eigenschaften beseitigen nahezu alle Zweifel an der Identität des frisch zertifizierten Geräts mit der Modellnummer 1619.

Microsofts „Garage“ öffnet die Tore

Microsoft's Xuedong Huang

Microsofts „Garage“ entstand im Jahr 2009 und diente bis zuletzt internen Entwicklungsprojekten, die unter dem Motto Do epic s**t! vorangetrieben wurden. Das Interessante an der Garage ist – neben dem Wink auf die Geschichte des Unternehmens – der Gedanke hinter der Einrichtung: Microsoft-Mitarbeiter dürfen an allen Projekten arbeiten, für die sie sich interessieren und ihre Freizeit zu opfern bereit sind. Was als unternehmensinterne Hackingcommunity begann, ist inzwischen zu einer globalen Gemeinschaft mit über 10.000 Mitgliedern herangewachsen und hat Anwendungen wie Mouse Without Borders, BusAlarm und Bing Keyword Distribution Graph hervorgebracht.

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Nun wählt Microsoft einen transparenteren Ansatz und präsentiert diverse Entwicklungsergebnisse, das heißt Apps, auf einer separaten Webseite. Dort finden sich sowohl Windows (Phone) 8- als auch iOS- und Android Apps, wobei zumindest die Windows-Apps teilweise nur im US-amerikanischen Sprachraum bzw. -Store erhältlich sind. Ganz offensichtlich hat sich Microsoft mit der Garage zum Ziel gesetzt, Anwender mit Apps für Windows Phone und konkurrierende Plattformen zu versorgen. Dass das Vorhaben bereits erste Früchte trägt, beweisen Apps wie Tetra Lockscreen für Windows Phone, AutoTag ’n Search My Photos für Windows 8.1 und Next Lock Screen für Android. Neugierige Leser, die es nicht nur auf die (ohnehin bedenkliche) „AutoTag ’n Search My Photos“ App abgesehen haben, müssen ihre Region in den Einstellungen auf „Vereinigte Staaten“ stellen und können nach der Installation der jeweiligen Apps wieder „Deutschland“ wählen. Zur Garage geht es hier entlang.


Quellen: Siehe Verlinkungen im jeweiligen Abschnitt.
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