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Microsoft Q4 2014: Finanzmarkt reagiert mit gemischten Gefühlen auf Quartalszahlen

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Nicht vielen Unternehmen wird die Ehre zuteil, sich unmittelbar nach dem Bekanntgeben der eigenen Quartalszahlen im Mittelpunkt internationaler Analysten, Berichterstatter und (potenzieller) Anleger zu befinden: So geschieht es seit jeher im Fall von Microsoft und dies nicht zu Unrecht, lassen sich aus den Finanzberichten der Redmonder doch wichtige Marktpräferenzen ableiten. Angefangen beim Markt für Softwarelösungen, über die Gamingbranche bis hin zu mobilen Technologien. In diesem Wissen veröffentlichte Microsoft am 26.01.2015 die insgesamt gute Bilanz zum vierten Quartal 2014, welches Microsofts zweitem Geschäftsquartal des Jahres 2015 entspricht, dem unmittelbar anschließenden Rückgang des Aktienkurses von rund 4% vermochte das Unternehmen allerdings nichts entgegenzusetzen.

Steigende Umsätze, sinkende Gewinne

Microsoft verzeichnete im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2014 einen Umsatz von 26,47 Milliarden Dollar, was einer Zunahme in Höhe von 8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gleichkommt. Allerdings sank der Nettogewinn im selben Zeitraum (5,86 Mrd. Dollar) im Verhältnis zum vierten Quartal 2013 (6,56 Mrd. Dollar) um 10,6%. Dies ist unter anderem auf eine Sonderbelastung in Höhe von 243 Millionen Dollar zurückzuführen, welche zum einen aus Umstrukturierungskosten und zum anderen aus Aufwendungen bestehen, die im Zuge der Integration von Nokias Geräte- und Dienstesparte angefallen sind.

Lumia & Surface: Neue Bestwerte

Mit diesem Ergebnis übertraf Microsoft nicht nur die Erwartungen der Analysten, die lediglich Einnahmen in Höhe von 26,3 Mrd. Dollar erwarteten. Zugleich gelang dem Redmonder Unternehmen durch den Absatz von 10,5 Millionen Lumia Smartphones ein neuer Bestwert. Daran anknüpfend hat Microsoft außerdem 39,7 Nicht-Lumia-Smartphones und 6,6 Millionen Xbox-Konsolen verkauft, die Zahl der Office 365 Home und Personal Abonnenten auf 9,2 Millionen gesteigert sowie den mit der Surface-Reihe erzeugten Umsatz erstmals auf 1,1 Milliarden Dollar erhöht. Während die Absatzzahlen in Bezug auf Smartphones der Lumia-Reihe insbesondere mithilfe preisgünstiger Geräte gefördert wurden – was sich übrigens auch in den aktuellen AdDuplex-Statistiken widerspiegelt -, war das Surface Pro 3 die treibende hinter den Surface-Einnahmen. So wundert es kaum, dass Microsoft gegenüber den Kollegen bei Business Insider angab, die Produktion des preisgünstigeren Surface 2 mit Windows RT eingestellt zu haben.

Kursverlust an der Börse

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Auf die durchaus erfreulichen Zahlen reagierte die Börse mit einem deutlichen Minus, was aber wenig überraschend ist: Schließlich schrumpften die mit dem Windows OS und den klassischen Office-Produkten erzielten Erträge in den vergangenen drei Monaten um 2% bis 13 %, was teilweise dem Auslaufen der Windows XP-Sonderkonjunktur und vermehrten Umzügen auf das Cloud-basierte Office 365 geschuldet ist. Bekanntermaßen stellten die Redmonder im April des vergangenen Jahres die Unterstützung des in die Jahre gekommenen Windows XP ein, weshalb schon im Vorfeld End- und Unternehmenskunden auf neuere Varianten, namentlich Windows 7 und 8, umstiegen. Von diesem „XP-Effekt“ profitiert Microsoft mittlerweile nicht mehr. Darüber hinaus kämpft auch Microsoft mit dem starken Dollar, der die Auslandseinnahmen – in die US-Währung umgerechnet – weiter dämpft.

Die Kehrseite der rückläufigen Tendenz in den klassischen Geschäftsbereichen sind bedeutende Anstiege in den neuen Segmenten: Wie schon angedeutet knackte Microsoft mit den Surface Tablets und dem entsprechenden Zubehör erstmals die Milliardenmarke, wichtiger noch ist indessen, dass sich die Produktreihe endlich rentiert! Doch auch im Cloud-Geschäft fasst Microsoft zunehmend Fuß: So steigerte der Konzern im abgelaufenen Quartal den Umsatz mit Office 365, dem Hosting-Dienst Azure und der Vertriebslösung Dynamic CRM Online um 114 Prozent, was einem – aufs ganze Jahr hochgerechneten – Umsatz von 5,5 Milliarden Dollar entspricht.

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Dies ändert selbstverständlich nichts an den kritischen Blicken vonseiten großer Finanzdienstleister wie JPMorgan Chase & Co. In Zeiten der steigenden Relevanz von plattformunabhängigen Technologien und Diensten sehen wir Microsoft aber langfristig auf dem richtigen Weg. Zumal mit Windows 10 neue Wege eingeschlagen werden, deren Ausflüsse sich erst noch zeigen müssen. Überdies kündigte Microsoft an, vermöge des laufenden Aktienrückkaufprogramms weiterhin Einfluss auf den Aktienmarkt zu üben. Gemäß der Finanzchefin Amy Hood werde man bis Ende Dezember 2016 die vorgesehenen 40 Milliarden Dollar in eigene Aktien investieren.


(Bild-)Quellen: Microsoft , Neowin
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