Nachdem Google erst kürzlich den Code von YouTube veränderte, waren Apps von Drittanbietern allesamt funktionslos. Dies betraf besonders die mobile Plattform von Microsoft, da es vom Konzern aus dem Menlo Park keine offizielle Unterstützung gibt.
Fronten versteifen sich
Immer mehr verschärften sich die Fronten zwischen den beiden Konkurrenten in letzter Zeit, erst kürzlich äußerte sich Microsoft öffentlich zu dem Verhalten, das übrigens auch US-Kartellwächter und die EU-Kommission im Auge behält. Schließlich wurden die Redmonder Jahre zuvor aufgrund des Internet Explorers und des Media Centers zu Rekordstrafen verdonnert, so dass es kaum verwunderlich ist, dass Microsoft eine genaue Prüfung fordert. Laut Microsoft nutze Google die marktführende Stellung der Suchmaschine und des Video-Portals aus, um der Konkurrenz zu schaden. Durch die finale Unterbindung der Öffnung des Video-Dienstes für die Windows Phone Plattform, werde angeblich die Veröffentlichung einer erstklassigen YouTube-App von Microsoft blockiert.
Eine erste Prüfung durch die US-Kartellwächter, die schon etwas länger gegen Google lief, wurde gestern veröffentlicht. FTC-Chef Jon Leibowitz erklärte, dass es keine Beweise gäbe, dass Google seine marktführende Stellung ausnutze, um eigene Produkte bei Suchergebnissen weiter oben anzuzeigen.
Folgendes ließ er verlauten:
Zwar gab es einige Hinweise, dass Google den Wettbewerb ausschalten wollte. Aber der Hauptgrund für die Änderungen bei den Suchtreffern, mit denen eigene Produkte hervorgehoben wurden, war es, den Nutzern einen besseren Dienst zu bieten.
Google rechtfertigt diese Anordnung der Suchtreffer, in der eigene Produkte weiter oben gelistet werden, damit, dass es rein im Interesse des Nutzers wäre und man einen „besseren Dienst“ bieten wolle. Überlässt man also Google die Entscheidung darüber, welcher Dienst nun besser sei, so könnte es in Zukunft durchaus möglich sein, dass man beim Suchen nach „Office“ als erstes Googles eigenen Dienst QuickOffice und GoogleDocs findet.
Kurz nach der Veröffentlichung dieses Statement hagelte es von allen Seiten Kritik an den Kartellbehörden, auch aus den eigenen Reihen des FTC. Der Kommissar J. Thomas Rosch zeigte sich über die Entwicklung von Google besorgt, dass der Internetkonzern diesmal sogar mit nicht bindenden Zusagen davonkommen konnte.
Google Maps ebenfalls betroffen
Auf jede Kritik, die Microsoft durch öffentliche Statements äußert, scheint Google einen Konter parat zu haben. Nach der Kritik an der Abschaltung von (Gmail-)ActiveSync unter Windows Phone, funktionierte plötzlich YouTube für Windows Phone Nutzer nicht mehr wie gewohnt.
Außerdem ist nun aufgefallen, dass für Nutzer von Windows Phones der Online-Kartendienst von Google (maps.google.com) nicht mehr zugänglich ist. Stattdessen wird man zur mobilen Google-Suche weitergeleitet. Allerdings lassen sich die Maps noch über die App gMaps bzw. gMaps Pro nutzen oder aber über http://www.google.de/maps?ui=maps.
Als Grund für diese neueste Entwicklung wird folgendes angegeben:
Die mobile Version von Google Maps ist optimiert für WebKit Browser, wie Chrome und Safari. Da der Internet Explorer kein WebKit-Browser ist, können Windows Phones keinen Zugriff auf die mobile Webversion von Google Maps erhalten.
Ob und wie lange es so weitergehen wird, ist nicht absehbar. Eine sittliche Beilegung des Streits erscheint allerdings immer unwahrscheinlicher.