Laut einem Bericht von All Things D plant Microsoft eine weitreichende Umstrukturierung, die durch den CEO Steve Ballmer angeführt werden soll. Dabei soll er nicht von anderen Führungskräften beraten werden. Dies macht insofern Sinn, da wohl auch einige Führungskräfte um ihre Position im Unternehmen besorgt sein müssen. Bereits im Oktober letzten Jahres gab Ballmer in einem offenen Brief bekannt, Microsoft zu einer “Devices and Services” (dt.: Geräte und Dienste) Firma umzuwandeln. Dieser Plan soll nun wohl intensiviert werden.
Angeblich wird Microsoft dann in die folgenden vier Abteilungen umstrukturiert:
- Enterprise Business
- Hardware
- Applications & Services (dt.: Anwendungen & Dienste)
- Operating Systems (dt.: Betriebssysteme)
Diese sollen laut einem Bericht von Bloomberg durch folgende Personen geführt werden:
- Satya Nadella (Enterprise Business)
- Don Mattrick (Hardware)
- Qi Lu (Apps & Services)
- Terry Myerson & Julie Larson-Green (Operating Systems)
Auch Skype-CEO Tony Bates soll dabei eine bedeutende Rolle zukommen. Von besonderem Interesse ist für uns der Bereich Operating Systems, unter dem Windows und Windows Phone durch Terry Myerson, aktuell Leiter der Windows Phone Abteilung, und Julie Larson-Green, derzeit zuständig für die Windows-Entwicklung, zusammengebracht werden.
Dieser Trend des Zusammenschmelzens zwischen Windows Phone und Windows hat sich jetzt schon einige Zeit angekündigt. Mit der Einführung von Windows 8 und den damit verbundenen optischen Änderungen glich sich zunächst das Äußere an. Mit Windows Phone 8 stieg man dann auf einen gemeinsamen Kernel um, was die Entwicklung von Apps erleichterte, wobei dies hauptsächlich für Spiele gilt, da bei „normalen“ Apps in der Regel noch immer ein hoher Aufwand betrieben muss. Je nach Applikation muss man also ganz von vorne beginnen. Dennoch zeigte sich in den letzten Monaten an vielen Stellen, dass man beide Betriebssysteme nicht mehr isoliert betrachten kann.
Allerdings ist diese Entwicklung noch nicht abgeschlossen und mit dem Zusammenführen beider Abteilungen wird ein wichtiger Schritt getan, wenn sich die Gerüchte als wahr herausstellen. Darauf sollte man sich aber nicht ausruhen, denn es existieren noch immer Lücken oder Unterschiede zwischen den Betriebssystemen, die zwar teilweise sicherlich sinnvoll, aber auch zu einem gewissen Teil verwirrend sind.
So sind etwa die App-Stores beider Plattformen noch getrennt, sodass Entwickler keine einfache Möglichkeit haben, ein Spiel beim Kauf für beide Plattformen zu einem reduzierten Preis anzubieten. Allerdings gibt es hierbei auch einige wenige Ausnahmen, wie etwa Galactic Reigns. Damit solch ein Rabatt aber überhaupt gewährt werden kann, muss die Entwicklung von Apps für beide Plattformen einfacher werden. Trotzdem kann Microsoft natürlich nicht alle Hürden entfernen, da man etwa das UI auf jeden Fall anpassen muss, damit eine benutzerfreundliche App entsteht.
In dieser Woche findet bekanntlich die BUILD-Konferenz in San Francisco statt, bei der Microsoft eine erste öffentliche Preview-Version von Windows 8.1 für testfreudige Kunden ausliefern will. Kurz danach, am 1. Juli, beginnt für Microsoft ein neues Fiskaljahr, weshalb man spekuliert, dass zu diesem Zeitpunkt die Umstrukturierungspläne an weitere hochrangige Führungskräfte weitergegeben werden.