Am 27. August hat Microsoft in einem Blogpost offiziell angekündigt, dass Windows 8.1 die RTM-Phase erreicht habe und nun an die Hardware-Partner ausgeliefert werde. Außerdem haben die Redmonder erklärt, weswegen „release to manufacturing“ nun nicht mehr bedeutet, dass die Entwicklung der Software fürs Erste abgeschlossen ist und man mit den Hardwarepartnern noch am letzten Schliff arbeiten wolle. Aus diesem Grund könne das Unternehmen Windows 8.1 RTM noch nicht an Entwickler und MSDN-Abonnenten ausliefern, was diese sehr erzürnte. Diese meinen einerseits, dass Microsoft seinen Partnern zu wenig Zeit zum Anpassen und Optimieren ihrer Apps lasse, womit das Unternehmen die ohnehin wenigen an Windows 8 interessierten Entwickler vergraulen könnte. Andererseits zeigten sich die MSDN-Abonnenten enttäuscht, die immerhin hohe Summen zahlen, um früher Zugang auf Software zu erhalten. In den Kommentaren taten die Entwickler ihren Unmut kund, während ein Mitarbeiter die Position des Unternehmens zu verteidigen versuchte. Viele Partner kündigten dort aufgrund dieses Strategiewechsels an, Windows 8.1 boykottieren zu wollen.
Martin Geuß von Dr.Windows erklärt in einem Blog-Eintrag die möglichen Gründe für den Strategiewechsel bei Microsoft und die Folgen für Nutzer sowie Entwickler. Demnach stellt das Unternehmen nun auf einen einjährigen Release-Zyklus um, weswegen eine dreimonatige Vorlaufzeit im eingefrorenen RTM-Zustand noch weniger Zeit zur Entwicklung übrig lässt. Daher können Entwickler ihre Apps nicht unter Windows 8.1 testen, was zur Folge hat, dass Anwendungen zum Release des Updates noch nicht angepasst sind und die neuen Features, wie beispielsweise das verbesserte Snap-View Feature, nicht nutzen können. Sowohl Microsoft als auch die Entwickler müssen zukünftig ihre Arbeitsweise anpassen.
Doch nicht nur für Entwickler ist vorab auf MSDN erhältliche Software von Interesse. Auch Journalisten und begeisterte Nutzer,verwendeten die Plattform, um frühzeitig einen Blick auf noch unveröffentlichte Software werfen zu können. Diese dürfte zumindest die Tatsache trösten, dass nun im Internet die finale Version von Windows 8.1 aufgetaucht ist. Dabei handelt es sich sowohl um die 32- als auch die 64-bit Version von Windows 8.1 RTM mit der Build-Nummer 9600. Damit ist Windows 8.1 nun vollständig ins Netz durchgesickert und der ein oder andere Entwickler dürfte es sich angesichts der Tatsache, dass Microsoft zahlenden MSDN-Abonnenten den Zugriff verwehrt, zweimal überlegen, ob er nicht doch eine der einschlägigen Seiten besucht.
Quelle:Blogging Windows