Kurz nach dem Surface-Event in New York, wo Microsoft die zweite Generation seines Surface-Tablets vorstellte, hielt das Team hinter Panos Panay und Julie Larson-Green ein AMA (Ask Me Anything) auf Reddit. Dort wurden viele interessante Fragen zur Entwicklung der Surface-Tablets, zu zukünftigen Produkten sowie zu den zahlreichen Accessoires beantwortet. Dass sich Microsoft aber nicht ganz an die „Spielregeln“ des AMA halten würde und einige Fragen trotz zahlreicher positiver Bewertungen nicht beantworten wollte, war von Anfang an klar. Angesprochen die 900 Millionen Dollar Abschreibung für unverkaufte Geräte, die Konsequenzen, die man daraus zog und auf die fragliche Zukunft von Windows RT, hat das Surface-Team unsere Frage einfach ignoriert. Zu ihrer Verteidigung muss aber gesagt werden, dass sie nur entfernt für die in der Frage angesprochen Themen/Entscheidungen zuständig sind. Wir haben die besten Fragen für euch herausgesucht, um basierend auf den Antworten des Surface-Teams einige von WParea-Lesern gestellte Fragen zu beantworten.
Surface Tablet mit Mobilfunkmodul und GPS
Viele Nutzer wünschen sich ein Tablet mit integriertem Mobilfunkmodul, da man aufgrund dessen die Internetfreigabe zulasten des Smartphone-Akkus nicht benötigt. Die gestern vorgestellten Surface-Tablets besitzen jedoch keine Unterstützung für 3G/LTE, was viele User sehr enttäuschte. Auf die Frage des Redditors ‚michaelgiles88‚, weshalb diese nicht vorhanden sei, kündigte Panos Panay für den Anfang des nächsten Jahres eine Variante des Surface 2 mit Mobilfunkmodul an, gab aber keine weiteren Details dazu an. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Antwort sich nur auf das „Surface 2“ bezieht, weshalb nicht sicher ist, ob auch die Pro-Version gemeint ist. Des Weiteren fügte der Microsoft-VP hinzu, es gäbe „keinen besseren Weg, um es den Leuten zu sagen, als durch Reddit“. Außerdem bestätigte das Surface-Team, dass besagte LTE-Variante auch über GPS verfügen wird.
Verfügbarer Speicher am Surface 2 und Pro 2
Bei den Surface-Tablets der ersten Generation wurde Microsoft nicht nur aufgrund des wenigen verfügbaren Speichers kritisiert, sondern in den USA von einem Anwalt aus Kalifornien deswegen sogar verklagt. Die Sammelklage hatte vor Gericht jedoch nicht Erfolg, da die Redmonder aus dem verfügbaren Speicherplatz von 16GB bei der 32GB Variante des Surface RT kein Geheimnis machten. Auch beim Surface 2 dürfte diese Kritik weiterhin bestehen, denn bei der 32 Gigabyte-Variante stehen dem Nutzer lediglich 18 GB zur Verfügung, was aber immerhin 3GB mehr sind als beim Surface RT. Das Modell mit der verbauten 64 Gigabyte-SSD bietet 47 GB freien Festplattenspeicher beim Kauf.
Beim Surface Pro 2 wird nochmals deutlich mehr Speicher vom System benötigt. Die 64 Gigabyte-Variante bietet lediglich 37 GB freien Speicher, was rund 10 Gigabyte mehr sind verglichen mit der ersten Generation des Surface Pro. Beim Modell mit 128 Gigabyte stehen davon etwa 97 zur freien Verfügung.
Microsoft empfiehlt aber ein Backup auf einen USB-Stick zu erstellen, um so zusätzlichen Speicher bereit zu stellen.
Zubehör und Kompatibilität
Neben den beiden Surface-Tablets hat Microsoft auch einiges an neuem Zubehör veröffentlicht, jedoch bei der Keynote kaum ein Wort über die Abwärtskompatibilität der Accessoires verloren. Dementsprechend groß war auch die Verwirrung vieler Nutzer, die für ihr Surface der ersten Generation mit dem neuen Zubehör ausstatten wollten. Erst beim AMA auf Reddit hat Panos Panays Team dies klargestellt.
Auf die Frage von Redditor ‚LeftStep22‘ erklärte man, dass sowohl das Touch- als auch das Type-Cover 2, beide mit Hintergrundbeleuchtung, mit dem Surface RT und Pro der ersten Generation funktionieren werden. Das Touch-Cover kann nun außerdem über die ganze Fläche für Gesten verwendet werden, was das Surface-Team auf die Frage von ‚red1two‘ bestätigte. Das Power-Cover besitzt jedoch aus Energiespargründen keine Beleuchtung und wird lediglich mit dem Surface Pro der ersten Generation, sowie dem Surface 2 und Pro 2 kompatibel sein. Dieses kann das Surface auch aufladen, wenn es sich im Stand-By befindet.
Mit dem Surface Dock wird es nicht nur möglich sein das Surface Pro/Pro 2 an externe Monitore, LAN-Netzwerke und mehrere USB-Geräte anzuschließen, sondern auch über ein Netzteil aufzuladen. Über den Mechanismus, wie das Surface mit dem Dock verbunden wird, gab es beim Event jedoch keine genauen Angaben, die Pete K auf Reddit ergänzte. Das Dock wird nämlich seitlich aufgeschoben, wodurch das Surface einfach hineingleiten kann. Danach wird das Dock an den Seiten erneut zugeschoben, um einen guten Halt zu sichern.
Surface 2 mit ARM statt Intel Atom-Chip
Obwohl bereits zahlreiche Hersteller, wie Samsung, Acer oder Asus, angekündigt haben, gänzlich oder zumindest für einige Zeit keine Geräte mit Windows RT mehr herzustellen, wurde kaum bezweifelt, dass Microsoft die ARM-Plattform weiterhin unterstützen wird. Dass sich der Konzern zu seinem eigenen Betriebssystem bekennt, ist wenig überraschend, dennoch lässt sich die Tatsache, dass die Redmonder dank des Surface RT eine Abschreibung von 900 Millionen Dollar zu verzeichnen hatten, kaum verbergen.
Über die Fehler, die beim Surface RT gemacht wurden, will das Surface-Team bekanntlich nicht sprechen, doch die Senkung des Preises von 429€ auf 329€ beim Vorgänger kann fast als Eingeständnis dafür gesehen werden, dass man einerseits den Preis für ein Windows RT-Tablet zu hoch angesetzt und andererseits die Nachfrage nach einem solchen Gerät überschätzt hat. Welche Konsequenzen Microsoft daraus für das Surface 2 gezogen hat, wollte man auf Reddit – wie oben erwähnt – ebenfalls nicht beantworten. Berichten zufolge habe Microsoft dieses Mal jedoch vor dem Launch lediglich 300.000 Geräte statt 3 Millionen wie im Vorjahr beim taiwanesischen Hersteller Pegatron bestellt.
Dennoch war von vielen Nutzern zu hören, dass man sich lieber ein günstiges Surface 2 um 429€ mit einem Intel Atom-Prozessor der aktuellen Haswell-Generation statt einem ARM-basierten Nvidia Tegra 4 gewünscht hätte. Dank der aktuellen Haswell-Prozessoren konnte die x86-Architektur alle Vorteile der ARM-Prozessoren im Bezug auf die Energieeffizienz einholen und bietet zudem Unterstützung sowohl für sämtliche Desktop-Apps als auch die Apps aus dem Windows Store. Erste Notebooks und Tablets mit Haswell-Prozessoren sind seit kurzem bereits auf dem Markt und bieten neben einer deutlich besseren Performance auch weitaus längere Akkulaufzeiten an. Bestes Beispiel dafür ist wohl Apples MacBook Air 2013, das in mehreren Tests sogar über 13h Stunden Videowiedergabe schaffte. Ein Surface 2 mit einem günstigen Atom-Chip von Intel wäre daher eine gute Alternative gewesen, da dieser x86-Prozessor nicht einmal eine aktive Kühlung benötigt.
Julie Larson-Green und Panos Panay selbst antworteten auf die Fragen des Redditors shmuntz, weshalb man sich gegen besagten Atom-Prozessor entschied, der neben einer mit Abstand besseren Performance im Vergleich mit jedem anderen ARM-Chip, auch eine gute Energieeffizienz aufweisen kann. Die beiden erklärten, dass man mit Intel einen großartigen Partner habe und man die Optionen für die Zukunft evaluieren werde. Man sei aber begeistert von den aktuellen Produkten und denke, dass diese genau den Ansprüchen genügen, für die sie gedacht sind.