Vor drei Monaten begann der Bau des weltweit ersten Microsoft Centers in Berlin und kürzlich hat Microsoft in Zusammenarbeit mit den Gastronomen Gernot und Elmar Karger im Erdgeschoss des Gebäudes eine Consumer Lounge der besonderen Art eröffnet. Das Konzept trägt den Namen The Digital Eatery und stellt im Grunde genommen eine Mischung aus Café und Showroom dar. Das Café ist im Erdgeschoss des historischen Gebäudes Unter den Linden/Ecke Charlottenstraße zu finden und macht bereits an den Fassaden eindrucksvoll, aber nichtsdestotrotz elegant auf sich aufmerksam. Um nicht lediglich auf die Informationen aus der Pressemeldung zurückgreifen zu müssen, aber auch weil mein/unser verkürztes Flitterwochenende Berlin zum Ziel hatte, bot sich ein Besuch des digitalen Cafés geradezu an.
Im Inneren ist eine modern eingerichtete Lounge vorzufinden, die sich zum Zeitvertreib sehr gut eignet. Dies bewerkstelligt Microsoft mittels zweierlei Maßnahmen. Zum einen bieten sich den Gästen diverse Kaffeespezialitäten, Softdrinks und Süßgebäck, Gernot Kagler der Fuchs + Gans GmbH verwöhnt überdies die Gäste mit wechselnden Mittagsgerichten. Zum anderen ist die Räumlichkeit mit Microsofts eigenen Geräten und Diensten ausgestattet, auf die die Anwesenden direkten Zugriff haben. Im Gespräch mit einem beratenden Mitarbeiter vor Ort wurde uns erläutert, das Digital Eatery sei in verschiedene Lebenswelten unterteilt, namentlich „zu Hause”, „im Büro”, „unterwegs” und „Music Lounge“. Dem jeweiligen Motto entsprechend sind die sogenannten Lebenswelten schließlich eingerichtet (vgl. Galerie). So sind etwa das Surface, Nokia Lumia Windows Phone Smartphones, die Xbox inklusive Kinect, Windows 8 Ultrabooks und sonstige Windows 8 Tablets anzutreffen. Wer bei Kaffee und Kuchen aber keine fremden Geräte nutzen und gleichwohl online sein möchte, kann sich in Microsofts kostenfreies WLAN-Netzwerk einwählen, das Passwort wird in regelmäßigen Zeitabständen über große Bildschirme geteilt.
Im ersten Augenblick erscheint The Digital Eatery möglicherweise wie ein „Nerd Paradies“ schlechthin – und das ist es unter anderem auch -, die Redmonder verstehen sich aber als Gastgeber aller Menschen, die sich für ihre Geräte und Dienste interessieren oder lediglich interessieren könnten. Letztere haben jederzeit die Möglichkeit, sich an anwesende Mitarbeiter zu wenden und aufkommende Fragen oder Probleme zu klären. Als wir am vergangenen Samstag vor Ort waren, vernahm ich ein solches Gespräch, das zu meiner Überraschung außergewöhnlich lange dauerte und im Nachhinein erklärte man mir, dass der betroffene Herr ein Problem mit seinem Email-Postfach gehabt habe und der Mitarbeiter sei ihm dabei behilflich gewesen.
Es handelt sich hierbei, wie gesagt, lediglich um das Erdgeschoss eines größeren Vorhabens, über das wir bereits in der Vergangenheit berichtet haben. Diese in Europa bis heute unbekannte Präsenz vor Ort verhilft Microsoft auch hierzulande zu einem neuen (öffentlichen) Gesicht. Der Konzern transformiert vom „unerreichbaren Konstrukt“ zum erleb- und anfassbaren Unternehmen. Wichtig ist dabei aber, dass kein Verkaufsdruck besteht, weshalb die Möglichkeit des käuflichen Erwerbs von Geräten nicht gegeben ist. Uns interessiert, ob ihr bereits im The Digital Eatery wart und welchen Eindruck ihr von dem Technik-Café habt.