In Deutschland sind aktuell zwei gegenläufige Trends auszumachen. Obwohl es kaum noch möglich ist, den Fernseher einzuschalten, ohne dass man über eine Kochsendung auf ARD, ZDF, Sat.1, RTL II oder VOX stolpert, sind immer weniger Zeitgenossen in der Lage, eine Mahlzeit aus frischen Zutaten zuzubereiten. Anderseits hat sich Kochen, ein notwendiges Übel, dass in früheren Jahrzehnten fast ausschließlich den Frauen im Haushalt vorbehalten war, zu einem aufwendigen Hobby entwickelt. Vor allem von Männern mit überdurchschnittlichem Einkommen wird in dieses viel Zeit und Geld investiert.
An die zweite Gruppe von Menschen und sämtliche passionierten Hobbyköche beiderseitigen Geschlechts richtet sich Great British Chefs, eine Sammlung von 320 Rezepten britischer Star- und Sterneköche. Wer dabei übrigens sofort an Jamie Oliver denkt, der irrt, denn seine Rezepte sind hier nicht zu finden, auch wenn er selbst ebenfalls mit einer eigenen App im Windows Store vertreten ist.
Die Macher der App verstehen auf jeden Fall ihr Handwerk. Nicht nur, dass jedes Gericht mit einem ansprechenden HD-Foto gekonnt in Szene gesetzt wurde, auch die Funktionen können auf ganzer Linie überzeugen. So lassen sich Rezepte anhand des Namens, der Zubereitungsart, der Kategorie oder des Schwierigkeitsgrades suchen und als Favoriten speichern oder einzeln auf dem Startbildschirm ablegen. Darüber hinaus kann mit nur einem Klick aus den benötigten Zutate eine Einkaufsliste erstellt werden. Die Live-Kachel, welche sogar bereits im größten Format – für Apps von Drittherstellern zurzeit noch ungewöhnlich – zur Verfügung steht, animiert mit wechselnden Fotos, bei denen euch das Wasser im Mund zusammenlaufen wird, zum Nachkochen. Abgerundet wird die Anwendung mit ständig aktualisierten Artikeln zum Thema „Kochen“, Hintergrundinformationen über die Urheber der Rezepte und deren Restaurants sowie mit über hundert Videos, in denen zum Beispiel das fachgerechte Zerlegen einer Ente oder die richtige Zubereitung einer Sauce hollandaise gelehrt wird.
Der einzige Wermutstropfen ist die Tatsache, dass die App nur in englischer Sprache verfügbar ist. Im Gegenzug ist allerdings positiv hervorzuheben, dass die Mengenangaben sich standardmäßig auf das metrische System beziehen. Außerdem wäre es toll, wenn mit einem zukünftigen Update noch der aus Bing Kochen & Genuss bekannte „Freihandmodus“ Einzug halten würde.
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