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Nokia Q4 2013: 8,2 Millionen verkaufte Lumia Smartphones

Nokia hat gestern den Finanzbericht für das 4. Quartal 2013 veröffentlicht und sich im Zuge dessen für eine neue Anordnung hinsichtlich der jeweiligen Posten entschieden. So wird der Übernahme von Nokias wesentlicher „Geräte- und Dienstesparte“ seitens Microsoft dadurch Rechnung getragen, dass nunmehr zwischen den „fortgeführten Geschäftsbereichen“ und den „nicht fortgeführten Geschäftsbereichen“ unterschieden wird – diese Einteilung bildet in Verbindung mit den IFRS die Grundlage dieses Berichts. Demzufolge meldete das finnische Unternehmen sowohl in den fortgeführten Geschäftsbereichen (3,47 Mrd. EUR) – namentlich NSN, HERE und Advanced Technologies – als auch im nicht fortgeführten Bereich (2,63 Mrd. EUR), den Microsoft voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2014 übernehmen wird, Umsatzrückgänge in Höhe von 21 % bzw. 29% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch auch in Bezug auf den operativen Gewinn bzw. Verlust verhält sich der Trend für beide Bereiche negativ. So verbuchten die fortgeführten Sparten (274 Mio. EUR) ebenso wie der nicht fortgeführte Geschäftsbereich (-198 Mio. EUR) weniger Gewinn als im 4. Quartal 2012 (329/97 Mio. EUR). In diesem Zusammenhang sticht besonders ins Auge, dass der Verlust des nicht fortgeführten Geschäftsbereichs im vergangenen Quartal selbst im Verhältnis zum dritten Quartal 2013, in dem das Minus sich auf 145 Mio. EUR belief, höher ausfiel. Im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalszahlen sank die Nokia Aktie bis zu 5,07 Prozent.

30 Mio. Lumias in 2013

Vor dem Hintergrund dieser nicht idealen Finanzwerte ergibt immerhin die Gesamtschau ein zuversichtliches Bild; Nokia konnte nämlich 8,2 Millionen Lumia  Windows Phone Smartphones absetzen. Diese Menge weicht zwar um 600.000 Geräte vom 3. Quartal 2013 negativ ab, gleichwohl liegt der Wert aber weit über den im 4. Quartal 2012 verkauften 4,4 Millionen Nokia Lumia Smartphones. Ähnlich verläuft die Gegenüberstellung der insgesamt verkauften Lumia Smartphones:  während im Jahr 2012 lediglich 13,3 Millionen Geräte abgesetzt wurden, verkaufte Nokia im Jahr 2013 rund 30 Millionen Lumias und konnte den Betrag folglich immerhin mehr als verdoppeln. Diese Tatsachen täuschen allerdings nicht darüber hinweg, dass Nokias „nicht fortgeführter Geschäftsbereich“, im Jahr 2012 einen Umsatz von 15,15 Mrd. EUR generierte, wohingegen dieselbe Sparte im Jahr 2013 insgesamt 10,74 Mrd. EUR erwirtschaftete. Für diesen Rückgang ist laut Nokia zum größten Teil das Handy-Geschäft verantwortlich, doch auch die Smartphone-Umsätze trugen ihren Teil bei. Letzteren Einfluss führt Nokia unter anderem auf den von konkurrierenden Smartphoneplattformen ausgehenden Druck zurück:

The decline in discontinued operations net sales in 2013 was primarily due to lower Mobile Phones net sales and, to a lesser extent, lower Smart Devices net sales. The decline in Mobile Phones net sales was due to lower volume and ASPs, affected by competitive industry dynamics, including intense smartphone competition at increasingly lower price points and intense competition at the low end of our product portfolio.

The decline in Smart Devices net sales was due to lower volumes, affected by competitive industry dynamics including the strong momentum of competing smartphone platforms, as well as our portfolio transition from Symbian products to Lumia products.

Weitere mögliche Gründe

Dass Nokia dem Weihnachtsgeschäft zum Trotz weniger Geräte als im 3. Quartal 2013 absetzen konnte, ist allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls der Vertriebs- und/oder Marketingpolitik im Zusammenhang mit den Smartphones Lumia 1020, 1520, 1320 sowie dem weiterhin in zahlreichen Märkten nicht verfügbaren Lumia 2520 Windows RT 8.1 Tablet geschuldet. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass bis zum jetzigen Zeitpunkt keine internationale Variante des Nokia Lumia 929 (Icon) absehbar ist, obwohl ein derartiges Gerät eine breitere Käuferschicht ansprechen könnte als beispielsweise das überdurchschnittlich große Lumia 1520.

Dessen ungeachtet stellt sich nicht nur aus der Perspektive der Konsumenten die Frage, welchen konkreten Weg Microsoft nach der Durchführung der Übernahme einzuschlagen gedenkt. Wir berichteten zwar bereits über die nur bedingte Fortführung des Namen „Nokia“, damit sind aber längst nicht alle Fragen und möglicherweise ungewollt versandte Signale beseitigt.


Quelle: Nokia
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