Die Syrian Electronic Army (SEA) hatte in der Vergangenheit zahlreiche Male mit ihren Angriffen gegen bekannte Accounts und Webseiten für öffentliches Aufsehen gesorgt. Bei den Opfern handelte es sich bisher um Sky News, BBC, The Onion, Financial Times und The Guardian, jedoch ist es das erste Mal, dass die Hacker keine Botschaften im Sinne des syrischen Regimes verbreiten. Stattdessen war auf allen öffentlichen Accounts von Skype etwa zwei Stunden lang oben in einem Screenshot festgehaltene Meldung zu lesen, die über 8.000 Retweets erhielt.
In den Postings weisen die Kriminellen darauf hin, dass Microsoft Accountdaten vom eigenen E-Mail Dienst Outlook.com weiterverkaufe. Betrachtet man die „Scroogled“-Werbekampagne von Microsoft nun aus diesem Licht, kann nur noch von trauriger Ironie die Rede sein. Während man in den kurzen Werbevideos demonstriert, wie der große Konkurrent Google Nutzerdaten weiterverkauft, wird man nun selbst Opfer einer solchen Beschuldigung. Zudem sollen die jüngsten Enthüllungen des ehemaligen Mitarbeiters des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA, Edward Snowden, belegen, dass Microsoft Informationen von Nutzern an die Regierung weitergegeben hatte.
Dennoch scheint ein Verkauf der Daten unglaubhaft. Stattdessen ist es denkbar, dass die NSA zahlreiche Unternehmen dazu gedrängt hat, die Nutzerdaten herauszugeben. Insbesondere die kürzlichen Stellungnahmen von Microsoft oder gemeinsame Aktionsseiten von Microsoft, Apple, Google, Facebook, AOL etc. deuten stark darauf hin. Es sei an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen, dass der genaue Ablauf der Überwachung höchst unklar ist, sodass man den Wahrheitsgehalt von solchen Aussagen kaum mit Gewissheit überprüfen kann. Aus diesem Grund werden auch die Hacker wohl kaum genauere Informationen kennen, weshalb man das Versprechen „More details soon“ aus dem Tweet nicht wörtlich nehmen sollte.
Skype wollte die Anschuldigungen nicht kommentieren und veröffentlichte stattdessen auf Twitter eine Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten. Bei dem Angriff seien keinerlei Nutzerdaten entwendet worden. Aktuell wird man beim Versuch auf den offiziellen Skype-Blog zuzugreifen auf die Startseite weitergeleitet. Der mittlerweile gelöschte Blogbeitrag, der den gleichen Inhalt wie der Tweet bietet, lässt sich in Googles Cache ansehen.