Microsoft veröffentlichte kürzlich den Quartalsbericht zum ersten Quartal 2014, welches Microsofts drittem Geschäftsquartal des Jahres 2014 entspricht, und gab im Zuge dessen einen Umsatz von 20,4 Milliarden Dollar bekannt; dies kommt einem Rückgang um 0,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gleich. Des Weiteren sank der Nettogewinn zwischen Januar und März dieses Jahres (5,66 Mrd. Dollar / 0,68 Dollar je Aktie) im Verhältnis zum ersten Quartal 2013 (6,055 Mrd. Dollar) um 6,52%.
Diesem vergleichsweise schlechten Ergebnis und den anhaltenden Unkenrufen zum Trotz ist es Microsoft gelungen, die Erwartungen der in dieser Angelegenheit befragten Analysten zu übertreffen – sie prognostizierten immerhin lediglich einen Gewinn von 0,63 Dollar je Aktie. Die Rückmeldung der Börse fiel entsprechend positiv aus: Die Microsoft Aktie stieg nachbörslich um nahezu 3 Prozent und überschritt in den vergangenen Wochen erstmals nach fast 14 Jahren die 40 Dollar Marke.
Allerdings ist nicht nur die Börse optimistisch gestimmt, auch Microsofts neuer CEO Satya Nadella äußerte sich zufrieden über die Quartalsergebnisse. Demzufolge indizieren die Erträge zum einen die Stärke ihres Geschäftsfelds und zum anderen die nutzbaren Möglichkeiten in einer von mobilen und cloudbasierten Technologien dominierten Welt. Dabei verweist Nadella ausdrücklich auf die nicht zu verkennende Entwicklung im Konsumenten- und Unternehmensbereich, von der das Unternehmen langfristig profitiert werde.
So gelang es Microsoft, den Umsatz in der Geräte- und Konsumentensparte um 12% zu steigern, das heißt auf 8,3 Milliarden Dollar. Hierzu haben nicht nur die Einnahmen aus dem Verkauf von Windows-OEM Pro Lizenzen beigetragen; diese wurden laut Microsoft wegen des Endes des Windows XP Supports erheblich begünstigt. Auch die zunehmenden Einnahmen aus Werbung, Office-/Office 365 Home-Lizenzen sowie aus dem Verkauf von 2 Millionen Xbox Konsolen leisteten ihren Teil zum ertragreichen Quartal. Der mit der Surface Reihe generierte Umsatz wuchs in den vergangenen drei Monaten zwar um 50% auf 494 Millionen Dollar. Dem stehen indessen Herstellungskosten in Höhe von 539 Millionen Dollar gegenüber, so dass Microsoft mit den Geräten letzten Endes einen Verlust von 45 Millionen Dollar verzeichnete.
Schließlich sind die Umsätze aus dem Geschäftsbereich für Unternehmenskunden („Commercial“) um 7 Prozent auf 12,23 Milliarden Dollar gestiegen. Hier haben sich Microsofts Office 365-Abomodell und Cloud-Produkte mit Zunahmen jenseits der 100% Marke als treibende Kräfte hervorgetan. Nach alledem stellt sich selbstredend die Frage, welcher Geschäftsbereich den endgültigen Umsatz und Gewinn signifikant geschmälert hat. Die folgende Umsatzverteilung gibt nähere Auskunft über die konkrete Ursache:
-
Devices and Consumer (+ 12%)
- Licensing: 4,382 Mrd. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 4,352 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
- Hardware: 1,973 Mrd. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 1,402 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
- Other: 1,950 Mrd. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 1,656 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
-
Commercial (+ 7%)
- Licensing: 10,323 Mrd. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 9,979 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
- Other: 1,603 Mrd. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 1,449 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
-
Corporate and Other (- 92%)
- 127 Mio. Dollar im Jahr 2014 im Vergleich zu 1,651 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum.
Der einzige rückläufige Bereich trägt den Namen „Corporate and Other“ und beinhaltet gemäß Microsofts Angabe „GAAP-Anpassungen“ ( GAAP = Allgemein anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze der USA). Anpassungen mit Bezug auf diese Grundsätze können sich auf die Bewertung von Vermögen auswirken – dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der am 25.04.2014 vollzogenen Übernahme von Nokias Geräte- und Dienste-Sparte.
Neben der Veröffentlichung des im Ergebnis erfolgreichen Quartalsberichts ernannte der Konzern Tony Prophet, ehemals Senior Vice President of Operations for Printing and Personal Systems bei Hewlett-Packard, zum neuen Windows-Marketingchef. Er wird den bisher für das Windows-Marketing zuständigen Thom Gruhler ersetzen und seine neue Position Anfang Mai antreten.