Lange haben wir darauf gewartet, bis wir das Nokia Lumia 930 ein erstes Mal näher betrachten konnten. Auf einem Spraying-Event von Microsoft Mobile in Wien war es dann endlich so weit. In lockerer Atmosphäre wurden den anwesenden Journalisten und Bloggern bei Hotdogs und kühlen Getränken äußerst kurz und eher nebensächlich die Geräte präsentiert, wonach wir uns den Mauern unter der Rossauer Brücke zuwandten, um diese unter dem Motto #MoreColorful „künstlerisch“ mit unseren Graffitis zu verzieren. Keiner der Anwesenden – ausgenommen sind selbstverständlich die professionellen Graffiti-Designer, die den Workshop leiteten – hatte sich zuvor mit Spraydosen an einer Wand versucht, daher sei an dieser Stelle etwas Nachsicht bei den Kritiken unserer „Kunstwerke“ erbeten.
Design
Das Lumia 930 ist Nokias Flaggschiff-Smartphone mit Windows Phone 8.1 und löst damit das bereits in die Jahre gekommene Lumia 920 ab. Insgesamt ist es eine logische Evolution, die Spezifikationen wurden aktualisiert, das Display wurde größer und auch das Design an den „neuen Stil“ angepasst. Das Smartphone ist leichter als das Lumia 920 und wirkt dank des Alu-Rahmens deutlich hochwertiger. Die Rückseite wird von einer Polycarbonat-Platte, die es in den Farben Orange, Hellgrün, Schwarz und Weiß gibt, bedeckt, was sich positiv auf die Haptik auswirkt. Für uns gab es das Smartphone lediglich in den beiden knalligen Farben Orange und Hellgrün zu sehen, die aufgrund ihrer Leuchtkraft nicht jedermanns Geschmack treffen dürften. Je nach Größe der Hände ist die Bedienung in einer Hand leicht bis schwer – im Sinne von „mit etwas Handgymnastik“ – möglich, allerdings wirken sich 5-Zoll bei einem Lumia-Smartphone im Endeffekt größer aus als bei einem von LG, da es eine Navigationsleiste in Form von kapazitiven Touch-Buttons unter dem Display hat und die Ränder um das Display etwas größer sind. Insgesamt wirkt das Smartphone sehr hochwertig und qualitativ verbaut, die Tasten wackeln nicht und ein Knarzen ist nirgends zu vernehmen.
Display
Wenn man das Lumia 930 zum ersten Mal bedient, wird einem unweigerlich das wundervolle, leicht nach außen gewölbte 5-Zoll große Full HD-Display ins Auge stechen. Obwohl es sich dabei um ein AMOLED-Panel handelt, sind Inhalte auch bei starkem Sonnenlicht problemlos erkennbar und die Farbwiedergabe ist schlichtweg großartig. Die Farben sind nicht zu übersättigt, wie es bei AMOLED-Displays anderer Hersteller üblich ist, sondern wirken realistisch. Pixel waren auch bei genauerem Hinsehen nicht erkennbar, kleinere Schriften und Icons wirken scharf und sind ohne Weiteres lesbar. Auch das Lumia 930 verwendet Nokias Super Sensitive Touch-Technologie und ist damit auch mit Handschuhen verwendbar, wovon wir uns beim Spraying-Event überzeugen konnten. Gleichwohl muss dazu gesagt werden, dass Displays eher eine Frage des Geschmacks sind und wer die IPS- Technik bevorzugt, wird mit dem Lumia 930 vermutlich nicht wunschlos glücklich werden.
Performance
Das Nokia Lumia 930 wird von einem Qualcomm Snapdragon 800 Prozessor mit einer Taktrate von 2.2GHz betrieben, der für mehr als genügend Leistung sorgt. Apps starten deutlich schneller als bei High-End Geräten der ersten Generation und Ladezeiten sind deutlich kürzer. Schwierigkeiten bei der Performance während der Bedienung des Systems oder einiger Apps gab es nicht, das Einzige, was das Lumia 930 noch zu bremsen scheint, sind die Animationen von Windows Phone 8.1.
Kamera
Mit der 20-Megapixel Kamera des Lumia 930 lassen sich überaus gute Fotos schießen – jedoch konnten wir die Kamera nicht eingehend testen, da wir nicht die Chance hatten, auch bei schlechteren Lichtverhältnissen zu fotografieren. Beim ersten Eindruck konnte die Kamera aber überzeugen. Durch vier verbaute HAAC-Mikrophone und optische Bildstabilisierung soll das Lumia 930 auch mit einer überragenden Audio- bzw. Videoaufnahmequalität überzeugen. Diese konnten wir in der kurzen Zeit allerdings nicht testen. In Sachen Frontkamera kann das Lumia 930 dem HTC 8X oder dem Samsung ATIV S nichts vormachen. Die 1,2 Megapixel Frontkamera nimmt eher durchschnittliche Bilder auf, bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen wirken die Bilder unscharf und es ist stets ein Rauschen zu erkennen. Ausführlichere Informationen gibt es, sobald für uns ein Testgerät zur Verfügung steht.
Akkulaufzeit
Das Nokia Lumia 930 unterstützt kabelloses Laden und benötigt dafür kein separat erhältliches Cover. Der 2420 mAh starke Akku halte laut einem der anwesenden Mitarbeiter problemlos einen Tag durch und zwar bei hellem Hintergrund. Überprüfen können wir dies selbstverständlich noch nicht, allerdings wiesen die Geräte auf der Konferenz bei kurzer Benutzung – selbst bei der höchsten Helligkeitsstufe der Displaybeleuchtung – keinen überdurchschnittlich hohen Akkuverbrauch auf.
Vorläufiges Fazit
Mehr konnten wir in der kurzen Zeit allerdings nicht testen und sobald uns Nokia ein Testgerät zur Verfügung stellt, werden wir dieses wie üblich auf Herz und Nieren prüfen. Der erste Eindruck vom Lumia 930 ist überaus positiv, aber wir möchten zu diesem Zeitpunkt noch kein endgültiges Fazit ziehen. Sollte man unbedingt etwas suchen, was man bereits jetzt am Lumia 930 kritisieren will, ließe sich erwähnen, dass das Smartphone mehrmals beinahe von einem leicht geneigten Tisch gefallen wäre. Das war der abgerundeten Oberfläche des Displays geschuldet, weshalb es leichter rutscht. Wenn uns der erste Eindruck allerdings nicht täuschen sollte, kann man das Nokia Lumia 930 nur als großartig bezeichnen.
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