Die „Near Field Communication“, kurz NFC, ermöglicht eine kontaktlose Datenübertragung mittels Funk, die auf Distanzen im niedrigen Zentimeterbereich ausgelegt ist. Während Bluetooth und WLAN auf größere Datenmengen und Reichweiten setzen, versucht NFC die Nahfeldkommunikation möglichst sicher und unkompliziert abzuwickeln. Anwendungsmöglichkeiten dieser Technologie sind beispielsweise das Micropayment (bargeldloser Zahlungsverkehr), der Austausch von elektronischen Visitenkarten oder die Ausführung von zuvor festgelegten Befehlen durch das NFC-fähige Gerät.
Voraussetzungen
Zuerst wird ein Windows Phone mit integriertem NFC-Chip benötigt. Folgende Modelle der bekannten Hersteller weisen dieses technische Merkmal auf und werden das Windows Phone 8.1-Update bekommen – HTC und Samsung Geräte erhalten das Update allerdings nur wahrscheinlich bzw. möglicherweise:
- Samsung: Ativ S
- HTC: 8X
- Nokia Lumia: 620, 720, 820, 920, 925, 930, 1020, 1520
Das Windows Phone 8.1-Update ist erforderlich, da Microsoft die NFC-Funktionen bei Windows Phone 7 / 8 vernachlässigte und sie sich unter diesen Versionen nur geringfügig und mit großem Aufwand nutzen lassen.
Neben dem Windows Phone wird ein weiteres NFC-fähiges Gerät oder ein NFC-Tag (Chip) als Partner für die anschließende Kommunikation benötigt.
Anwendungsmöglichkeiten
NFC bietet unter anderem die Möglichkeit, Bilder, Webseiten oder elektronische Visitenkarten an ein anderes NFC-Gerät zu versenden. Dazu muss lediglich die „Tap to share“-Einstellung aktiviert werden und nach der Berührung der beiden Geräten wird der gewünschte Inhalt geteilt.
Ein weiterer Bereich ist das Micropayment. Bei diesem System kann man kleinere Beträge bargeldlos mit dem Smartphone zahlen. Während des Bezahlvorgangs wird das Smartphone an ein NFC-Lesegerät gehalten, welches an der Kasse installiert ist und die hinterlegte Simkarte wird mit dem zu zahlenden Betrag belastet.
Die Ausführung von Befehlen stellt den größten Anwendungsbereich dar. Mittels NFC-Tags lassen sich zum Beispiel Apps starten, bestimmte Einstellungen öffnen, Texte oder Sprachnachrichten hinterlegen, vorgeschriebene SMS/ Emails versenden, Telefonate beginnen oder Statusupdates in sozialen Netzwerken posten.
Auch im Windows Phone Store lassen sich noch Apps finden, die die NFC-Technologie sinnvoll nutzen. Eine dieser Anwendungen ist „NFC Tresor“ von Sascha Lange, einem Entwickler, der auch in unserem Forum aktiv ist. Seine App bietet dem Nutzer die Möglichkeit, private Daten wie etwa Passwörter oder Dokumente in einem gesicherten Bereich auf dem Windows Phone abzulegen. Um Zugriff auf die Daten zu erhalten, so ist ein beschriebener NFC-Tag als eine Art Schlüssel notwendig.
Nutzung und NFC-Writer
Die Verwendung der Nahfeldkommunikation ist im Allgemeinen leicht und unkompliziert. Im Bereich „NFC“ der Einstellungen müssen lediglich die Funktionen aktiviert werden, die der Nutzer im Anschluss verwenden möchte.
Tags, die gestartet werden, können zusätzlich als vertrauenswürdig eingestuft werden. Das hat zur Folge, dass bei wiederholter Nutzung des Tags keine weiteren Mitteilungen mehr angezeigt werden und die App direkt gestartet wird. Die vertrauenswürdigen Apps lassen sich im Einstellungsbereich „NFC“ organisieren. Empfangene Dateien werden nach der Annahme des Befehls automatisch mit den systeminternen Anwendungen, zum Beispiel Office oder Kontakte, geöffnet.
NFC-Writer-Apps, wie „Nokia NFC Writer“ oder „NFC Tag Writer“ bieten dem Nutzer die Möglichkeit NFC-Tags selbst zu beschreiben und somit zu personalisieren. Derartige Apps sind optisch eher weniger ansprechend, doch ihre Aufgabe erfüllen sie gut und verständlich. Voraussetzung ist der Besitz von .
Fazit
Mit dem Windows Phone 8.1-Update wurden die NFC-Funktionen erheblich verbessert und ausgebaut, sodass der Kauf von NFC-Tags lohnenswert ist und zahlreiche sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten bestehen. Allerdings muss Microsoft noch einige Erweiterungen im Bereich der Einstellungs- und Funktionsänderungen implementieren. Beispielsweise ist die Anwendung „Wecker“ mithilfe eines Tags erreichbar, die Aktivierung einer konkreten Weckzeit ohne ein manuelles Eingreifen ist aber noch nicht durchführbar. Ein weiterer Minuspunkt ist die allgemeine Verbreitung der NFC-Technologie in Deutschland: Im Bereich Micropayment gibt es kaum Geschäfte, die die Zahlung mittels NFC akzeptieren oder ihre Zahlungssysteme in Zukunft anpassen möchten. Ohne die Unterstützung der Geschäfte wird sich die Zahlung mithilfe von NFC aber nicht durchsetzen, sodass lediglich die anderen Anwendungsmöglichkeiten eine Chance haben. Das Potential der Technologie ist auf jeden Fall groß, wenn man sich die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im täglichen Leben (mit dem Smartphone) vor Augen hält.
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