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Microsoft News: Windows 10 Kernel erreicht „10.0“, Provisionsermäßigung für Windows-Entwickler wird gestrichen & mehr

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Selbst rund einen Monat vor dem Jahresende können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass bei Microsoft noch längst keine Trägheit um sich greift. Ganz im Gegenteil: Die Redmonder tüfteln weiterhin an Software-Updates wie auch Bugfixes, während sie sich auf das kommende Jahr vorbereiten und zu diesem Zweck erste Maßnahmen treffen.

Windows 10: Kernelversion steigt auf 10.0

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Erst kürzlich verteilte Microsoft die neue Build-Version 9879 von Windows 10 (TP) an die Teilnehmer des Insiderprogramms, dabei fiel die Aktualisierung zunächst nur dem „ersten Ring“ (vgl. Grafik, unten) anheim. Weil die im jüngsten Update enthaltenen Änderungen mittlerweile hinlänglich bekannt sind, wir an dieser Stelle nicht auf diese eingegangen. Dahingegen rückt die Versionsnummer des NT-Kernels in den Fokus: Lautete diese bei der Build 9879 noch „6.4“, beträgt die Kernelversion aktuellerer – noch nicht veröffentlichter – Builds mittlerweile „10.0“ und deckt sich folglich mit der Verkaufsbezeichnung des nächsten Windows OS. Diesem Detail widmen wir aus dem Grund einen eigenen Absatz, weil Microsoft seit der Einführung von Windows Vista im Jahr 2006 an der Kernel-Version „6.x“ festhält und gerade nach dem bedeutenden CEO-Wechel, der Cloud-first-Ausrichtung sowie der Ankündigung von Windows 10 ein erheblicher Versionssprung stattfindet.

Von dem Versionssprung werden übrigens auch (IE-)Entwickler betroffen sein, denn diesen rät Microsoft auf der MSDN-Seite, die User-Agent-Strings entsprechend zu aktualisieren, sofern sie die Versionsnummer des NT-Kernels zugrundelegen:

Developers preparing for Windows 10 should note that the Windows NT value in the UA string will change from 6.4 to 10.0 with the new release. If you have code that depends on the version number, we advise that you update to allow for the new value.

In der Tat geht es in diesem konkreten Fall ledigich um den UA-String des Internet Explorers, die Änderung dürfte aber auch sonstige Anwendungen berühren, die auf ältere Kernel-Versionen setzen.

Windows 10: Build 9879 nun auch für den „zweiten Ring“ erhältlich

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Wie bereits oben angedeutet, hat Microsoft vor über einer Woche die Build-Version 9879 nur dem ersten (schnellen) Ring der Teilnehmer des Vorschauprogramms zu Windows 10 zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz dazu üben sich die freiwilligen Teilnehmer des zweiten (langsamen) Rings seitdem in Geduld, dafür profitieren sie von etwaigen Fehlerbehebungen, welche die Build im besten Fall stabiler machen. Im Übrigen erhalten auch die Nutzer des schnellen Rings die verfügbaren Hotfixes über das Windows Update.

Und nun erfolgt endlich die Verteilung an die zweite Gruppe: Dies verlautbarte Gabriel Aul jedenfalls am gestrigen Abend über Twitter, nachdem sich der Release in der letzten Woche aufgrund weiterer Fehlerbehebungen leicht verzögert hatte. Für die Nutzer des langsamen Rings bedeutet dies, dass auch sie ab sofort mit der Aktualisierung versorgt werden. Auch die entsprechenden ISO-Dateien stehen nun unter diesem Link zum Download bereit.

Freezing-Bug: Fix im nächsten Software-Update enthalten

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Mit Fehlerbehebungen dürfen ebenfalls die Nutzer der Lumia 1020- und 925-Smartphones rechnen, sind diese doch seit Windows Phone 8.1 zum Teil vom sogenannten „Freezing-Bug“ geplagt. Der Fehler äußert sich darin, dass die betroffenen Geräte sich hin und wieder nicht aus dem Standby wecken lassen, so dass letzten Endes nur ein Neustart per Softreset Abhilfe schafft. Zwar ist der Fehler mithilfe kleiner Tricks vermeidbar, die Lösungsansätze schränken den Komfort und die Sicherheit des Sperrbildschirms jedoch deutlich ein.

Umso erfreulicher ist deshalb die jüngste Ankündigung von offizieller Seite, demzufolge die Kombination aus mehreren Ursachen gelegentlich zu CPU-Aussetzern führe. Doch Microsoft hat bereits eine vielversprechende Lösung entwickelt und testet diese nun, um sie bald gemeinsam mit dem nächsten Software-Update auszurollen. Uns war das Problem bisher nicht bekannt, weil wir keine oder nur sehr wenige Mails diesbezüglich erhalten. Um uns einen eigenen Eindruck zu von der Anzahl der Betroffenen zu verschaffen, ist Euer Feedback gefragt!

Store: Provisionsermäßigung wird abgeschafft

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Zu guter Letzt möchten wir besonders den Entwicklern unter Euch die bevorstehende Aufhebung der Provisionsermäßigung im Windows Store in Erinnerung rufen. Diesen Schritt kündigte Microsoft bereits im Zuge der BUILD 2014-Entwicklerkonferenz an, das Thema ging allerdings äußerst schnell im Meer der Berichte unter.

Microsoft behält seit jeher 30 Prozent der App-Umsätze in den Windows Phone- und Windows-Stores als Provision ein, während Entwickler die verbleibenden 70 Prozent erhalten. Bevor aber Unkenrufe in Richtung Microsoft laut laut werden sei angemerkt, dass diese Geschäftsgebaren mitnichten eine Ausnahmeerscheinung sind: Auch Google und Apple erheben Provisionen in gleicher Höhe. Bis jetzt sieht die „Vereinbarung für App-Entwickler“ hinsichtlich des Windows Stores aber eine Ermäßigung von zehn Prozentpunkten vor, soweit die Gesamtnettoeinnahmen der jeweiligen Anwendung 25.000 US-Dollar  übersteigen. Gefragt nach den Gründen für die Gewährung dieses Rabatts, kommt unter anderem das Anregen der Motivation erfahrener Entwickler in Betracht. Die genauen Gründe kennen wir mangels offizieller Einlassungen jedoch nicht.

Übersteigen die Gesamtnettoeinnahmen Ihrer App 25.000 USD, gilt für diese App und ab diesem Zeitpunkt ein Prozentsatz von 20 Prozent. Die Store-Gebühr in Höhe von 20 Prozent gilt bis zum 31. Dezember 2014. Ab dem 1. Januar 2015 beträgt die Store-Gebühr für alle Apps, die im Windows Store verfügbar gemacht werden, 30 Prozent der Nettoeinnahmen. / Quelle: Microsoft MSDN

Sicher ist dagegen, dass ab dem 1. Januar 2015 für Apps im Windows Store, unabhängig vom generierten Umsatz, 30 Prozent der Einnahmen an Microsoft fließen werden. Die Zielrichtung dieser Entscheidung erschließt sich uns noch nicht vollumfänglich, zumindest zeichnet sich aber die konsequente Umsetzung des nach außen kommunizierten Einheitsgedankens ab.


Quellen: Siehe in den entsprechenden Absätzen. | Bildquelle (Kernel): Winbeta
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