Rudy Huyn – die Schwäche von Windows Phone ist seine Stärke
Microsoft hat Rudy Huyn, dem wohl bekanntesten Entwickler für Windows Phone, einen Blogeintrag gewidmet. (Wer uns auf Facebook oder Twitter folgt, ist darüber bereits im Bilde.) In diesem erfahrt ihr beispielsweise, dass sein Großvater gerne malte und er sich selbst ebenfalls als Künstler versteht, welcher lediglich anstelle von Pinseln und Papier zum PC greift. Keine Frage, der junge Franzose hat sich diese Form der Aufmerksamkeit redlich verdient – sein Erfolg sowie die Bewertungen seiner Apps, die mittlerweile über sechzehn Millionen Mal heruntergeladen worden sind, geben ihm recht. Auch wir stellen keinesfalls in Abrede, dass Rudy ein Händchen fürs Programmieren und das Gestalten von Benutzeroberflächen (GUI) besitzt. Ebenso wenig Joe Belfiore, der sich wie folgt zu Wort meldete:
Rudy showed this ability to reverse-engineer while also being great at this elegant design. That combination is super rare. Joe Belfiore
Auf den ersten Blick wirkt diese Äußerung wie ein Kompliment – ist es auch. Darüber hinaus versteckt sich zwischen den Zeilen allerdings noch ein Eingeständnis der Niederlage: Rudy Huyn ist der Feuerwehrmann für Windows Phone, dem es fast allein obliegt, die vielen „App-Brände“ zu löschen. Nur seinen Fähigkeiten im Bereich des Reverse Engineerings ist es zu verdanken, dass viele populäre Dienste auf Microsofts mobilem Betriebssystem überhaupt verfügbar sind. Wir erinnern uns, dass 6tag und 6sec jeweils lange vor den offiziellen (Beta-)Versionen von Instagram und Vine veröffentlicht wurden. Und im Gegensatz zu letzteren werden die Anwendungen des tüchtigen Drittentwicklers regelmäßig gepflegt. Zuletzt zeigte die Causa „Snapchat“ allerdings sowohl Rudy Huyn als auch Microsoft die Grenzen auf. Alternative Apps, egal wie gut diese sein mögen, können nicht in allen Bereichen das Fehlen offizieller Clients kompensieren. Erst recht nicht, wenn keine Programmierschnittstellen (API) existieren. Wer mag da noch der Bestandsaufnahme von Tom Warren widersprechen.
Neue Bestmarke: 560.000 Apps
Da wir gerade beim Thema sind, sei noch erwähnt, dass der Windows Phone Store zusammen mit dem Windows Store nun über 560.000 Apps bereithält. Weder beeindruckt uns diese Zahl noch bereitet sie uns Sorgen. Dazu besitzt sie viel zu wenig Aussagekraft. Es kommt keineswegs auf die nackte Anzahl der Anwendungen an. Wichtig ist hingegen, welche Apps vorhanden sind und über welche Qualität diese verfügen. Schlussendlich muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, wie es diesbezüglich um Microsofts mobile Plattformen bestellt ist.
(Bild-)Quelle(n): Microsoft I, II