Während sich die App von Spotify seit gestern in neuem Gewand präsentiert, hat der Konkurrent WiMP seine Anwendung aus dem Windows Phone Store zurückgezogen und die Entwicklung eingestellt. Für die Version für Windows 8/RT scheint dasselbe zu gelten. Gegenüber einem Kunden nannte das Unternehmen hierfür zwei Gründe. Zu einem gebe es auf Microsofts mobiler Plattform zu wenige Nutzer. Zum anderen eigne sich Microsoft mobiles Betriebssystem, im Gegensatz zu iOS und Android, nicht für das Streamen von Musik in CD-Qualität. Technische Details wurden diesbezüglich nicht genannt, jedoch gehen wir davon aus, dass man sich auf die fehlende native Unterstützung des Free Lossless Audio Codecs (FLAC) bezieht. WiMP zählt zu den wenigen Anbietern, welche auf verlustfreie Audioformate setzen.
Wir wollen diesen Schritt keineswegs überbewerten. Stellt sich doch die Frage, ob es für Dienste wie WiMP oder auch qobuz überhaupt Sinn macht, auf Windows Phone vertreten zu sein. Wenn wir bedenken, wie viele unserer Leser sich „Stöpsel“ zweifelhafter Qualität in die Ohren schieben und wie beliebt YouTube-Clients sind, die das Herunterladen von Musik ermöglichen, möchten wir dies verneinen. Die Absatzzahlen von Windows Phones im unteren Preissegment bestärken uns zusätzlich in dieser Ansicht. Dürften die wenigen Kunden, welche gewillt sind, das Doppelte des marktüblichen Preises für Musikstreaming zu bezahlen, doch in den seltesten Fällen Anhänger der Kacheloptik sein.
WhatsApp (& Facebook Messenger) zukünftig werbefinanziert?
Wie gedenkt das größte soziale Netzwerk der Welt die Milliarden, die es für die Übernahme von WhatsApp hinblättern musste, wieder hereinzuholen? Antwort hierauf gab David Marcus, verantwortlich bei Facebook für den Bereich „Messaging Products“, im Rahmen der Münchener Digital Life Conference. So werde der Facebook Messenger zunächst als „Testballon“ für unterschiedliche Formen von Werbung herhalten müssen. Bei positiver Resonanz könnten manche davon in WhatsApp übernommen werden. Keinesfalls beabsichtige man jedoch, den FB Messenger mit (Banner-)Werbung zuzukleistern, auch wenn dies eine Menge Geld in die Kassen spülen würde. Stattdessen denke man über gesponserte Inhalte nach. Ebenso wäre es denkbar, Unternehmen (kostenpflichtige) Kanäle zum Zwecke der Kundenkommunikation zur Verfügung zu stellen.
Bei der Umsetzung der Vorhaben wolle man sich allerdings Zeit lassen, um das Wachstum nicht zu gefährden. Dieses besäße sowohl beim Facebook Messenger als auch bei WhatsApp zurzeit oberste Priorität. Beide Dienste sollen die Marke von einer Milliarde Nutzer knacken. Darüber hinaus bekräftigte man, dass WhatsApp wie bisher weitestgehend unabhängig vom Mutterunternehmen agieren dürfe. Man wolle die beiden Messenger weder zusammenführen noch gehe es „im Moment“ um die Daten der Nutzer. Früher oder später wird man diese aber sehr wohl auswerten müssen, um (mögliche) gesponserte Inhalte besser auf die persönlichen Vorlieben des jeweiligen Nutzers abstimmen zu können.
(Bild-)Quelle(n): WiMP, CASCHYS BLOG, n-tv