Der Internet Explorer kann für sich behaupten, der bis heute wohl unbeliebteste Internetbrowser zu sein. Im besten Fall wurde er oft nur müde belächelt. Tatsächlich hat sich der Internet Explorer mit den letzten Updates jedoch deutlich verbessert und kann es zumindest in einigen Bereichen durchaus mit Chrome oder Firefox aufnehmen. Dennoch bleibt der schlechte Ruf des Produktes erhalten, das zweifelsfrei weiterhin Potenzial für Verbesserungen bietet. Aus diesem Grund zieht Microsoft nun die Reißleine und geht mit dem neuen Browser Spartan an den Start, wenngleich nicht sicher ist, ob der Name Internet Explorer tatsächlich verschwinden wird.
Spartan ist schließlich bisher nur ein Codename, könnte jedoch wie schon im Fall von Cortana zum endgültigen Produktnamen werden. Der neue Browser wird mit einer neuen Rendering-Engine daher kommen und “inking” (Deutsch: einfärben) unterstützen. Dies ermöglicht es, mit einem Stift, alternativ auch mit der Maus, auf einer Webseite zu malen, markieren oder kommentieren und diese Kopie der Seite an Freunde zu versenden oder auf OneNote zu speichern. Den Dienst dafür wird Microsoft selbst zur Verfügung stellen und die Notizen werden über OneDrive geteilt, wo sie auf sämtlichen Plattformen angezeigt werden können.
Ein weiteres großes Feature von Spartan ist die Integration von Cortana. Der digitale Assistent wird dazu genutzt, relevante Informationen für den Nutzer sofort ersichtlich zu machen. Nutzt man beispielsweise Cortana, um einen Flug zu verfolgen, so wird bei der Suche nach der Fluglinie unter der Adressleiste die jeweilige Information vorgeschlagen. Auch das Wetter wird bereits unter der Adressleiste angezeigt. Cortana kann zudem die Anfahrt, Öffnungszeiten und weitere Informationen von Restaurants direkt bereitstellen.
Wie bereits von Windows Phone bekannt wird es einen Lesemodus geben, der Webseiten zur besseren Lesbarkeit auf das Wesentliche reduziert. In einer synchronisierten Leseliste lassen sich interessante Seiten beziehungsweise Artikel sammeln und bei Bedarf auch zur Offlinenutzung abspeichern. Ob Spartan auch Erweiterungen unterstützt, gab Microsoft noch nicht bekannt.
Letzten Berichten zufolge soll Spartan jene Internet Explorer-Version, sei es 11 oder 12, nicht ablösen, sondern damit koexistieren. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität ist dies nötig, jedoch sei Spartan der neue Standardbrowser in Windows 10. Diesbezüglich hat sich Microsoft bisher nicht geäußert.
Für Nutzer des Insider-Programms wird der Browser in den nächsten drei bis fünf Monaten erscheinen.