Wenige Monate nach der Übernahme von Acompli, welches seit vergangener Woche als Outlook auf den mobilen Betriebssystemen der Konkurrenz firmiert, soll Microsoft eine weitere populäre Produktivitäts-App übernommen haben. TechCrunch zufolge ist die Akquisition des Sunrise Calendars, welcher für iOS, Android, Mac OS X sowie als Web-App zur Verfügung steht, Redmond mehr als 100 Millionen US-Dollar wert. Von offizieller Seite wollte dies jedoch nicht kommentiert werden.
Nutzer des Kalenders schätzen, ähnlich wie bei Slack, vor allem die Integration weiterer Dienste, wie etwa Evernote, Todoist oder Trello. Während mehre große US-amerikanische Technik-Blogs die Anwendung als besten Kalender für iOS und Android bezeichnen, hält sich unsere Begeisterung in Grenzen. Denn genauso wie bei der Outlook-App, müssen die Zugangsdaten von Gmail, iCloud oder eines (Hosted) Exchange zusätzlich an die Server des Anbieters übertragen werden (nur temporäre Speicherung). Dies dürfte allerdings gegen die Sicherheitsrichtlinien der meisten Firmen verstoßen. Auch Apple sieht eine Weitergabe des sensiblen iCloud-Logins an Dritte nicht vor. Vollkommen zurecht, wurden diese in der Vergangenheit doch bereits durch die Anwendung kompromittiert. Im November 2013 informierte der firmeneigene Blog über einen Hackerangriff und forderte alle iCloud-Nutzer auf, ihre Passwörter zu ändern.
Der Sunrise Calendar soll als eigenständige App weiterbestehen, ein Rebranding nicht ausgeschlossen. Zudem wird er wohl seinen Weg auf unsere Plattformen finden. Die verwendeten Techniken sowie die Erfahrungen des achtköpfigen Teams dürften darüber hinaus für zukünftige Redmonder Produkte genutzt werden.
Update: Redmond hat heute offiziell die Übernahme während eines Interviews zwischen Pierre Valade, einem der Mitbegründer von Sunrise Atelier Incorporation, und Microsofts „Chief Storyteller“ Steve Clayton bestätigt. Das zugehörige YouTube-Video ist jedoch nicht einsehbar, da privat. Über den genauen Kaufpreis ist nichts bekannt.
(Bild-)Quelle(n): TechCrunch, ifun, Twitter, Windows Central