Es ist wieder so weit. Das größte Sportspektakel der Welt wirft seine Schatten voraus. Jeden ersten Sonntag im Februar zieht der Super Bowl, das Endspiel der National Football League (NFL), über 800 Millionen Zuschauer vor die Fernseher und versetzt die US-amerikanische Nation bereits eine Woche zuvor in Ausnahmezustand.
Für das Unternehmen, über das und dessen Produkte wir täglich berichten, ist das Ereignis gleich aus zwei Gründen von besonderer Bedeutung. Zum einen sind die meisten Mitarbeiter in Redmond glühende Anhänger der Seattle Seahawks, welche Microsofts Mitgründer Paul Allen gehören. CEO Satya Nadella und Joe Belfiore machen dabei keine Ausnahme. Letzterer rechnet fest mit einem Sieg der Mannschaft aus der „Smaragdstadt“, was er während der Pressekonferenz in der vergangenen Woche verkündete. Werde der IT-Riese die Preview von Windows Phone 10 für Smartphones doch nach dem Triumph seines Teams veröffentlichen. Ob die Seahawks, deren Heimstadion gerade einmal zwanzig Autominuten vom Microsoft Campus entfernt liegt, ihren Titel verteidigen können, bleibt gleichwohl abzuwarten. In der Geschichte des Super Bowls ist dies bisher lediglich fünf Mannschaften gelungen. Zuletzt den New England Patriots, dem diesjährigen Gegner um Star-Quarterback Tom Brady.
Zum anderen hat Redmond schlappe 400 Millionen US-Dollar auf den Tisch gelegt, damit das Surface Pro 2 fünf Jahre lang den Status des offiziellen Tablets der NFL für sich beanspruchen darf. Die Kosten für den 60-sekündigen Werbespot, den wir während des Super Bowls zu sehen bekommen werden, noch nicht eingerechnet. Die Einführung zu Saisonbeginn verlief allerdings nicht wie gewünscht. Mehrere Sportkommentatoren nannten das Tablet nicht bei seinem Namen, sondern identifizierten es stattdessen als etwas „iPad-ähnliches“ (iPad-like tools). In den Griff bekommen hat Microsoft diese Situation nur durch Schulungen der Kommentatoren.
„Rasenschach“ der nächsten Generation
Die Surface Pros 2, welche während einer Begegnung zum Einsatz kommen, unterscheiden sich auf den ersten Blick von den Modellen im freien Handel lediglich durch ihre cyanfarbene Schutzhülle. Sowohl Wasser und Stürze als auch ein aufgebrachter, über 100 Kilogramm schwerer Athlet können den Geräten dank dieser nichts anhaben. Jedoch sind so gut wie sämtliche Funktionen des Betriebssystems deaktiviert. Die Geräte laufen im Kiosk-Modus und erlauben ausschließlich das Ausführen einer einzigen App, dem „Sideline Viewing System“. Trainer und Spieler können innerhalb dieser Anwendung Fotos vergangener Spielsituationen abrufen, anhand derer sie Fehler analysieren und die zukünftige Taktik besprechen. Dabei kann das Surface die Vorteile der Stifteingabe voll ausspielen. Lassen sich doch so Pass- und Laufwege bestens einzeichnen. Darüber hinaus stehen die Bilder 30 bis 40 Sekunden früher zur Verfügung, als dies bei den weiterhin genutzten Ausdrucken der Fall ist.
Über die konsequente Einschränkung des Funktionsumfangs sollte sich indes keiner von euch wundern. Man kann sich leicht vorstellen, dass findige Trainerstäbe sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen würden, indem sie zusätzliche Software auf den Geräten installieren. Beschäftigen die Teams doch zuweilen sogar Lippenleser, um den nächsten Spielzug des Gegners in Erfahrung zu bringen. Dennoch denkt die NFL darüber nach, zukünftig Video-Aufnahmen bereitzustellen. Sollte zudem die Ausrüstung der Spieler mit Sensoren versehen werden, ließen sich die Messerwerte ebenfalls auf den Geräten einsehen.
Apps – Die NFL ist mobil gut aufgestellt
Wenn sich eine Sportliga intensiv um Microsofts mobile Betriebssysteme bemüht, dann ist dies unbestritten die NFL. Gegenüber dem Vorjahr wurde das Angebot noch einmal um zwei weitere Apps erweitert. Während NFL Mobile euch mit allen Nachrichten, Videos und Statistiken rund um den Super Bowl versorgt, bringt euch NFL Game Pass das Spiel auf das Gerät eurer Wahl. Die Live-Übertragung ist allerdings nicht kostenlos, sondern schlägt mit 7,49 Euro zu Buche. Im Preis inbegriffen ist der Video-on-Demand-Zugriff auf die diesjährige Begegnung (bis zum 11. Februar 2015) sowie die Pro- und Super Bowls der Jahre 2009 bis 2013. Buchen lässt sich das Paket hier oder aus der Anwendung heraus. Wem dies zu teuer ist oder wer deutsche Moderatoren bevorzugt, kann jedoch ebenso auf unser hiesiges Free-TV ausweichen. Sat. 1 geht in der Nacht von Sonntag auf Montag um 23:15 Uhr auf Sendung.
Der Neuzugang NFL Now, der als Ergänzung zu NFL Mobile gedacht ist, versorgt euch mit auf euer Lieblingsteam abgestimmten Videobeiträgen und eignet sich somit eher für den Einsatz während der regulären Saison. Mit NFL Homegating hingegen könnt ihr eure eigene Super Bowl-Party planen, Einladungen an Freunde versenden und in Rezepten blättern.
Beiden Protagonisten des Finales sind ebenfalls mit eigenen Anwendungen unter Windows Phone 8 vertreten, zumal diese vom selben Entwickler stammen. Da aber die meisten von euch weder eine emotionale Bindung zu den „Hawks“ noch zu den den „Pats“ besitzen dürften, sparen wir uns eine ausführlichere Vorstellung.
Ihr benötigt noch mehr Informationen rund um das Thema „American Football“ und den Super Bowl Sunday? Werft einfach einen Blick in unseren Artikel aus dem letzten Jahr.
Update: Microsoft hat die beiden Werbespots veröffentlicht, die während des heutigen Super Bowls ausgestrahlt werden. Wie im letzten Jahr haben sie zum Thema, wie Technik den Alltag der Menschen verbessern kann, die es im Leben leider nicht so gut getroffen haben. Außerdem ist das offizielle Programmheft nun für Windows 8/RT erhältlich.
NFL Mobile (kostenlos) – ab Windows Phone 8 & Windows 8/RT
NFL Now (kostenlos) – ab Windows Phone 8 & Windows 8/RT
NFL Game Pass (kostenlos, Abonnement vorausgesetzt) – ab Windows Phone 8 & Windows 8/RT
NFL Homegating (kostenlos) – ab Windows Phone 8 & Windows 8/RT
Super Bowl XLIX – NFL Official Program (1,99€) – Windows 8/RT
Patriots Gameday Live (kostenlos) – ab Windows Phone 8
Seahawks Mobile (kostenlos) – ab Windows Phone 8
(Bild-)Quelle(n): Twitter, Business Insider, Neowin, Windows Central, via Windows Central