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Wie Google und Microsoft sich gegenseitig in ihren eigenen Disziplinen schlagen wollen

Google Microsoft Android Windows Phone

Microsoft befindet sich in einer Phase, in der das Unternehmen, gezwungen durch den Markt, zahlreiche Umstrukturierungen umsetzen muss, um nicht zu riskieren, irrelevant zu werden. Mit Windows 8 hat man es nicht geschafft, die Brücke zwischen traditionellem Software-Hersteller und Service-Provider zu schlagen, im mobilen Sektor hängt man stark zurück und für Privatanwender war die Auswahl an kostenloser Office-Software noch nie größer. Google ist genau das, wohin sich Microsoft derzeit entwickeln muss. Man bietet seine Dienste allesamt kostenlos an, erreicht dadurch leichter eine höhere Zahl an Nutzern und verdient dann durch Werbeeinnahmen oder Premium-Angebote.

Google will Microsofts Office-Geschäft

Google Apps for Work

Google-Manager Amit Singh, welcher Google for Work verantwortet, hat kürzlich in einem Interview gegenüber BusinessInsider erklärt, wie man über die nächsten Jahre hinweg versuchen will, Microsoft 80 Prozent vom Office-Geschäft wegzuschnappen. Man wolle dies mit den eigenen Google Docs-Anwendungen erreichen, die als Android-, iOS- und Web-Apps kostenlos zur Verfügung stehen.

Zuallererst will man mit Kompatibilität punkten und plant Docs bis zu 90 Prozent mit Microsofts Office kompatibel zu machen, sodass die Verwendung von Microsofts Dienst für den Nutzer kaum eine Rolle spielt. Man werde Office-Formate genauso wie die eigenen behandeln, sodass Dokumente korrekt gerendert und dann im entsprechenden Format von Google abgespeichert werden, sodass sie über sämtliche Geräte abrufbar sind.

Auf Excel und Enterprise-Funktionen will man bei Google hingegen keinen Wert legen, da diese nur eine Minderheit der Nutzer benötige, wie man aus eigenen Studien an der Verwendungshäufigkeit von Google Docs‘ Spreadsheet herausgefunden haben will. Unternehmen sollen gar nicht von den Vorteilen von Google for Work überzeugt werden, sondern viel eher die Nutzer zum Umstieg auf den kostenlosen Dienst bewegen. Sobald diese das tun, wird die Lernkurve für Microsoft Office größer und Unternehmen werden ebenfalls auf Googles Dienst umsteigen müssen, um kostspielige Umschulungen zu vermeiden.

Microsoft plant dieses für das Unternehmen äußerst wichtige Geschäft selbstverständlich nicht kampflos aufzugeben, allerdings scheint die Konkurrenz in der Umstrukturierung eine Möglichkeit zu sehen, nun einen großen Teil der Nutzerschaft für sich zu gewinnen.

Microsoft und Cyanogen wollen Google von Android lösen

Erst kürzlich wurde berichtet, dass Microsoft 70 Millionen Dollar in Cyanogen zu investieren plant, ein bereits seit Jahren bestehendes Unternehmen, das auf Basis von AOSP (Android Open Source Project) eine eigene Variante vom Google-finanzierten Projekt entwickelt. Das Betriebssystem namens CyanogenMod erfreut sich vorrangig in der Modder-Community großer Beliebtheit, ist aber auch immer häufiger auf neu erscheinenden Smartphones zu finden.

Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Android durch zahlreiche Optimierungen zu verbessern und im Sinne des Gründers offen zu halten und den Einfluss der Unternehmen zu minimieren. Immer mehr ist allerdings eine Bemühung vonseiten Googles zu bemerken, die Offenheit des Betriebssystems zu schließen. So sind viele früher quelloffene Anwendungen von Google durch eigene Apps ersetzt worden, beispielsweise die SMS-App durch Hangouts oder die Kamera sowie die Galerie durch eine eigene geschlossene und an die eigenen Dienste gebundene Anwendung.

Mit der Investition verfolgt Microsoft ein ganz klares Ziel, nämlich neben Googles Android ein eigenes freies Ökosystem zu etablieren, das auf die Dienste des Suchmaschinengiganten verzichtet. Recode berichtet, dass Cyanogen weiterhin Gespräche mit Unternehmen wie Microsoft und Amazon führe, die das gemeinsame Ziel verfolgen, Googles Herrschaft über Android zu brechen. Der CEO von Cyanogen hat mit seinem Statement nun ein klares Ziel formuliert. Man „werde Android Google wegnehmen.“


Quelle: BusinessInsiderRecode

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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