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News-Überblick: Outlook.com Update, How-Old App & neue Microsoft Apps durchgesickert

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Microsoft bedient gegenwärtig zahlreiche Fronten, sei es Gaming, mobile Unterhaltung, Office-Lösungen oder Hardware. „Mobile first, Cloud first“ ist schließlich kein Slogan, den man ausspricht, um ihn anschließend zu vernachlässigen. Im Gegenteil: Die Zielsetzung erfordert beständige Entwicklung und vor allem Kompromissbereitschaft. Dies zeigt sich besonders an der geradezu vorbildhaften Unterstützung konkurrierender Plattformen wie iOS und Android, was bei eingefleischten Windows nicht selten Missmut hervorruft.

Vergleicht man aber  das Redmonder Ökosystem heute mit dem Zustand vor ein bis zwei Jahren weitestgehend unpersönlich, so kristallisieren sich doch gewisse positive Unterschiede wie die um sich greifende Regsamkeit heraus. Dies wird vor allem an den jüngsten Begebenheiten deutlich, auf die in dieser News-Zusammenfassung eingegangen werden soll…

Outlook.com: Demnächst ausgereifter und funktionaler

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Vor Kurzem kündigte Microsoft ein umfangreiches Update für den hauseigenen Webmail-Dienst Outlook.com an und stellte gleichzeitig in Aussicht, dass es sich dabei lediglich um eine von vielen Innovationen handle, die Outlook.com einen Office 365-basierten Unterbau verschaffen werden. Dementsprechend nähert sich Outlook.com mithilfe der angekündigten Neuerungen – nicht nur in optischer Hinsicht – seinem Desktop-Pendant.

Den Anfang machen Anpassungsmöglichkeiten im Hinblick auf das Design, so dass Nutzern eine Auswahl von 13 neuen Themes zur Verfügung steht. Es bleibt selbstverständlich nicht dabei: So unterstützt euch Clutter beispielsweise dabei, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und sortiert selbständig sowie selbstlernend derartige Mails in einen separaten Ordner, die für gewöhnlich vom jeweiligen Anwender ignoriert werden. Praktischerweise besteht die Möglichkeit, die Clutter-Funktion während des Lernprozesses zu lenken, indem unwichtige Mails händisch in den Clutter-Ordner verschoben werden. Wer die Entscheidung über die Relevanz seiner Mail keinem Algorithmus überlassen möchte, kann die Funktion deaktivieren. Nicht weniger intelligent ist die neue Suchfunktion, welche kontextabhängige Vorschläge ausliefert und die Suchergebnisse anhand diverser Filter und der Hervorhebung der Suchbegriffe übersichtlicher darstellt.

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Doch auch das Lesen und Verfassen von Mails bleibt von sinnvollen Optimierungen nicht verschont: Für eingefügte Links wird automatisch eine Vorschau der Zielseite generiert, wovon selbst Video-Seiten wie YouTube und Vimeo profitieren werden. Außerdem lassen sich kopierte Bilder unmittelbar am vorgesehenen Ort innerhalb des Textes einfügen und einzelne Mails in separaten Fenstern öffnen. Abgerundet wird das Erlebnis im Posteingang durch die verbesserten Möglichkeiten in Bezug auf die Kennzeichnung und Nachverfolgung von Mails mithilfe von Pins und Flags, doch ebenfalls durch die im Zuge der Build 2015 angekündigten Add-ins. Add-ins tauchen beim Lesen oder Verfassen von Mails auf und geben dem Nutzer Hilfswerkzeuge an die Hand, um Aufgaben schneller und/oder komplexer zu erledigen. Neben den Microsoft-eigenen Add-ins namens Bing Maps, My Templates und Suggested Meetings stellt Microsoft solche von Drittanbietern wie Uber, Boomerang und PayPal in Aussicht.

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Darüber hinaus integriert sich Skype noch nahtloser in Outlook.com, was beispielsweise während einer Konversation den Wechsel des Mediums erleichtert. Unkomplizierter wird im Übrigen dank der Drag & Drop-Funktion das Teilen von Daten per OneDrive sowie das Bearbeiten von Mail-Anhängen wie Word-, PowerPoint-, Excel-Dokumenten und Fotos. Ermöglicht wird letzteres mithilfe einer „Side-by-Side“-Ansicht, in der zeitgleich eine Antwort-Mail verfasst und das ursprünglich anhängende Dokument bearbeitet werden kann. Alle vorgenommenen Änderungen an dem Dokument werden automatisch gespeichert, weshalb das lästige Speichern bzw. Herunterladen, Bearbeiten und erneute Anhängen des ursprünglichen Anhangs entfällt. Schließlich wartet auch der Kalender mit neuen Funktionen und einer besseren Navigation auf, während Wischgesten, Add-in-Unterstützung und weitergehende Anpassungen Einzug in die mobile Browservariante von Outlook.com halten.

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Das runderneuerte Outlook.com wird ab sofort lediglich einem überschaubaren Personenkreis als Preview-Version zugänglich gemacht. Die breite Verfügbarkeit rollt dagegen in den kommenden Wochen an, wobei der Umstieg den Nutzern mittels „opt-in„-Verfahren angeboten wird. Näheres zu diesem Thema wird Microsoft in der nächsten Zeit bekannt geben.

Übrigens: Microsoft lädt ausdrücklich dazu ein, Feedback und gewünschte Funktionen über den neuerdings eingerichtete Outlook UserVoice-Kanal einzureichen!

Die einen gehen, die anderen kommen

Weiter zieht unser Blick in die App-Landschaft – auch hier ereignet sich in letzter Zeit einiges: Am Beispiel von der jüngsten Neuerscheinung namens Leo’s Fortune zeigt sich erneut, dass zumindest die Gamer unter euch langfristig nicht mehr das Nachsehen haben. Wir wissen noch nicht eindeutig, was konkret Microsoft in diese Richtung unternommen hat. Aber es wirkt!

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Nicht ganz so erfreulich verhält es sich derweil im Fall von sonstigen Apps. Es kam nämlich in den vergangenen Wochen und Monaten des Öfteren vor, dass sich namhafte Apps von den Windows-Plattformen – wenn auch nur zeitweilig – verabschiedeten. So auch die Stern-App zum gleichnamigen Magazin des Gruner + Jahr Verlags. Diese ist schon zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr im Store erhältlich und meldet beim Öffnen, dass der Betrieb der Anwendung am 31.05. eingestellt werde. Ob Windows Phone Nutzer diese Meldung feiern oder anprangern, bleibt dem Einzelnen überlassen. Möglich ist jedenfalls beides.

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An freudigen Nachrichten soll es dahingegen nicht fehlen: Nachdem Microsoft im Rahmen der Build 2015 Konferenz mit How-Old.net eine Webseite zur Präsentation seiner Face APIs respektive der intelligenten Gesichtserkennung und Informationsverarbeitung veröffentlicht hatte, erschien kürzlich die entsprechende Windows Phone App im Store. Die Anwendung verrät dem Anwender auf Grundlage eigener Algorithmen, wie alt dieser auf der geladenen Fotoaufnahme aussieht. Nach mehreren falsch ausgegangenen Selbsttests raten wir dazu, die Ergebnisse nicht zu ernst zu nehmen. Denn die APIs befinden sich noch in Entwicklung, doch die Ergebnisse hängen davon abgesehen von unzähligen Faktoren wie den Lichtverhältnissen und der Nähe zur Kamera ab.

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Wir berichteten bereits über die Projekte mit den Namen Flow, Flip und Highlander sowie die angeblich seitens Microsoft geplante Übernahme von 6Wunderkinder. All diese Projekte und Gerüchte haben eines gemein: Sie widmen sich dem produktiven Arbeiten. In die Riege der in Planung befindlichen Produktivitäts-Apps reihen sich neuesten Erkenntnissen zufolge weitere Anwendungen – namentlich Revolve, Office Now und OneClip.

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Revolve entstammt der Microsoft Garage und ist schon seit dem vergangenen Jahr in Arbeit. Anfangs für iOS entwickelt, ist nun auch das Pendant im Windows Phone Store aufgetaucht, lässt sich jedoch nur mit einem Mitarbeiter-Account sinnvoll nutzen.

Laut Mary Jo Foley von ZDNet handelt es sich bei Revolve um eine Mischung aus Kalender und Kontaktmanager. Diesen Schluss legt auch die im Folgenden zitierte App-Beschreibung nahe:

Revolve prepares you for every conversation in every meeting. It works in the background to find and display relevant insights about the people you’re going to meet. Easily sidestep small talk and spark real conversations that matter.

Anders als man im ersten Augenblick vermutet, ist Revolve keine Dating-App, sondern für den Einsatz im Geschäftsumfeld vorgesehen. Steht demnach ein Meeting an, dient die App als Hilfestellung bei der Gewinnung erster Erkenntnisse über die Gesprächspartner. Dabei greift der Dienst automatisiert auf Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook sowie LinkedIn zurück und nimmt dem Anwender auf diese Weise zeitaufwendige Recherchen ab. Da es sich um eine Garage-Anwendung handelt, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen, ob Revolve jemals unter dem Microsoft Markennamen auftreten wird. Falls doch, wird Revolve höchstwahrscheinlich für Windows Phone, iOS und Android verfügbar sein, um die Vorteile einer plattformunabhängigen Lösung auszuschöpfen.

Mit Office Now arbeitet Microsoft zuverlässigen Berichten zufolge an einer Anwendung, welche Bill Gates vermutlich schon während einer AMA-Runde mit der Umschreibung „Personal Agent“ andeutete:

One project I am working on with Microsoft is the Personal Agent which will remember everything and help you go back and find things and help you pick what things to pay attention to. The idea that you have to find applications and pick them and they each are trying to tell you what is new is just not the efficient model – the agent will help solve this. It will work across all your devices.

The app makes it easy to schedule meetings, quickly find emails that are directed specifically at you, get directions to a meeting, join a conference call and similar tasks. By opening the app, you get an ‚executive summary‘ of your day which includes a high level look at your meetings for the day: if the meetings are back to back, if they are they require you to travel to them and how long it will take to get there too. / Bill Gates

Verbindet man die oben zitierten Ausführungen mit kürzlich aufgetauchten Screenshots aus der Office Now App, so ergibt sich ein deutliches Bild: Auch Office Now adressiert vornehmlich den Arbeitsalltag und dient dabei der umfassenden Planung von Meetings.

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So unterstützt die App den Anwender unter anderem dabei, Meetings zu anzulegen, Telefonkonferenzen beizutreten sowie mit diesen zusammenhängende Mails zu filtern und gibt zudem Richtungsanweisungen zum Ort der Konferenz. Wie in den folgenden Screenshots zu erkennen ist, bietet Office Now eine praktische Übersicht bevorstehender Treffen und hält dabei Informationen wie das Thema, den Zeitraum, die Fahrzeit, die Anzahl der Teilnehmer und Interaktionsmöglichkeiten bereit. Selbst über kurzfristige Änderungen des Ablaufs einer Zusammenkunft wird der Nutzer informiert, wodurch die Anwendung ihrer Bestimmung durchaus gerecht wird. Auch Office Now wird aller Voraussicht nach für Windows Phone, iOS und Android erscheinen, so sie denn den internen Betatest verlässt.

OneClip ist die am besten dokumentierte App aus dem Hause Microsoft, denn neben Screenshots und einer App-Beschreibung existieren mittlerweile auch mehrere sehenswerte Hands-On Videos. Mit OneClip verwirklicht das Redmonder Unternehmen eine Vision, die auf das Jahr 2006 zurückgeht und damals von Ray Ozzy, dem ehemaligen Chief-Technology-Officer bei Microsoft, unter dem Namen „Live Clipboard“ vorgestellt wurde.

With Oneclip, it’s easy to get back to the stuff you’ve seen and used. It might be a photo you took, a screenshot you made, a phone number or address you copied on your PC (and really really need now while you’re on the run) or just an important piece of text. OneClip makes this available to you automatically, on your behalf, on all your devices. A cross device, secure, intelligent clipboard in the cloud. Why didn’t anyone think of this earlier? / App-Beschreibung

Dabei ist die Idee äußerst simpel: Das erklärte Ziel ist es, eine universelle cloud-basierte Zwischenablage zu etablieren. Anders als gewöhnliche Zwischenspeicher-Funktionen werden die jeweils kopierten Inhalte aber nicht mit jedem neuen Kopiervorgang überschrieben. Stattdessen speichert OneClip alle jemals kopierten Inhalte und stellt sie über diverse Plattformen und Geräte hinweg jederzeit zur Verfügung. Die unterstützten Plattformen sind Windows 10, Windows 10 Mobile, iOS sowie Android. Die unterstützten Inhalte sind anscheinend unbeschränkt, weil neben Texten, Telefonnummern, Links, Screenshots und sonstigen Bildern auch Dokumente in die Zwischenablage gelegt werden können. Die Synchronisierung auf den gekoppelten Geräten erfolgt nahezu in Echtzeit.

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Praktischerweise können die zwischengespeicherten Informationen nach ihrer Art, dem Datum, Gerät, Ursprung etc. sortiert werden, um ein Mindestmaß an Ordnung zu wahren. Bedenken im Hinblick auf Datenschutz werden dadurch begegnet, dass standardmäßig keine kopierten Passwörter gespeichert werden. Darüber hinaus lassen sich auch bestimmte Apps festgelegt, deren Inhalte ausnahmsweise nicht erfasst werden sollen. Informationen zum beabsichtigten Veröffentlichungszeitpunkt liegen uns derzeit leider nicht vor.

Schon gesehen? – Video-Empfehlung der Redaktion

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Zu guter Letzt möchten wir euch wieder mal ein von den Kollegen bei WinBeta erstelltes Video ans Herz legen. In einer kurzen Videotour stellen sie die Neuerungen in der bisher unveröffentlichten Windows 10 Build 10125 vor. Enthalten sind in dieser zum Beispiel das Windows Hello-Sicherheitsset, optimierte Symbole und Abstimmungen im Design.


(Bild-)Quellen: Microsoft (Office-Blog), Neowin (1, 2), Windows Central, WinBeta

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? Nerd. ☕ Kaffeejunkie. ⚖️ Hamburger Rechtsanwalt für Vergaberecht, IT-Recht und Datenschutzrecht.
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