Einhergehend mit der Ankündigung von Windows 10 setzte sich Microsoft hohe Ziele: Die neue Version soll innerhalb von zwei bis drei Jahren auf einer Milliarde Geräte laufen. Mit der geräteübergreifenden neuen Plattform kommt man diesem Ziel sicherlich ein gutes Stück näher. Schließlich läuft Windows 10 auf Smartphones, Notebooks, IoT-Geräten und der HoloLens. Doch selbst Microsoft bezeichnet die Pläne als ambitioniert.
Was steckt dahinter? Im Rahmen einer repräsentativen Studie von Spiceworks wurden mehr als 500 IT-Entscheider aus den USA und dem EMEA-Raum (Europe, Middle East, Africa) zum zukünftigen Einsatz von Windows 10 in ihren Unternehmen befragt. Diese stammen breit gefächert aus der der IT-Branche, der Produktion, der Bildung, der Regierung, dem Finanzwesen und dem Verkauf.
Fakten
- Ganze 96 Prozent der Befragten haben Interesse an Windows 10. 60 Prozent haben bereits erste Evaluierungen mithilfe der Vorschauversionen durchgeführt.
- 55 Prozent wählten die kostenlose Upgrade-Möglichkeit von Windows 7/8 als interessanteste Funktion. 63 Prozent gaben an, diese Möglichkeit vergrößere die Wahrscheinlichkeit signifikant, ein Upgrade innerhalb des ersten Jahres durchzuführen.
- Drei Viertel der IT-Entscheider gaben an, Windows 10 innerhalb eines Jahres zuhause zu implementieren. 73 Prozent der Unternehmen planen, ein Upgrade innerhalb von zwei Jahren durchzuführen.
Steigendes Interesse
Zwar kann man das Bekunden von Interesse noch nicht mit einem Kaufvertrag gleichsetzen. Doch die Resonanz und das Feedback zum neuen Windows sind sehr positiv:
Ich freue mich auf das Windows 10 Upgrade… Es vereinigt eine moderne Benutzeroberfläche mit all den Funktionen, die wir an Windows 7 lieben – einhergehend mit einer optimierten Ressourcennutzung und dem plattformübergreifenden Zusammenführen der Betriebssysteme.
Curtis S., Networks/Systems Admin
Das liegt sicherlich daran, dass Microsoft aktiv auf Unternehmen und potentielle Kunden zugeht und Verbesserungsvorschläge einholt. Auch das erfolgreiche Windows Insider Programm trägt maßgeblich dazu bei.
Ich bin auf die Veröffentlichung von Windows 10 gespannt und möchte von Anfang an dabei sein. Von Windows 7 werde ich ein Upgrade machen und Windows 8 überspringen.
John F., IT Director
Ende des offiziellen Supports als ausschlaggebender Grund
Das Ende des offiziellen Supports für ein Betriebssystem ist für gute zwei Drittel der Befragten ein Grund, auf ein neues Betriebssystem umzusteigen. Dies gilt sowohl für Bestandskunden (Upgrade) als auch für Unternehmen, die zum Beispiel auf andere Betriebssysteme setzten (Wechsel zu Windows).
Motivation zum Umstieg
Bei der Einführung vom stark auf Touch ausgelegten Windows 8 hagelte es förmlich an Kritik wegen des fehlenden Windows-Startknopfes. Rege Diskussionen und die negative Presse veranlassten Microsoft dazu, Nutzern im Rahmen eines kostenlosen Upgrades auf Windows 8.1 den Windows-Startknopf zurückzugeben. Das schlechte Image konnten die Redmonder mit den Bemühungen allerdings nicht mehr ins rechte Licht rücken. Zumal die Umsetzung von einigen Nutzern als halbherzig bezeichnet wurde, da das Startmenü nach wie vor nur in Vollbild dargestellt wurde.
Microsoft hat aus den Fehlern gelernt und auf ihre Kunden gehört: Windows 10 wird wieder ein Startmenü besitzen, das wir von der Form aus Windows 7 kennen, aber auch mit den aus Windows 8 bekannten Kacheln bestückbar ist.
Es ist insbesondere für die Nutzer ohne Touchscreen eine große Verbesserung, das Startmenü wieder einzuführen und die Live Tiles hinzuzufügen.
Chris M., Help Desk Tech
Die interessantesten Funktionen beziehungsweise Möglichkeiten für Unternehmen sind die Rückkehr des Windows-Startknopfes, das kostenlose Upgrade und die verbesserte Sicherheit. Knappe zwei Drittel gaben an, das kostenlose Upgrade würde die Entscheidung für Windows 10 positiv beeinflussen.
Die neuen Möglichkeiten des Windows Update, die Unterstützung mehrerer Desktops als auch Microsoft Edge, der neue Internet Browser, und die Universal Apps werden als weitere wichtige Punkte genannt.
Zeitpunkt des Umzuges auf Windows 10
Durch das Microsoft Software Assurance Programm haben Unternehmen die Möglichkeit, auch nach einem Jahr ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 durchzuführen. Ein großer Teil der Unternehmen nimmt daran teil. 67 Prozent der IT-Entscheider geben demzufolge an, mit dem Upgrade warten zu wollen, bis erste Fehler behoben sind und gegebenenfalls das erste Service Pack veröffentlicht wurde. Ihnen ist keine Eile geboten.
Auf folgender Grafik sind die genauen Bedenken der IT-Experten abgebildet. Diese scheinen sich mit den vorherigen Aussagen zu decken: 65 Prozent der Befragten haben Bedenken, dass es in frühen Versionen von Windows 10 noch für den Betrieb hinderliche Fehler geben könnte.
Ein anderer Faktor, der über den von Microsoft gewünschten Erfolg entscheidet, ist die Hard- und Softwarekompatibilität. Diese wird ebenso kritisch hinterfragt.
Konsequenterweise gaben die IT-Experten an, dass Stabilität und Kompatibilität entscheidende Faktoren bei der Evaluierung eines neuen Betriebssystems seien. 73 Prozent planen jedoch, bereits innerhalb von zwei Jahren ein Upgrade auszuführen und sind somit optimistisch, dass Microsoft eventuelle Fehler schnell behebt.
Geräteübergreifende Vorteile
Wir berichteten, dass iOS gerade in Unternehmen eine starke Stellung besitzt. Werden Microsofts Anstrengungen ausreichen, um in diesem Feld den Marktanteil zu erhöhen?
Fast die Hälfte der Befragten gab an, ein geräteübergreifendes Betriebssystem zu bevorzugen. Allerdings meinte nur ein Drittel, Interesse für Smartphones mit Windows 10 Mobile zu besitzen. Im Vergleich zu den heutigen Zahlen ist das zwar eine Steigerung, aber sicherlich nicht das, was sich Microsoft unter einem großen Erfolg vorstellt.
Dagegen sind 85 Prozent der IT-Entscheider daran interessiert, Windows 10 auf Laptops zu nutzen. Bei Desktop-PCs sind es 83 Prozent, bei Tablets immerhin 50 Prozent.
Ausblick
Interne Statistiken von Spiceworks zeigen, dass bereits 93,62 Prozent aller Windows 7-Geräte für ein Upgrade auf das neue Windows zugelassen sind. Windows 10 könnte sich deutlich schneller etablieren als es das schon beliebte Windows 7 tat. Spiceworks schätzt einen Marktanteil von 17 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Bei Windows 8 lag dieser bei 14,4 Prozent.
Ob und wie schnell Microsoft auf mobilen Endgeräten Erfolge erzielen kann, ist noch offen. Der Konzern besitzt hier bekanntermaßen einen relativ geringen Marktanteil. Die Loyalität zu den im Markt gefestigten Betriebssystemen der Wettbewerber ist groß. Es hängt hiervon ab, ob die Redmonder ihr eigens gestecktes Ziel von einer Milliarde Geräten erreichen werden.
(Bild-)Quelle(n): Spiceworks via ComputerBase
Wer Windows 8 wegen des „fehlenden“ Startbuttons schlecht geredet oder übersprungen hat, sollte nicht in der IT arbeiten. Solche Leute haben keine Ahnung und als Entscheider dort nichts zu suchen.
Startbutton. Jeder der sich daran aufgehängt hat, gehört gefeuert. Ohne Ausnahme.
Es waren wohl weniger die Entscheider als die vielen Mitarbeiter, die sich nicht umgewöhnen wollten bzw. konnten. Die Entscheider hatten die Kosten bzw. den Sinn und Nutzen einer Umschulung im Blick. Mit Windows 10 knüpft Microsoft jetzt nahtlos an Windows 7 an. Windows 7 knüpfte nahtlos an Windows XP an und hat dabei die Fortschritte der Zwischenstufe (Windows Vista, Windows 8/8.1) jeweils einbezogen. In der Zukunft stellt sich dieses Problem nicht mehr, da es kein anderes Windows mehr geben wird. Damit bietet Microsoft den Menschen und Unternehmen eine bisher nicht vorhandene aber längst fällige Planungssicherheit. 😉
Nach dem eindeutig Touchscreen orientierten OS auf Userdrängen und unter Userbeteiligung ein sowohl PC- als auch Touchscreen orientiertes OS zu liefern, das darüber hinaus auf 10 verschiedenen Hardware-Typen läuft, ohne dass dieses neue OS wie eine Eier legende Wollmilchsau rüberkommt, das ist Microsoft mit Windows 10 genial gelungen. Windows 10 wird konkurrenzlos sein. In Business wie auch privat. Zunächst jedenfalls. Von daher ist es vielleicht gar nicht so falsch mit dem Release von Windows 10 mobile noch bis zum Herbst zu warten. Auch wenn es vorher schon fertig ist… wovon ich nach der aktuellen Build 10149 überzeugt bin. Das Windows10 mobile Release könnte nämlich untergehen in dem Hype um das Windows 10 Release.
Eine andere Variante wäre gewesen, zu jedem kostenlosen Windows 10 Update ein kostenloses Microsoft Lumia Smartphone mit Windows 10 mobile zu legen und voll auf die Strategie mobile First zu setzen. Schneller käme Microsoft nicht auf 1 Milliarde Windows 10 mobile User. Verdient wird über den neuen Windows 10 Store mit den Verkäufen von Apps, Games, eBooks, Filmen, Musik und Hardware.
Das wäre ne echt verdammt gute Idee gewesen! Weil es hätten sich fast alle dann mal angesehen und wären auf den Geschmack gekommen *-*
So ein kleines 3.8-4,3″ Smartphone, das jeder gerne hätte, sich aber zusätzlich nicht kaufen würde…
Ja das hätte/würde funktionieren
Wenn die Medien es nicht wieder zerreißen. Finde Windows 8.1 für Touch irgendwie immer noch besser aktuell.
Ansonsten ist W 10 Klasse. Vor allem die Universal Apps, Cortana.
Bisher wurde ja auch interessante Hardware angekündigt … vor allem wird von den Herstellern schon mit „Windows 10 ready“ geworben. Besser einschlagen als Windows 8 wirds daher so oder so.
Hat man damals nicht mit Windows 8 ready geworben?
So halbwegs
Bei Win10 werben viel mehr damit
Die Stimmung scheint ja echt gut zu sein! Jetzt darf Microsoft keinen scheiss bauen und sollte die Erwartungen der Unternehmen möglichst vollständig und rechtzeitig erfüllen.
Sie gaben zumindest sehr gute Bedingungen geschaffen. Vor allem der kostenlose Upgrade sowie die zeitlich „unendliche“ Unterstützung von Windows 10 sind ja durchaus interessant.
Ich freue mich Wahnsinnig drauf. Habe nun auch seit Wochen die Preview Version auf dem Rechner. Bin begeistert. Zudem habe ich sie One und ganz klar ein WP.
Bei mir das Gleiche, bis auf das ich die Preview schon drauf hab 🙂
Hatte die Preview nur ganz zu Anfang.
Kann die aktuelle Version von Win10 onedrive mit mirgeteilte ordner und dateien anzeigen?
WP obedrive kanns ja schon