Microsoft hat am gestrigen Tag seine Zahlen für das vierte Geschäftsquartal veröffentlicht, in dem das Unternehmen seinen bisher größten Verlust zu vermelden hat. Überschattet von der 7,5 Milliarden Dollar schweren nicht-zahlungswirksamen Abschreibung von Nokia blieb ein Verlust von 3,2 Milliarden Dollar. Zur besseren Einordnung: Im Vorjahreszeitraum belief sich der Gewinn auf 4,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz beträgt 22,2 Milliarden Dollar und fiel damit um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Das entspricht einem Verlust von 0,40 US-Dollar pro Aktie, welcher ohne die Abschreibung von Nokias Geräte & Dienste-Sparte und den Job-Küzungen einem Gewinn von 0,62 US-Dollar entspräche. Der starke Dollar hat Microsoft ebenso zugesetzt und würde man den Effekt der Währungsschwankungen außen vor lassen, hätte man einen Umsatzrückgang von „nur“ 2 Prozent verzeichnet.
Zwar sanken die Phone Hardware-Umsätze um 38% auf 748 Millionen Dollar – was überwiegend auf die günstigen Geräte zurückzuführen ist -, dafür verkaufte Microsoft aber immerhin 8,4 Millionen Lumias, während man im Vorjahreszeitraum lediglich 5,8 Millionen absetzen konnte. Dem stehen 19,4 Millionen Nicht-Lumia Handys/Smartphones gegenüber, welche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (30,3 Millionen Geräte) erheblich zurückgingen. Ganz anders verhält es sich in der Surface Sparte, hier stiegen die Umsätze um 117% auf 888 Millionen Dollar. Ein Erfolg, den Microsoft sowohl dem Surface 3 Pro als auch dem Surface 3 zuschreibt.
Der Umsatz mit Verkäufen und Lizenzierungen an Geschäftskunden ging um 7 Prozent zurück und betrug 10,5 Milliarden Dollar. Die Windows-Verkäufe an OEMs gingen um 22 Prozent zurück, was Microsoft damit erklärt, dass zurückliegenden Perioden viele Nutzer vor dem Ablauf des Windows XP-Supports einen neuen PC gekauft haben. Die Lizenzierungen an Privatkunden fielen um 34 Prozent niedriger aus als im Vorjahreszeitraum und ergaben demnach einen Umsatz von 3,23 Milliarden US-Dollar.
Die Börse reagierte mit einem Rückgang der Microsoft-Aktie um 3,9 Prozent, insgesamt war die Aktie aber im letzten Quartal um 8,6 Prozent gestiegen. Microsoft rechnet damit, dass Windows 10 das eigene Geschäft wieder beleben werde, allerdings werde sich dies erst über die nächsten zwei Quartale zeigen.
(Bild-)Quelle(n): Microsoft via Bloomberg
Bisher profitierte mehr die Anti-Presse vom Geschehen im Hause Microsoft. Hätte Microsoft die Entlassungen und Abschreibungen nicht nach dem Launch von Windows 10 vornehmen können? Nein! So geht Microsoft mit dem Release von Windows 10 in ein bereinigtes neues Quartal. Im Januar 2016, 2 Quartale später, inzwischen ist auch Windows 10 mobile released und die neuen Smartphones inkl. Flagships haben das Weihnachtsgeschäft passiert, sehen die Zahlen wieder völlig anders aus.
Ja, der Zeitpunkt ist perfekt: Somit wird jeder die schlechten Nachrichten noch ein letztes Mal mit Windows 8 in Verbindung bringen, sodass für Windows 10 bei den nächsten Quartalszahlen keine schlechte Presse entstehen wird und der Wachstum gar viel stärker erscheinen wird als im Vergleich zu Windows 8.
Mit dieser Strategie verbannen sie quasie die letzten großen Negativschlagzeilen in die Windows 8 Ära, die sowieso schon negativ behaftet ist und nun zu Ende geht.
Sehr sehr schlauer Schachzug! Windows 10 wird noch besser dastehen können als es ohnehin schon tut 😀
So planlos wie immer behauptet, ist der neue CEO von Microsoft ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Während die Negativ-Presse über ihn herzieht, schreibt er Computer-, IT-und Ökonomie-Geschichte.
Denke auch, das passt alles, lasst den ewigen Nörglern ihren Spass…
Scheint so als würden viele auf neue soft/hardware warten , aber warten bringt kein Geld ….
Da hast du recht
MS hat in der Smartphone Sparte nur Low-End Geräte rausgebracht und verkauft. Das bringt zwar mehr Marktanteil, jedoch weniger Umsatz.
Aber MS war das bewusst und sie werden mit Win10 die kurze wieder bekommen. Im Bereich Surface gab es einen anstieg wie im Konsolen Bereich und die WP Sparte wird langsam auch steigen damit rechne ich fest, auch wenn es dauert.
Soweit ich weis macht microsoft mit low end Geräten deutlich mehr Umsatz als mit high end
Umsatz heißt nicht automatisch Gewinn.
Dann denk mal drüber nach was mehr Umsatz macht 50.000 verkaufte low ends oder 2.000 high ends.
*zahlen frei erfunden aber das Verhältnis dürfte ähnlich sein*
Er meint damit, dass ein Low-End Handy weniger Umsatz macht, als ein High-End Handy. MS hat sich aber auf Low-End konzentriert und ein Lumia 930 (Lumia Icon) kann alleine gewiss nicht so viel Umsatz erzielen, wie 6 oder mehr Low-End Handys.
Aber 6 Low-End Handys haben auch viel höhere Produktions- und Enzwicklungskosten als ein einzelnes High-End Handy
Es gibt ja auch fast gar keine High-End Handys…
Ist ja auch logisch.
Windows 10 steht vor der Tür, egal ob Desktop oder mobile.
Wenn ich in der IT eines Unternehmen sitzen würde (was noch auf Win XP läuft) dann würde ich warten bis Windows 10 draussen ist, bevor ich mir neue Software und Hardware hole (wir auf Arbeit haben z.b. Windows 7 und unsere it schaut ob win10 auch lohnt)