Lenovo ist es mit seiner ThinkPad-Reihe gelungen, sowohl Konsumenten als auch Geschäftskunden zu begeistern und konnte sich in diesem sehr schwierigen Segment einen Ruf machen. Das ThinkPad X1 Carbon ist das bereits seit einiger Zeit erhältliche Flaggschiff des chinesischen Hardware-Herstellers und dieses haben wir in der Höchstkonfiguration in den letzten zwei Wochen ausgiebig testen dürfen.
Verarbeitung und Design
Das ThinkPad X1 Carbon fügt sich in das typische Design von Lenovos Notebook-Reihe, welches durchaus seine Stärken hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Geräten der ThinkPad-Reihe ist das X1 Carbon äußerst dünn und für ein 14-Zoll Notebook auch besonders leicht. Das Gehäuse ist aus hochwertigem Polycarbonat gefertigt, welches an der Rückseite allerdings anfällig ist für Fingerabdrücke.
Dem X1 Carbon kann man in Sachen Verarbeitung überhaupt nichts vorwerfen. Trotz dem weicheren Material im Vergleich zu Metall lässt sich das Polykarbonat-Gehäuse X1 Carbon an keiner Stelle eindrücken oder verbiegen.
Display
In Lenovos Business-Ultrabook ist ein entspiegeltes 14-Zoll Display mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln verbaut. Die Auflösung ist für die Displaygröße ausreichend, um nicht zu sagen ein idealer Kompromiss aus Schärfe und Effizienz.
Dennoch war das Display die enttäuschendste Komponente des Notebooks aufgrund der miserablen Blickwinkelstabilität des TFT-Panels. Blickt man nicht frontal auf das Display, sind die Farben bereits schnell verfälscht. Das Scharnier, welches ein Umklappen des Display um bis zu 180 Grad erlaubt, bietet unter diesen Umständen fast keine Vorteile.
Performance und Hitzeentwicklung
Ausgestattet mit einem Intel Core i7-5600U-Prozessor und 8 Gigabyte Arbeitsspeicher hat man in den meisten Fällen kaum Probleme mit der Leistung des Notebooks. Alltägliche Aufgaben lassen sich mit dem ThinkPad X1 Carbon ohne jegliche Probleme erledigen, dabei bleibt das Notebook übrigens stets kühl und äußerst leise. Selbst unter höherer Last, beispielsweise beim Bearbeiten von 60p FullHD-Video, wird das Notebook kaum laut und bleibt daher auch relativ kühl.
Akkulaufzeit
Im Normalbetrieb, also beim Bearbeiten von Office-Dokumenten und Surfen im Internet, erreicht das Lenovo ThinkPad X1 Carbon eine Laufzeit von etwa 11 Stunden bei einer Helligkeit von 70 Prozent. Wird die Helligkeit reduziert und arbeitet man lediglich mit Office Mobile unter Windows 10, sind sogar etwa 15 Stunden möglich. Unter Volllast erreicht das Gerät hingegen 2 bis 3 Stunden, was ein sehr guter Wert ist, da sich dank der guten Performance in dieser Zeit sehr viel erledigen lässt.
Überrascht hat daneben auch die sehr kurze Ladezeit, die es erlaubt, dass das Gerät in rund eineinhalb Stunden vollständig geladen ist. Kombiniert mit der langen Akkulaufzeit, ist das Lenovo Notebook hervorragend für lang andauernde Arbeiten unterwegs.
Sonstiges – Probleme beim Starten
Nach rund 4 Tagen der Nutzung ist bei unserem Testgerät allerdings ein schwerwiegendes Problem aufgetreten, das sich,zwar leicht lösen ließ, hier aber dennoch Erwähnung finden muss.
Ich hatte das Notebook einen Vormittag lang zum Aufladen zu Hause gelassen und es dann etwa gegen 11 Uhr starten wollen, als es nicht starten wollte. Genau genommen startete es, die Tastaturbeleuchtung war aktiv, der Lüfter war leise zu hören und die Ein-/Aus-Taste blinkte für 3 Sekunden, bevor es sich wieder ausschaltete. Dies machte es rund fünfmal, bis schließlich absolut nichts mehr ging.
Das war selbstredend ein Fall für die Support-Hotline von Lenovo, wo ich nach mehreren Minuten in der Warteschleife einen Mitarbeiter erreichte, der meine Daten aufnahm und mich dann an eine Kollegin verwies. Erneut war eine kurze Wartezeit nötig, bis sich jemand meldete. Ich erklärte neuerdings das Problem mit dem Notebook, welches laut Siegel erst Mitte August – der Test fand im September statt – hergestellt worden war. Die sehr kompetente Mitarbeiterin erkannte sofort das Problem und erklärte mir, dass ich mit einer Stecknadel den Reset-Knopf 10 Sekunden lang drücken solle. Danach ließ sich das Gerät gewöhnlich starten.
Auf meine Nachfrage hin wurde auch der Grund für das Problem genannt. Beim Laden würden sich die Kondensatoren zu stark aufladen, mithilfe dieses Reset-Knopfs werde der Stromkreis entladen, hieß es. Das Problem bestehe beim X1 Carbon, ist seit Langem bekannt. Ein Firmware-Update, das dies adressiert, hat es nicht gegeben und ist anscheinend nicht geplant.
Fazit
Das ThinkPad X1 Carbon von Lenovo bietet eine großartige Performance und gleichzeitig eine hervorragende Akkulaufzeit, allerdings besitzt es ein sehr schwaches Display. Die Zielgruppe ist daher definitiv niemand, der gelegentlich mit Photoshop arbeiten oder seine Fotos auf den Laptop laden muss. Wer seinen Arbeitstag allerdings mit Excel, Visual Studio oder Ähnliches verbringt, lange ohne Stromquelle auskommen muss und gelegentlich mehr Rechenleistung benötigt, für den ist das X1 Carbon ideal.
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