Vielen sollte die wissenschaftliche Arbeitsgruppe aus Redmond mit dem Namen Microsoft Research bereits bekannt sein. Falls nicht, kann sich die Suchfunktion auf WindowsArea unter dem Stichwort „Microsoft Research“ durchaus lohnen. Zu finden sind zahlreiche Artikel über die verschiedensten Produkte dieses innovativen Teams.
Bisher erhielt die Forschungsabteilung weitgehend freie Hand bei der Umsetzung ihrer Ideen: Viele der daraus resultierenden Prototypen bekamen jedoch nie die Chance, den Endkunden zu erreichen. Trotz ihres oftmals starken Potentials dienten sie lediglich zur Präsentation all dessen, was im Bereich des Möglichen liegt. Beispiele dieser Art finden sich in dem Surface Cover mit eingebautem E-ink Display, den interaktiven Live-Tiles oder auch der 3D-Touch Bedienung, die laut Gerüchten für den nie erschienen Lumia Prototypen McLaren geplant war.
Hinsichtlich der Neuauslegung des Unternehmens unter der Feder von Satya Nadella wurde laut Berichten auch die Microsoft Research Gruppe entsprechend umstrukturiert. Neuerdings soll innerhalb der Forschungsabteilung eine neue Gruppe namens „Microsoft Next“ gegründet worden sein. Diese arbeite eng mit der Microsoft Research Gruppe zusammen, um deren Forschungsideen auf ihre Markttauglichkeit zu überprüfen, anzupassen und bestenfalls auch umzusetzen.
Passend zu diesem Thema berichten die Kollegen von WMPoweruser von einem Flip Cover mit integriertem Display, welches vom Redmonder Forschungsteam bereits entwickelt und fertiggestellt worden sein soll. Demnach befinde sich die Forschungsabteilung bereits in einer intensiven Verhandlungsphase mit dem Lumia Team, um zukünftige Einsatzmöglichkeiten zu beraten. Mit der kürzlich erfolgten Neustrukturierung könnte dieses Projekt sogar tatkräftige Unterstützung von Seiten des Microsoft Next Teams bekommen.
Über eine grafische Darstellung erhält man ein klares Bild diverser Anwendungsszenarien im Alltag. Berichten zufolge könne das eingebaute Display auf der Innenseite des Covers als Ergänzung zur Glance Funktion genutzt werden. Weiterhin diene eine Kalenderanzeige als sinnvolle Erweiterung des Hauptbildschirms. So hätte man seine Termine stets griffbereit, wodurch die Produktivität am Smartphone deutlich erhöht werden könnte. Ob hierzu auch die Tastaturfunktion beitragen kann, ist jedoch bei der Größe des Display Covers fraglich. Jedoch könnte der eine oder andere durchaus Gefallen daran finden, Tickets, Coupons und Co. anzeigen zu lassen. Auch ein Anwendungsszenario in Verbindung mit Cortana wäre sinnvoll. Dass es bereits ein Smartphone vom Hersteller Yota mit einem ähnlichen Konzept gibt, ist dem Team laut Aussagen bereits bekannt. Ein rückseitiges E-ink Display an einem Smartphone sei im Gegensatz zu einem Display Cover auf der Front jedoch unhandlicher zu bedienen.
Es bleibt spannend, ob sich das Display Cover innerhalb der Produktabteilung durchsetzen wird. Es wäre auf jedem Fall sehr zu begrüßen, da es einen nicht zu unterschätzendes Potential besäße und gleichzeitig ein Alleinstellungsmerkmal für die Windows Mobile-Platform böte.
Zum Abschluss seien noch die erfolgreich abgeschlossenen Projekte der Redmonder Forschungsabteilung genannt: Hierzu zählen einige bekannte Apps wie Hyperlapse Mobile mit einer Timelapse Funktion, die Network Speed Test App und die Foto-App Blink. Nicht zu vergessen die Office Remote und Office Lens Apps, die in Zusammenarbeit mit dem Office Team entwickelt wurden.
Aber auch die sprachbasierte Skype Übersetzung in Echtzeit zählt zu den Errungenschaften Microsofts. Überdies wird derzeit an einer holografischen Videokonferenz für die Hololens gearbeitet. Einen großen Beitrag leistete das Team auch für die Spracherkennung von Cortana. Zusammen mit der Bilderkennung werden diese beiden Bereiche zu den neuronalen Netzwerken gezählt. Diese finden sich teilweise in der populären Selfi App für iOS, die innerhalb weniger Tage über eine halbe Million Downloads generieren konnte. Aber auch spielerische Projekte zur Erkennung von Schnurrbärten, von Zwillingen, des Alters und von Emotionen sind mit von der Partie. Erst letztens konnten die Forscher aus Redmond am Wettbewerb zur Bilderkennung von ImageNet („Computer Vision Challenge“) in zahlreichen Kategorien den ersten Platz belegen, während dies Google und Intel nicht vergönnt war.
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(Bild-)Quelle(n): Bloomberg, Microsoft Blog, Technet, WMPoweruser, Microsoft | Enthält Partnerlinks.