Medion ist bekannt für seine günstigen Geräte, die durch einige Einsparungen an manchen Stellen gänzlich neue Preispunkte erreichen können. Wir durften in den letzten Wochen ein Gerät vom gänzlich anderen Ende des Spektrums testen, denn die Lenovo-Tochter baut auch High-End Gaming Notebooks.
Die Rede ist vom Medion Erazer X7843, dem lesitungsfähigsten und mit 1900 Euro auch teuersten Gaming-Notebooks des Herstellers. Ausgestattet mit der aktuellsten Hardware sollen sämtliche Wünsche des mobilen Gamers erfüllt werden und gleichzeitig will man preislich unter der namhaften Konkurrenz von Alienware, Schenker XMG und MSI bleiben.
Spezifikationen des Medion Erazer X7843:
Verarbeitung und Design
Für ein Gaming-Notebook ist das Medion Erazer X7843 äußerst schlicht gehalten und das überraschenderweise gar nicht im negativen Sinne. Solche Notebooks sind üblicherweise mit markanten Details versehen, gerne in Rot, Orange oder Grün und dienen dem Zweck, die erforderliche Tiefe des Geräts zu kaschieren, gleichzeitig natürlich, Aufmerksamkeit zu generieren.
Beim Erazer X7843 hat Medion darauf verzichtet, nicht gänzlich, aber großteils. Gemeint ist damit aber nicht, dass man es in ein billiges, klappriges 17-Zoll Gehäuse gestopft hat, wie man es von Geräten aus praktisch jedem Technik-Shop kennt, nein, ganz im Gegenteil.
Das Gehäuse besteht zwar aus Polykarbonat, ist aber großartig verarbeitet und besitzt zudem eine weiche, fast schon samtige Oberfläche, die wirklich eine großartige Haptik bietet. Das Gehäuse klappert an absolut keiner Stelle und das oberflächlich weiche Material lässt sich an keiner Stelle eindrücken oder biegen.
Designtechnisch konnte man es natürlich nicht lassen, das eine oder andere Element im Gamer-Stil einzubauen. Rund um das Touchpad ist eine blau leuchtende LED angebracht und auch auf der Rückseite des Displays schimmert das Erazer-Logo durch. Tatsächlich erfüllt die Touchpad-Beleuchtung auch einen praktischen Zweck: Sollte man mit dem integrierten Eingabegerät spielen wollen oder müssen, was dank physischer Buttons darunter durchaus möglich ist, findet man auch in der Nacht sofort die Touchpad-Zone.
Ansonsten hat man sich mit Designtüfteleien zurückgehalten und bis auf die nach unten hin abgeschrägten Seiten, die das Profil dünner aussehen lassen, gibt es sonst kaum markante Designmerkmale zu beobachten. Hätte es nicht die Beleuchtung, könnte man es glatt für ein normales Notebook handeln.
Display
Medion stattet sein Erazer X7843 mit einem 17,3-Zoll großen und matten FullHD IPS-Display aus. Die Farbdarstellung ist klar und auch an der Blickwinkelstabilität gibt es nicht zu bemängeln. Die Helligkeit reicht problemlos aus, um es auch bei Sonneneinstrahlung bedienbar zu machen, dem vor allem auch die matte Beschichtung dient.
Tastatur und Touchpad
Auch bei der Tastatur zieht Medion die schlichte Designlinie durch und so hat das Eingabegerät weder ein spannendes Layout mit einer extravaganten Schriftart, noch eine rote, grüne oder blaue Hintergrundbeleuchtung. Letztere ist nämlich ganz einfach weiß und bietet 5 Helligkeitsstufen. Das Layout ist im Grunde dasselbe wie bei jedem 17,3-Zoll Notebook, zusätzlich konfigurierbare Tasten für RPGs gibt es nicht. Einziger Hinweis, dass es die Tastatur eines Gaming-Notebooks ist, sind die roten Pfeiltasten auf WASD.
Die Qualität des Keyboards beeinflusst das ganze Drumherum nicht und während es sich eher anfühlt wie so manche Business-Tastatur, so ist sie auch im Spielbetrieb sehr gut. Der einzelne Tastendruck ist nämlich vergleichsweise tief und daher bekommt man ein sehr solides Feedback.
Während die Buchstaben-Tasten sehr groß sind und damit auch gut erreichbar, hat man sich für eine sehr kleine Shift-Taste links entschieden. Selbst beim normalen Tippen im Alltagsbetrieb greift man da oftmals daneben und wenn es darum geht, in Battlefield loszusprinten und man verfehlt, kann dies durchaus frustrierend sein. Mit der Zeit kann man sich aber durchaus daran gewöhnen.
Das Touchpad ist überraschend gut, reagiert schnell und sehr präzise. Dank der Größe ist es sehr komfortabel zu bedienen und das sogar im einen oder anderen Game. Bei einfachen Top-Down Strategiespielen hat man im Regelfall kein Problem mit dem Touchpad und nach einiger Übung könnte man sogar einen Shooter damit spielen, muss man aber nicht und sollte man auch nicht. Dank der Präzision und der physischen Mausknöpfe darunter kann man recht schnell zielen und direkt abdrücken. Den Komfort einer Maus bietet es natürlich nicht, aber die Tatsache, dass es die Qualität des Touchpads erlaubt, ist doch etwas Besonderes.
Performance
Wesentlich bei einem Gaming-Notebook ist natürlich die Performance und diese ist, wie erwartet, großartig. Die meisten aktuellen Top-Titel sind bei höchsten Einstellungen flüssig spielbar und erreichen stets 60 Bilder pro Sekunde. Getestet haben wir GTA V, Tom Clancy’s: The Division Beta, DayZ, Rise of the Tomb Raider und dem bereits etwas älteren Battlefield 3 und Counter Strike: Global Offensive. Sämtliche Games war bei höchsten Einstellungen spielbar mit Ausnahme von DayZ, dem allerdings die schlechte Optimierung des Games zugrunde liegt. Am Land kommt bei hohen Grafikeinstellungen auf knapp über 30 Bilder pro Sekunde, während die Framerate in Städten auf unbefriedigende 20 fällt.
Sämtliche Spiele wurden mit angeschlossener Stromversorgung gespielt und leider konnten wir feststellen, dass die Grafikleistung im Akkubetrieb gedrosselt wird. Dadurch wird oftmals nur die halbe Framerate erreicht.
In der nachstehenden Tabelle sind das jeweilige Game, die verwendeten Grafikeinstellungen und die durchschnittliche Framerate eingetragen.
Spiel | Einstellungen | Framerate |
GTA V | Ultra, 1920 x 1080 | 60 |
DayZ | Hoch, 1920 x 1080 | 30 am Land, 20 in der Stadt |
Tom Clancy’s: The Division Beta | Ultra, 1920 x 1080 | 35 |
Rise of the Tomb Raider | Sehr Hoch, 1920 x 1080 | 40 |
Battlefield 3 | Ultra, 1920 x 1080 | 60 |
Akkulaufzeit
Hohe Leistungsfähigkeit bei Notebooks erfordert selbstverständlich einige Kompromisse im Vergleich zu einem kleinen Ultrabook und die liegt ganz klar bei der Akkulaufzeit. Im Normalbetrieb beim Surfen im Internet bei mittlerer Helligkeit schafft das Notebook etwas mehr als 2 Stunden, aber da man es im mobilen Einsatz ohnehin äußerst selten nutzen will, ist dies nicht weiter störend. Mit niedrigerer Helligkeit lässt sich durchaus auch eine höhere Laufzeit herausholen, maximal sind durchaus 4 Stunden möglich. Während des Spielens sind mehr als 45 Minuten nicht drin, zumindest, solange man die volle Performance mit einem Triple-A-Titel ausreizt.
Hitze- und Geräuschentwicklung
Leistungsfähige Hardware benötigt entsprechend starke Kühlung und diese ist nicht gerade leise. Die Geräuschentwicklung ist dementsprechend sehr stark und so muss man die Lautstärke der Lautsprecher auch bis 70/100 erhöhen, damit der Gamesound nicht von den Lüftern übertönt wird. Grundsätzlich ist fürs Gaming daher ein solides Headset zu empfehlen, da der Sound einfach wesentlich besser ist und man gleichzeitig mit Freunden kommunizieren kann. Die Lautsprecher selbst sind zwar durchaus gut, als großartig oder gar sehr gut würde ich sie nicht bezeichnen.
Fazit
Medion ist bekannt für seine günstigen Geräte und die Meinungen über die Hardware des Unternehmens divergieren sehr stark, aber das Erazer X7843 ist zweifellos ein großartiges Gerät. Es ist sehr hochwertig verarbeitet mit einem Material, das ich mir auch für günstigere Ultrabooks wünschen würde, bietet ein schönes Display, großartige Leistung und macht absolut keine Probleme bei der Software. Kompromisse muss man dafür bei der Soundqualität eingehen, die in diesem Preisbereich nicht berauschend ist, und sämtliche Komponenten bis auf Festplatte und Arbeitsspeicher sind angelötet, sodass Upgrades nur den Talentiertesten vorbehalten sind. Medion hat damit aber ausdrücklich bewiesen, dass man dazu in der Lage ist, sehr solide High-End Hardware zu bauen und seine Geräte in diesem Segment gar nicht verstecken muss.
Solche Reviews find ich an sich super, nur würde ich mir ne Übersicht mit den Specs wünschen 🙂
Bau ich noch ein.
Ich kann mit meiner GTX770 GTA5 nicht mal auf Ultra spielen, weil es dann laggt. Vor allem wegen dem Gras. Seems Legit.
Gut, wahrscheinlich wurde bei diesem Test nur kurz durch die Stadt gefahren?
Habe meine Ergebnisse leider nicht mehr so ganz genau im Kopf.
20fps bei dayZ mit einer gtx 980m?? Wtf..
Edit:
Da kann irgendwas nicht stimmen, da sollten sie fps-Zahlen nochmal überprüft werden.
http://www.notebookcheck.com/Test-Medion-Erazer-X7843-Notebook.154482.0.html
auf hohen Einstellungen? Jap.
Hab sogar ein Video davon.
Ich dachte, nur xcom2 ist auf dieser Karte in fhd+hohen Settings unspielbar…
Nehmt doch einfach ein New 3DS mit 😀 😉
Damit man Spiele in 240p genießen kann? 😉
Was für Hardware steckt denn in dem Gerät? Ich dachte solche Informationen gehören zu einem ausführlichen Test dazu.
uh, sorry, die Modellnummer ist ja eigentlich eindeutig, daher hab ich’s ausgelassen.
Core i7-Skylake, 980M, 256GB SDD, etc. ab 1800€ ca.
Ja klar steht da die Modellnummer, wenn ich aber erst im Netz danach suchen muß, kann ich mir die restlichen Infos auch gleich ausm Netz holen. ?
In den Test gehören m.M.n. soviel Infos wie möglich. Kann man ja in ein Bild oder eine Textbox verschieben. Aber so ohne Infos bringt das doch nix. Welcher i7 ist es denn? Was für ein Display wurde verbaut. Welche SSD? Naja ich guck mal im Netz nach. Ich hab schon „Gaming“-Notebooks mit Unfug wie einem i7-U gesehen… 😉
Soll sich jeder kaufen der möchte, aber ich halte Gaming Laptops einfach für absolut bescheuert 😉 kann mich jemand erhellen? Sowas kann sich doch einfach nicht gut verkaufen, total die niesche oder? Viel zu schlechte Preis-Leistung, null mobilität durch furchtbaren akku,… Hab noch NIE jemanden mit sowas im ICE spielen sehen oder ähnliches. Und da erscheint es mir noch am „sinnvollsten“
Ich habe einen Alienware, wei ich gern spiele, auch mal in geselliger Runde, und auch sonst viel unterwegs bin. Da hat man keine lust, andauernd den schweren Tower+ Monitor + Zubehör durch die Gegend zu schleppen. Einfach alles in den Rucksack, und los.
Also ich habe auf meinem lenovo y70-70 Touch mit i7, 960m, 256GB SSD, 8GB RAM letzte woche tomb raider gezockt aufm weg von bremen nach münchen im ICE, dank Steckdose am platz kein problem, wohlgemerkt flüssig auf voller stufe für“nur“ 1150€!
Ich nutz meinen nicht zum zocken im ICE (was ich allerdings schon gesehen habe), sondern gemütlich auf der Couch. Ich hab auch keinen Stand-PC. Nicht mal nen extra Monitor. Die Akkus sind übrigens nicht schlecht, sondern riesig. Nur ist der Verbrauch halt auch deutlich größer… Durch entsprechendes Untertakten und untervolten lassen sich auch lange Laufzeiten erreichen, bei immer noch mehr Leistung als in Ultrabooks. Aber wozu die Einschränkung? Kabel rein und gut ist. Netzteil liegt unter der Couch. 😉