Microsoft hat im Zuge des gestrigen Edge Web Summits einige Neuerungen für den eigenen Browser vorgestellt. Vor allem für Entwickler gibt es einige neue Informationen, aber auch für Endnutzer sind viele Verbesserungen dabei.
Unterstützung für weitere Standards
Microsoft möchte damit aufräumen, dass der eigene Browser für Entwickler eine zusätzliche Hürde ist, da er viele Standards nicht unterstützt, gleichzeitig aber eine hohe Verbreitung genießt. Edge soll an vorderster Front stehen, wenn es um die Unterstützung neuer Standards geht.
Im Zuge des Events sprach man darüber, welche Neuerungen Microsoft in naher Zukunft ausrollen wird auch auch darüber, was für danach angegangen wird. Zuallererst will man sich darum kümmern, Erweiterungen auf den Markt zu bringen und eine einheitliche Plattform für die Entwicklung zu fördern, sodass standardisierte APIs für Erweiterungen genutzt werden können.
Ein weiterer Fokus liegt auch auf der Zugänglichkeit des Browsers für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wo Microsoft sich in letzer Zeit sehr stark engagiert. Man will Entwickler beflügeln, ihre Internetseiten ebenfalls für Menschen zu optimieren, die beispielsweise nicht sehen oder hören können. Microsoft zeigte als kleine Demo ein Breakout-Spiel, das durch Stereo-Sound einem blinden ermöglicht, das Game zu spielen.
Daneben habe Microsoft durch die hohe Nutzung des Browsers eine große Veratwortung und so müsse man auf die Sicherheit, Performance und Effizienz achten, wo man in nächster Zeit weiter investieren wird.
Offenheit und Community
Im Zuge der gestrigen Konferenz sprach man zwar auch über die oben genannten Themen, allerdings vorrangig über die Communtity und welche Werkzeuge Microsoft den Entwicklern bieten will, um die Entwicklung für Microsoft Edge zu fördern.
Man hat einerseits eine eigene Seite für Bugs eingerichtet, wo Entwickler Fehler des Browsers melden können. Bislang hatte sich Microsoft nicht sehr aktiv um die Fehler des vorherigen Browsers gekümmert und dies will man mit Microsoft Edge keinesfalls wiederholen. Man habe den Issues Tracker in den Workflow des Entwicklungs-Teams von Microsoft Edge integriert, sodass Fehler auch rasch behoben werden sollten.
Wesentlich interessanter ist aber die Microsoft Edge Platform Data-Seite, welche ebenfalls am gestrigen Tag angekündigt wurde. Hier können Entwickler, aber auch interessierte Nutzer, nicht nur eine Liste der meistverwendeten CSS Properties einsehen, sondern auch einen API-Catalog, in dem gezeigt wird, welche Standards ein Browser unterstützt. Sprich, wenn Entwickler gewisse Features ohne zusätzlichen Code auf alle Browser abstimmen möchten, können sie hier die zu nutzenden Properties finden.
Für Entwickler, die Microsoft Edge durch ihr Betriebssystem nicht testen können, hat Microsoft auch Virtual Machines sowie bald auch Remote Edge im Angebot. Entwickler können damit den Edge-Browser wahlweise mittels VM-Client ausführen oder via Browser mit RemoteEdge online testen und daher ihre Seite auch ohne Windows 10 Installation ausprobieren. Die virtuellen Maschinen sind bereits seit einigen Monaten nutzbar während RemoteEdge nun im April erscheinen wird.
Was bringt die Zukunft?
Microsoft hat ganz klar Ziele, wohin die Reise mit dem Edge-Browser gehen soll. Die Redmonder wollen möglichst viele Standards unterstützen und gleichzeitig das beste Benutzererlebnis unter Windows 10 bieten. Das Internet soll mit Microsoft Edge noch smarter werden.
Nachdem kürzlich beispielsweise der Login mittels Windows Hello präsentiert wurde, hat Microsoft gestern den Plan gezeigt von Web-Benachrichtigungen, die auch mit der kommenden Version der Benachrichtigungszentrale kompatibel sein werden. Entwickler werden mittels einfachem Javascript-Code die Möglichkeit bekommen, eine Benachrichtigung samt Icon, Titel und der Funktion beim Klicken darauf zu erstellen, welche ganz normal im Info-Center angezeigt werden.
Zudem scheint Microsoft weitere Features für den Edge-Browser zu testen, darunter Bezahlung über das Web, Push-Benachhrichtigungen und viele weitere.
Interessierte Entwicker können die gesamte Sessions in Kürze über Channel9 noch einmal ansehen.