Microsoft hat gestern die Geschäftszahlen für das Fiskaljahr 2016 (FY16) verkündet, nachdem dieses Anfang Juli beendet worden war. Die Zahlen haben die Erwartungen leicht übertroffen, wenn auch weiterhin der Smartphone-Umsatz ins Bodenlose fällt.
Der erwirtschaftete Gesamtumsatz betrug im vierten Quartal 22,6 Milliarden Dollar und der Gewinn 5,5 Milliarden Dollar. Die Einnahmen pro Aktie betragen 0,69 US-Dollar.
Microsofts Gesamtumsatz im FY16 beträgt 92 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn liegt bei 27,9 Milliarden Dollar, während der Netto-Gewinn 22,3 Milliarden Dollar beträgt.
Windows, Surface und Cloud
„In diesem Fiskaljahr haben wir in Innovationen investiert und unsere Präsenz in wichtigen Segmenten ausgebaut“, wird Microsofts CFO Amy Hood zitiert.
Tatsächlich konnte Microsoft die Umsätze in den im FY16 wichtigen Bereichen steigern und eigene Produkte offenbar erfolgreich verkaufen. Die Sparte Productivity & Business Processes konnte um 5 Prozent wachsen, unter anderem aufgrund eines Wachstums von 5 Prozent bei Office-Geschäftskunden, 19 Prozent bei Office-Privatkunden und 6 Prozent bei Dynamics.
Der am stärksten wachsende Bereich bei Microsoft die die Intelligent Cloud, welche ihren Umsatz um 7 Prozent erhöhen konnte. Dies verdankt das Unternehmen zu einem großen Teil Azure, das ein Wachstum von 102 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufweisen konnte. Generell konnten Server-Produkte und Cloud-Dienste von Microsoft um 5 Prozent wachsen.
Die Sparte More Personal Computing musste als einzige einen Umsatzrückgang feststellen und zwar um 4 Prozent. Wie auch zu Nokia-Zeiten frisst die Smartphone-Sparte laut dem Bericht von Microsoft die Umsätze der gesamten Sparte bzw. des Unternehmens auf: Der Umsatz mit Smartphones ging um 71 Prozent zurück, während sämtliche anderen Bereiche positiv sind. Der Umsatz von Windows OEMs stieg um 27 Prozent, der mit Surface um 9 Prozent und es gibt nun 49 Millionen aktive Xbox Live-Mitglieder, was ein Plus von 33 Prozent bedeutet. Auch die Suchwerbung ist um 16 Prozent gewachsen und profitiert stark von der Windows 10-Nutzung.
Umstrukturierung im Gange
Microsoft hat bereits vor einigen Wochen die Entlassung von 1850 Mitarbeitern bekanntgegeben, welche größtenteils im Smartphone-Bereich tätig waren. Microsoft hat die Entwicklung und Vermarktung der Lumia-Smartphones mittlerweile komplett zurückgefahren, sodass im FY17-Bericht kaum mehr Rückgänge zu erwarten sind. Microsoft hat sich für das nächste Jahr den Bericht sauber gemacht, indem man praktisch keine Smartphones verkauft. Sobald die kommenden Pläne vorgestellt sind, beginnt man also von Null und darf sich über ein Umsatzplus in allen Bereichen freuen.
Quelle: Microsoft