Die inoffizielle Pokémon GO-App für Windows Phone hat sich sehr schnell entwickelt und mittlerweile arbeiten bereits 60 Entwickler gemeinsam an diesem Projekt. Niantic scheint das Ganze nicht allzu gerne zu sehen. Aus diesem Grund hat man kürzlich die eigene API verschlüsselt und so Clients von Drittanbietern, Bots sowie Hilfsprogramme komplett deaktiviert.
Diese hat allerdings nicht allzu lange angedauert, denn die engagierten Entwickler haben die API recht schnell entschlüsselt und wieder für ihre Zwecke verwendet. Nun greift Niantic zu drastischeren Mitteln und hat erstmals eine Reihe unterschiedlicher Bans eingeführt. Welche Aktionen die einzelnen Bans verursachen, sind derzeit nicht bekannt.
Pokémon GO Sperren im Überblick:
IP Bans:
- Soft IP Ban: 20-minütige Sperre der eigenen IP. Accounts, welche diese IP verwenden, sehen weder Pokémon noch Pokéstops
- Hard IP Ban: Permanenter Ban einer IP Adresse. Accounts, welche diese IP verwenden, sehen weder Pokémon noch Pokéstops. Damit will Niantic Server abschalten, welche unerlaubt die API nutzen.
Account-Bans:
- Soft Ban: accountspezifisch, Zeit bis Aufhebung variiert. Folgen:
- Pokéstops drehen, aber geben keine Pokébälle
- Pokémon fliehen permanent
- Keine Pokémon spawnen
- Hard Ban: Keine Möglichkeit, in den Account einzuloggen
Keine neue PoGo-Build bis Probleme gelöst sind
Die Entwickler des inoffiziellen Pokémon GO für Windows Phone-Clients haben sich dafür entschieden, keine neuen Testversionen zu veröffentlichen. Während die API zwar entschlüsselt werden konnte, werden von den Drittanbieter-Clients immer noch nicht die richtigen Daten an den Pokémon GO-Server übergeben, darunter beispielsweise die DeviceID. Sobald das funktioniert, können sich Nutzer wieder sicher in ihren Account einloggen.
Derzeit ist allerdings das Risiko eines IP Bans zu hoch, um das inoffizielle Pokémon GO für Windows Phone zu nutzen. Wie lange es dauern wird, bis die API wieder komplett funktionsfähig ist, kann derzeit nicht prognostiziert werden. Die Entwickler raten, keine dritten Pokémon GO-Dienste zu nutzen bis die Problematik behoben ist. Man geht in der Entwicklercommunity davon aus, dass dies etwa 24 Stunden dauern wird.
Kein Entgegenkommen seitens Niantic
Niantic hat die mobile Windows-Plattform trotz einer Petition mit mehr als 100.000 Unterschriften noch mit keinem einzigen Wort erwähnt. Derzeit kann nicht davon ausgegangen werden, dass sich dies in nächster Zeit ändern wird.
Das Unternehmen stellt sich bezüglich Drittanbietern völlig quer, weshalb man es auch mit einer so großen Menge an Entwicklern zu tun hat. Denn an der Pokémon GO-API sind nicht nur Windows Phone-Entwickler, sondern auch iOS-, Android- und viele Web-Entwickler interessiert. Sie bieten Hilfsprogramme, wie Pokémon-Karten und Informationen zur Stärke einzelner Pokémon an, aber auch Bots und andere Hacks. Solange Niantic keine read only für diese Entwickler anbietet, profitiert das inoffizielle Pokémon GO für Windows Phone davon. Niantic scheint aktuell aber überhaupt kein Interesse zu haben, die Zugänge zu öffnen und so wird es weiterhin Bestrebungen geben, sämtliche Verschlüsselungen zu knacken.
Quelle: Github