Hardware

Dell XPS 15 (9550) Test: Premium Notebook im kompakten Design

Was zeichnet für euch das perfekte Notebook aus? Dabei kann der Verwendungszweck von Home-Office über Multimediakonsum bis hin zu Gaming reichen. So können manche Features für den einen wichtiger sein, dem anderen aber völlig irrelevant erscheinen.

Auch ich habe mich dieser Frage gestellt bevor ich vor drei Monaten ein neues Notebook erstanden habe und die Entscheidung fiel auf das Dell XPS 15 9550.

Doch was bietet das Gerät?

Das getestete Dell XPS 15 besitzt folgende Spezifikationen:

  • 15,6 Zoll, 1920 x 1080 (FullHD), IPS, matt
  • Intel Core i5-6300HQ, 2.3GHz – 3.2GHz (Turbotakt)
  • NVIDIA GeForce GTX 960M, 2GB; Intel HD Graphics 530
  • 8GB DDR4-1866 SO-DIMM Arbeitsspeicher
  • WD Blue (WD10SPCX) SATA 1TB HDD + 32GB SATA-SSD
  • Windows 10
  • Webcam: 720p
  • Maße (HxBxT in mm): 17 x 357 x 235
    1,96 kg
  • Besonderheiten: InfinityEdge Display, Thunderbolt-fähiger USB-C Anschluss, Stereo Lautsprecher

Dell XPS 15 – Design & Haptik

Über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten und das gilt auch für das Design des Dell XPS 15. Objektiv betrachtet schafft Dell hier eine hervorragende Kombination aus Aluminium auf Ober- und Unterseite und gummierter Fläche im Karbon-Look für die Handballenauflage. Hier muss der Nutzer weder auf Stabilität, noch auf Portabilität verzichten, denn mit 1,96 kg bei 15 Zoll zählt das XPS 15 zu den leichteren Notebooks seiner Klasse.

Zugeklappt punktet das Gerät mit seiner einzigartigen Form und hochwertigen Alu-Oberfläche, die durch ein schwarz-glänzendes Dell Logo verziert wird, allerdings ohne LED-Hintergrundbeleuchtung.

So elegant die Karbon-artige Auflage ist, so anfällig ist sie für Fingerabdrücke und Schmierflecken. Um diese loszuwerden, ist es ratsam, ein Mikrofaser- und Brillenreinigungstuch dabeizuhaben.

Anschlüsse

Dell zeigt sich beim XPS 15, ähnlich wie beim 13er Modell, zukunftssicher:

SD-Karten-Slot, USB 3.0, Batterie-Indikator, Kensington Lock

Netzteil, USB 3.0, HDMI, USB 3.1 Typ-C mit Thunderbolt 3, Kopfhörer-Mikrofon Buchse

Besonders erfreulich ist hier der Thunderbolt 3-fähige USB Typ-C Eingang. Dadurch ist eine Datenaustauschgeschwindigkeit von 40Gb/s möglich und kann zum Beispiel für einen externen Grafik-Dock wie den Razer Core verwendet werden. Dieser verwandelt das Dell XPS 15 in eine Gaming-Station, wenn Razer kompatible Treiber freigibt.

Tastatur & Touchpad

Eines möchte ich vorwegnehmen: Die Tastatur und das Touchpad des XPS 15 ist das jeweils beste, das ich in einem Windows-Notebook verwenden durfte. Einzig Apples Macbook-Ausstattung kann hier in Sachen Bedienung und Schreibgefühl mithalten, doch diese stehen jetzt nicht zur Debatte.

Durch Microsofts Präzisionstouchpad-Treiber hat Dell eine perfekte Symbiose mit dem Betriebssystem erschaffen: Das Glas-Trackpad ist geschmeidig und reagiert hochpräzise.

Multi-Touch Gesten funktionieren einwandfrei und machen die Bedienung des Geräts noch angenehmer. Die linke und rechte Taste sind ins Pad integriert. Alles in Allem ist die Produktivität dank dem Touchpad auf ihrem Höhepunkt.

Die Tastatur war am Anfang etwas ungewohnt, da die Tasten leichter zu drücken waren als erwartet. Allerdings beträgt die Einarbeitungszeit in etwa 15 Minuten und ab da will man das Keyboard des XPS 15 nicht missen. Das schnelle Tippen ist hier einfacher denn je und da Dell auf ein Nummern-Pad verzichtet wird auch nicht bei der Größe der einzelnen Tasten gespart. Zusätzlich ist die gesamte Tastatur weiß hintergrundbeleuchtet und weist 2 Helligkeitsstufen auf sowie eine ohne Beleuchtung.

Der vorab aktivierte Fn-Lock ermöglicht die Verwendung der Shortcuts auf den „F“-Tasten mit nur einem Finger. Dies kann aber per Fn+Esc schnell abgeschaltet werden.

Display

Was bei Dells Notebook sofort ins Auge springt ist der ultradünne Rahmen rund um das Display. „InfiniteEdge“ nennt der Hersteller diese Designentscheidung und ich muss sagen, es spricht mich an. Vor allem beim Multimediakonsum sieht das Display grandios aus und macht einen eleganten Eindruck. Kombiniert mit einem IPS Panel ist das XPS 15 auch für Medien- und Grafikdesigner interessant, allerdings eher die 4K Variante, da diese mit einem weiteren Farbspektrum versehen ist als die von mir getestete FullHD Version. Die Blickwinkel sind jedoch auch beim FullHD Modell stabil.

Die Helligkeit ist bei der Outdoor-Verwendung mehr als ausreichend: Auch bei direktem Sonnenstrahleneinfall ist das Display klar lesbar, somit ist die Nutzung nicht ortsbedingt eingeschränkt.

Audio

Die Stereo-Lautsprecher sind an der Front-Unterseite platziert und anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Der Sound ist nichtsdestotrotz klar und bietet ein solides Klangerlebnis. Die Maximallautstärke ist nicht übermäßig ausgeprägt, jedoch völlig ausreichend.

Die Software zur Konfiguration befindet sich in „Dell Audio“ und zusammen mit Waves bekannter MaxxAudio Pro Technologie habt ihr die Möglichkeit, den Sound nach eurem Belieben anzupassen.

dell-audio-2

Gaming & Performance

Die Rechenpower des Skylake i5-6300HQ Chips erweist sich bei der alltäglichen Nutzung als ordentlich. Der Start von Windows ist zwar nicht ganz so schnell wie mit einer SSD, aber trotzdem zufriedenstellend: die Wartezeit liegt zwischen 15 und 30 Sekunden bei meiner Konfiguration.

Die Kombination zwischen 1TB HDD und einer als Cache fungierenden 32GB SSD schafft ein gutes Gesamtpaket, obwohl die HDD nur eine Rotationsgeschwindigkeit von 5400RPM hat. Hier wäre es ratsam, auf eine 512GB große M.2 PCIe SSD umzusteigen, wenn das Gerät an Power verliert.

Leichte Anwendungen wie Office und Co. bewältigt der Prozessor mit links, aufwendigere Programme zur Bildbearbeitung dürften allerdings von der Intel i7 CPU profitieren. Nicht, dass der i5 dafür zu schwach wäre, doch wären die Wartezeiten bei anspruchsvollen Aufgaben kürzer und das Gerät etwas zukunftssicherer.

Bisher kann ich außerdem zwei Abstürze vermerken und ab und zu wollte das WLAN nicht funktionieren. Diese Probleme sind aber seit dem Anniversary Update behoben.

Die Performance des GTX 960M Grafikchips zeigt sich in folgender Tabelle (jeweiliges Grafik-Preset angegeben):

Dell XPS 15 9550 Gaming-Performance

min.(1280×720) mittel(1366×768) hoch(1920×1080) ultra(1920×1080)
Bioshock Infinite (2013) 168 120 52 44 Ø FPS
Battlefield 4 (2013) 129 106 60 31 Ø FPS
Shadow of Mordor (2014) 119 78 41 27 Ø FPS
The Witcher 3 (2015) 60 47 23 17 Ø FPS
GTA V (2015) 120 109 42 15 Ø FPS
Fallout 4 (2015) 71 60 35 27 Ø FPS
Star Wars Battlefront (2015) 130 86 39 33 Ø FPS
Rise of the Tomb Raider (2016) 98 57 31 8 Ø FPS
Doom (2016) 67 56 33 26 Ø FPS

Es ist ein klares Muster erkennbar: Ihre goldene Mitte hat die 960M mit FullHD Auflösung, mit den Grafikeinstellungen zwischen Mittel und Hoch. An welchem Rad genau geschraubt werden muss, kann jeder für sich selbst entscheiden, doch befindet der „Sweet Spot“ von 60fps auch bei aktuellen Titeln im Rahmen des Möglichen.

Die Spiele wurden unter Höchstleistung getestet und die maximale Lautstärke des Lüfters betrug 30db; ein angenehmer Wert, der bei so einem leichten Notebook überraschend ist.

Akkulaufzeit & Hitzeentwicklung

„Bis zu 17 Stunden Akkulaufzeit“ erscheint auf der Konfigurationsseite des Dell XPS 15. Ein Wert, den ich vor dem Kauf sowieso nicht geglaubt habe. Recht ernüchternd war allerdings die tatsächlich gemessenen Werte:
Bei intensiver Nutzung (Bildbearbeitung, Netflix, Gaming) hat das Gerät ca. 4 Stunden erreicht.

Mit moderater Verwendung (Youtube, WhatsApp Web, Facebook, Office) waren immerhin 4-6 Stunden möglich. Wenn Helligkeit und Prozessorgeschwindigkeit auf ein Minimum gesetzt werden, sind zwischen 6 und 9 Stunden realistisch.

Dazu muss ich sagen, dass die Varianten des XPS 15, die auf eine HDD verzichten und nur auf eine M.2 PCIe SSD setzen, mit einer größeren Batterie ausgeliefert werden. Bei meinem Modell ist nur ein 56Whr starker Akku verbaut, bei den Versionen ohne HDD (die den Platz für den größeren einnehmen) beträgt dieser 84Whr.

Wer also, wie ich, die günstigste Variante gekauft hat, kann später ohne Probleme auf den größeren Akku aufrüsten, denn diese werden in der Originalausführung auf eBay und Co. laufend angeboten. Ansonsten gibt es Dells eigenen Power Companion, der über zusätzliche 18.000 mAh verfügt.

Bei normaler Nutzung sind keine warmen Stellen spürbar, jedoch unter Volllast: Beim Zocken steigt die Temperatur der Prozessorkerne auf durchschnittlich 71°C an und eher rechts auf Tastatur und Ballenauflage ist ein Wärmeunterschied zur restlichen Fläche bemerkbar. So heiß, dass es unangenehm brennt, wird das gummierte Material aber nicht.

Fazit

Alles in allem bietet das Dell XPS 15 9550 ein fast unschlagbares Gesamtpaket, dem es weder an Verarbeitung, Konnektivität oder Bedienungsqualität mangelt, während das „InfinityEdge“-Gimmick auf jeden Fall seine Daseinsberechtigung hat. Die Intel Core i7 CPU Option ist für Profis besonders attraktiv und NVIDIAs GTX 960M reicht sogar für aktuelle Titel auf mittleren Einstellungen.

Für jene unter euch, die einen leichten 15 Zöller möchten, der aufgrund des dünnen Rahmens kleiner als die meisten seiner Klasse ist, können hier getrost zuschlagen. Von Gaming über Medienkonusm bis hin zu Photoshop und Co. ist dieses Gerät stark genug, um sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken zu müssen. Was Dell hier geschaffen hat, verdient Lob und sollte anderen Herstellern ein Beispiel sein. Von mir bekommt das Gerät eine klare Kaufempfehlung. Wem die 15 Zoll zu groß sind, kann gerne hier nachlesen, wie der kleine Bruder, das Dell XPS 13, in unserem Test abschneidet.

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