Nach dem kostenlosen Windows 10-Update gab es international eine Vielzahl an Beschwerden gegen Microsoft wegen der Methoden, mit denen Nutzer zu einem Update bewegt werden sollten, unter anderem eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg und diverse Klagen auf Schadensersatz in den USA.
In England werden durch die Verbraucherschutzorganisation Which? nun über 1.000 Beschwerden von Mitgliedern der Organisation laut, nachdem diese in der Oktoberausgabe über Microsoft berichtet hatte.
Zu den angeführten Problemen nach dem Windows 10-Update zählen:
- Nicht mehr funktionierende Peripherie-Geräte und Hardware (unter anderem Drucker, WLAN-Module und Lautsprecher)
- Fehlerhafte Synchronisation von E-Mail Accounts
- Gelöschte Dateien
- Dauerhaft schlechtere Performance, die durch zusätzliche Software behoben werden musste
- Software Inkompatibilität bis hin zur automatischen Deinstallation von Drittanbieter Software
- Automatische Deinstallation von Office 2010
Zusätzlich kritisiert Which?, dass Microsoft die Kunden mit diesen Problemen weitestgehend allein lasse, weil Support-Kanäle überlastet seien. Es ist schwer abzuschätzen, wie viel Wahrheit in den Berichten steckt und ob diese wirklich durch Verschulden von Microsoft zustande kommen oder durch unsachgemäße Updates / Einstellungen auf Seiten der Nutzer verursacht wurden. Doch angesichts der vielen Beschwerden (nicht nur bei Which?) kann man die Probleme nicht gänzlich von der Hand weisen.
Die Verbraucherschutzorganisation formulierte aufgrund der Problematik die folgenden Forderungen:
- Microsoft soll die Verbraucherrechte anerkennen und für die durch das Update entstandenen Schäden aufkommen.
- Microsoft soll die Kapazitäten des telefonischen und des Online-Supports erhöhen, um allen Kunden mit Problemen zu helfen
Wir sind gespannt, ob und wie Microsoft auf diese Beschwerde eingehen wird; das Ziel des Windows Updates, die Marktanteile drastisch zu vergrößern, ist jedenfalls aller Proteste zum Trotz gelungen.
Quelle: which.co.uk