Im Zuge des Oktober-Events hat Microsoft das Surface Studio präsentiert, ein All-in-One Desktop-PC, der sich vor allem an Kreative richtet. Für den europäischen Markt hat Microsoft das Gerät allerdings nicht angekündigt, jedoch gibt es bereits Hinweise darauf, dass es womöglich ab Februar auch hierzulande bestellbar sein wird.
In den USA gibt es das Surface Studio bereits zu kaufen für nicht gerade günstige 3000 Dollar und aufwärts. Dementsprechend sind bereits erste Tests verfügbar. Wir haben die Reviews der bekanntesten US-Fachmedien gelesen und im Folgenden ihre Schlüsse für euch zusammengefasst.
Design und Verarbeitung
Wie üblich bei Surface-Geräten, kann das Surface Studio die Tester ebenfalls in Sachen Verarbeitungsqualität überzeugen. Es ist großartig verarbeitet und sieht wundervoll aus. Anders kann man das nicht zusammenfassen. Hier gibt es keine zwei Meinungen.
Das interessanteste Detail am Surface Studio ist wohl das Scharnier, welches Microsoft als zero-gravity hinge bezeichnet. Die trägt nicht ohne Grund diesen Namen und zwar lässt sich das Display beinahe mühelos bewegen und im Neigungswinkel verstellen. Laut den Testern funktioniert das sehr gut. Einmal verstellt, bleibt das Display genau auf jener Position, wo man es platziert hat und das Display kann dabei bloß mit einem Finger bewegt werden.
Display
Das Surface Studio ist der erste moderne Desktop-PC, der einen 3:2-Monitor mit 28-Zoll Diagonale verwendet. Das Format, welches bereits von den Surface-Tablets bekannt ist, konnte die Tester allesamt begeistern. „Ich liebe den zusätzlichen vertikalen Platz für Lesen und Schreiben, wenn es auch einige Zeit braucht, bis man sich bei einer solchen Displaygröße daran gewöhnt.“
Was die Qualität des Displays betrifft, so ist man ebenfalls auf allen Seiten absolut überzeugt, dass es sich hierbei um einen der besten Desktop-Monitore handelt, die man je benutzt hat. Überraschend lebensecht sehen die Inhalte darauf aus. Dass das Display spiegelt, störte im Büro kaum Nutzer.
Das Highlight für die Tester war aber natürlich die Unterstützung für Stifteingabe und Touch. So kann das Surface Studio für viele Nutzer den iMac in Kombination mit einem Wacom-Grafiktablet ersetzen. Dass es nicht komplett flach hingelegt werden kann, wird nicht begrüßt, aber als großes Manko wurde das nicht bezeichnet. Man ist dadurch nicht geneigt, den Kaffebecher auf das Display zu stellen, berichtet The Verge. Dadurch, dass das Display aber einen gewissen Druck aushält, ist das Zeichnen und Schreiben mit Stift auch mit 20-Grad Winkel kein Problem.
Performance
Das von den Journalisten getestete Surface Studio war die Höchstkonfiguration mit Intel Core i7-Prozessor, 32 Gigabyte Arbeitsspeicher, 128 Gigabyte SSD und 2 Terabyte mechanischer Festplatte. Als Grafikchip kommt hier, wie bei allen Modellen, die Nvidia GTX 980M verbaut.
Die verbaute Hardware ist enttäuschend, darüber sind sich alle Tester einig. Es ist im Prinzip ein Mini-PC mit mobiler Gaming-Hardware der vorherigen Generation. Eine größere SSD mit schnelleren Übertragungsgeschwindigkeiten sowie eine aktuellere GTX 1060 für die Grafik wäre jedenfalls wünschenswert.
Dennoch, das Surface Studio ist sehr leistungsfähig und sollte sogar aktuelle Games packen. Dafür ist es zwar nicht gedacht und auf höchsten Einstellungen wird es Gears Of War 4 oder Forza Horizon 3 bei der nativen Auflösung natürlich nicht spielen können. Dank Xbox Wireless-Unterstützung kann aber auch auch traditioneller Xbox One-Controller kabellos damit verwendet werden.
Die übrige Performance bezeichneten die Tester aber als sehr gut, Photoshop war sehr reaktionsschnell und auch beim Arbeiten mit größeren auf der HDD gespeicherten Dateien, gab es keine längeren Verzögerungen.
Fazit
Insgesamt ist man in den USA mit dem Gesamtpaket Surface Studio außerordentlich zufrieden. Es lässt den Apple iMac alt aussehen und den Desktop-PC in neuer Frische erstrahlen. Der Desktop-PC ist wieder cool, aber im Falle des Surface Studio außerordentlich teuer. Den ebenfalls guten iMac 5K bekommt man für wesentlich weniger Geld und hat außreichend Budget für Wacom-Hardware. Aber der iMac nutzt noch ältere Radeon-Chips, weswegen es verständlich ist, dass professionelle Nutzer mit dem Surface Studio liebäugeln.
„Microsoft macht das, wozu sich Apple weigert.“, schreibt The Verge. Man baut ein echtes Pro-Gerät, das auch für echte Professionals gedacht ist. Apple vernachlässigt seit Jahren jene Kundschaft, die den Hersteller einst groß gemacht hat zum Missfallen vieler langjähriger Fans.
Quellen: The Verge, CNET, engadget