Nicht nur Kaspersky hat sich kürzlich über die geschäftsschädigenden Praktiken der Redmonder beklagt, sondern auch Salesforce-Chef Marc Benioff.
Bis vor einigen Monaten waren er und Satya Nadella noch dicke Freunde, ehe Microsoft die direkte Konkurrenz ernst nahm und mit Dynamics CRM einen Großkunden nach dem anderen an Land zog. Das war, nachdem Microsoft Salesforce eine Summe von 55 Milliarden US-Dollar für das Unternehmen angeboten hatte und Salesforce nicht nur dieses Angebot ablehnte.
Spionagevorwurf
Laut dem Salesforce-CEO soll Microsoft angeboten haben, dass dieser Azure-Leiter Scott Guthrie trifft, um zu bereden, ob die Infrastruktur von Salesforce auf Microsofts Cloud-Servern laufen kann. „Ich willigte ein“, sagte Marc Benioff , „denn es war klar, dass er nicht in unserem Geschäftsfeld tätig war, er war für Azure verantwortlich.“
Wochen später ist Scott Guthrie zum Leiter von Microsofts CRM-Geschäft befördert worden, welche direkt mit Salesforce konkurriert. Der CEO vermutet nun, dass er die besprochenen Details über Salesforce für Microsofts Zwecke nutzen würde. Außerdem sei Salesforce daraufhin von zahlreichen Microsoft-Events ausgeladen worden. Benioff weiter:“Ich kam zum Schluss, dass das neue Microsoft eigentlich das alte Microsoft ist.“
Stimmungsmache gegen Microsoft
Die Gründe für die schlechte Laune beim Salesforce-CEO Marc Benioff dürften allerdings nicht nur mit diesen, durchaus ernsten Spionagevorwürfen, zusammenhängen. Microsoft hat Salesforce vor einigen Wochen bereits als beliebtester Software as a Service-Anbieter überholt und kürzlich einen Deal zur Übernahme von LinkedIn geschlossen, obwohl Salesforce eigentlich mehr Geld geboten hat.
Die harschen Worte scheint Salesforce nun gegen Microsoft zu richten, in der Hoffnung dass die EU Wettbewerbshüter die LinkedIn-Übernahme blockieren werden. Man fürchtet, Microsoft würde Salesforce und andere Konkurrenten von LinkedIn-Daten abschneiden und sich so einen Wettbewerbsvorteil erhaschen. Microsoft hat allerdings bereits mehrfach versichert, dass man das nicht vor hat.
via mspu / Quelle: BusinessInsider