Wir haben bereits einige Male über das Cube i7 Book berichtet, vor allem im Zuge unserer Deals. Aufgrund der Hardware scheint es der perfekte Konkurrent für das Microsoft Surface 3 zu sein, nachdem die Redmonder die kleine Surface-Reihe weiterhin nicht aktualisiert haben. Es ist mit einem Intel Core m3-Prozessor ausgestattet, besitzt 4 Gigabyte Arbeitsspeicher, ein 10,6-Zoll großes FullHD-Display mit Unterstützung für Eingaben per Wacom-Stylus. All das in einem Gesamtpaket, das mit Tastatur rund 300 Euro kostet. Wir haben das China-Tablet bestellt und über die letzten Wochen sehr ausführlich für euch testet.
Cube i7 Book Test – Hardware
- Display: 10,6-Zoll FullHD IPS, 1920 x 1080
- Prozessor: Intel Core m3-6Y30
- Arbeitsspeicher: 4 Gigabyte
- Speicher: 64 Gigabyte
- Konnektivität: WLAN b/g/n, Bluetooth 4.0
- Anschlüsse: MicroUSB 3.0, USB Typ C, 3,5mm Audio, MicroSD
- Tastatur: 2 x USB 2.0
- Akku: bis zu 5 Stunden Videowiedergabe
Verarbeitung und Design
Mit dem Vorurteil, dass China-Geräte schlecht verarbeitet seien, räumt zumindest Cube bei seinen Geräten völlig aus dem Weg. Das 10-Zoll Tablet ist in ein Metallgehäuse gehüllt, das sich einerseits sehr wertig anführt, andererseits auch außerordentlich solide verarbeitet ist. Die Rückseite ist in einen blauen bis türkisen Farbton gehüllt, ist aber dennoch sehr dezent und nicht auffällig. Im Gegensatz zum HP Stream 11 bzw. 13 kann man sich damit in der Öffentlichkeit sehen lassen ohne, dass jemand annimmt, es sei ein Kinderspielzeug. Die Oberseite ist jedoch, wie beim Surface, aus Plastik, da hier die Antennen für WLAN und Bluetooth liegen. Die Ränder rund um die Rückseite sind glänzend und sind diamantgeschliffen, wie auch beim Lumia 650.
Wer das Trekstor W1 duo kennt, dem wird das Cube i7 Book sehr bekannt vorkommen. Die beiden Geräte sehen nämlich bis auf die Farbe und die Aufschrift auf der Rückseite komplett gleich aus, schließlich stammen sie auch vom selben ODM.
Entsprechend ähnlich ist die Verarbeitung der beiden Geräte und das ist auch nichts Schlechtes. Für den Preisbereich empfanden wir das Trekstor W1 duo als außerordentlich qualitativ verbaut und das stimmt auch, wenn man beim Preis 100 Euro hinzufügt. Das Gehäuse ist sehr stabil, die Spaltmaße sind sehr gering und die Buttons sind leicht zu drücken, dennoch sitzen sie fest an ihren Plätzen und wackeln kein Bisschen. An dieser Front kann man also wirklich nicht vom Cube i7 Book enttäuscht sein, es ist ein schönes und hochwertig gebautes Gerät.
Display und Touch
Das Cube i7 Book verfügt über ein 10,6-Zoll FullHD-Display, sprich einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Damit hat es im Vergleich zum Surface 3 leider ein 16:9-Seitenverhältnis, was für ein Touch-Display einfach unvorteilhaft ist. Das Display wirkt in der Höhe einfach zu klein, um Inhalte darauf genießen zu können, auch das Zeichnen gelingt daher besser am Surface 3. Zudem ist es im Hochformat für das Lesen bzw. die Nutzung als Tablet wirklich nicht sonderlich gut geeignet.
Von der Qualität ist das Display für den Preisbereich ebenfalls gut, jedoch sind die Farben natürlich nicht ebenso strahlend, wie man es von teureren Tablets oder Notebooks kennt. Auch mit dem im Surface 3 verbauten Panel kann es qualitativ nicht mithalten. Es wirkt, als habe man über ein grundsätzlich gutes Display ein mattes Glas gelegt, das die Farben verblassen lässt. Dasselbe gilt für die Helligkeit, wo das Cube i7 Book nicht beeindrucken kann. Es reicht zwar aus, um es im hellen Innenraum oder auch vor einem Fenster zu verwenden, jedoch wird es draußen im direkten Sonnenlicht praktisch unmöglich.
Grundsätzlich ist es aber ein sehr gutes Display, vor allem in Anbetracht des Preises dieser Einheit. Der Touchscreen reagiert ebenfalls sehr gut und auch das Schreiben mit Active Stylus gelingt problemlos.
Tastatur und Touchpad
Die nicht mitgelieferte Tastatur des Cube i7 Book kostet zwischen 30 und 50 Euro, je nach Layout. Die englische Variante ist im Angebot öfters kostenlos dabei, kostet üblicherweise aber etwas mehr als 40 Euro. Im Shop von Trekstor gibt es die Tastatur des W1 Duo bereits für 35 Euro, welche ein deutsches Layout besitzt und auch aufs Cube i7 Book passt. Die Tasten sind zwar entsprechend der Größe des Tablets sehr klein, jedoch lässt sich damit außerordentlich gut schreiben. Das Feedback ist sehr gut, da sie auch sehr viel Hub bietet für eine Tastatur eines Tablets.
Dafür ist das Touchpad sehr schwach, einerseits aufgrund seiner Größe und andererseits führt es zu oft Gesten aus, die man nicht will. Vor allem wird man beim Schreiben zu oft zum Desktop zurückgeworfen, da man mit dem Handballen zu oft nach unten wischt. Das Touchpad lässt sich über eine Taste auf der Tastatur deaktivieren, aber wirklich gut gelöst ist das nicht. Ansonsten reagiert das kleine Eingabegerät recht gut, ist – bis auf diesen einen Fehler – sehr verlässlich und durchaus präzise.
Audio
Eine Komponente, wo Cube beim i7 Book ordentlich gespart hat, sind die Lautsprecher. Die verbaute Einheit ist außerordentlich schwach, kaum für den Genuss von Filmen und Serien geeignet, jedoch gar nicht für Musik. Die Klangqualität ist außerordentlich schlecht, Bässe sind praktisch nicht vorhanden. Noch dazu sind die Lautsprecher, welche sich auf der rechten Seite befinden, nicht wirklich laut, also muss man oftmals bei leise aufgenommenen Serien oder Videos genauer hinhören.
Performance
Der im Cube i7 Book verbaute Intel Core m3-Prozessor sorgt zumindest laut Benchmarks für mehr als die doppelte Performance im Vergleich zum im Surface 3 verwendeten Intel Atom x7. Im Alltag macht sich dies vor allem bei leistungshungrigeren Anwendungen bemerkbar, beispielsweise Fotobearbeitungsprogrammen. Einfachere Aufgaben können auf dem Tabelt problemlos erledigt werden.
Entsprechend einfach kommt das Tablet mit alltäglichem Gebrauch zurecht, wozu beispielsweise das Surfen im Internet, Nutzen einfacherer Apps oder aber auch das Erledigen von Arbeiten in Microsoft Office zählt. Dabei wird es erfreulicherweise auch nicht sonderlich warm, sodass es auch nach längerer Nutzung nicht langsamer werden muss.
Mobile Spiele aus dem Windows Store funktionieren ohne größere Probleme, auch ältere Games sind darauf ohne Probleme ausführbar. Aktuelle Games werden darauf allerdings nicht laufen, dafür dürfte aber auch der Speicher von 64 Gigabyte nicht ausreichend sein.
Für den Alltag reicht es aber problemlos aus und es kann durch einfaches Surfen im Web nicht überfordert werden.
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit von 5 Stunden, welche der Hersteller angibt, sind unserer Meinung nach für ein mobiles Tablet nicht gerade viel. Mit einer Helligkeit von 50 Prozent, welche durchaus für das Arbeit im Innenraum ausreicht, schafft man durchschnittlich knapp diese 5 Stunden. Mit 25 Prozent kommt man bei normaler Nutzung auch auf etwa 6 Stunden. Im Innenraum reichen auch 25 Prozent, um es problemlos verwenden zu können.
Dennoch: Wirklich großartige Laufzeiten sind das nicht und leider hat man bei vielen heutigen kleinen Convertibles die Qual der Wahl zwischen Performance und guter Akkulaufzeit. In Anbetracht der Tatsache, dass ich es ohnehin nur zuhause oder in der Uni verwende, würde ich die Performance aber immer vorziehen. Viele Intel Atom x5-Z8300-Tablets sind zwar erheblich günstiger, aber meist auch doppelt so langsam und die Laufzeit ist bei vielen Geräten bei selber Helligkeit nur eine Stunde länger. Diese Zeit verbringt man bei jenen Tablets oft mit Warten darauf, dass größere Webseiten in Edge wieder reagieren.
Was ich damit sagen will, ist, dass ein wenig größerer Akku dieses Gerät erheblich besser gemacht hätte. Mit 7 Stunden Laufzeit bei 50 Prozent Helligkeit würde es auch das Surface 3 auch in dieser Disziplin schlagen.
Im Gegensatz zu Microsofts noch aktuellem kleinen Tablet wird das Cube i7 Book nämlich nicht über einen langsamen MicroUSB-Port geladen, was die Ladezeiten des Surface 3 im schlimmsten Fall, sprich bei aktiver Nutzung, bis zu 7 Stunden dauern lässt. Mitgeliefert ist ein proprietärer Ladeanschluss mit US-Stecker, welches das Gerät in etwas mehr als zwei Stunden vollständig aufladen kann.
Das Cube i7 Book verfügt zwar über einen USB Typ-C Anschluss, kann aber darüber nicht geladen werden. Ausprobiert haben wir das mit einem 18W-Netzteil, jedoch zeigt Windows dennoch an, dass es nicht darüber geladen wird.
Cube i7 Book Test – Fazit
Für 300 Euro bekommt man in Europa bestenfalls ein Lenovo Miix 310, ein sehr solides 10-Zoll Convertible mit HD-Display und Intel Atom x5-Z8350 Prozessor. Vergleicht man es mit dem Cube i7 Book, so weist es lediglich eine höhere nominelle Akkulaufzeit auf und man kann ins Feld führen, dass es beim Kauf in Deutschland eine Gewährleistung sowie Garantie gibt. Dafür hat das Cube i7 Book ein besseres Display, Stiftunterstützung und bietet eine wesentlich bessere Performance.
Wir haben es allerdings getestet, um es mit dem Surface 3 zu vergleichen, einem ganz anderen und größeren Kaliber als das Lenovo Miix 310. Ist es also besser als das Surface 3? Ja. Leider. Das Surface 3 ist ein wundervolles Tablet, das als tägliches Arbeitsgerät einfach Spaß macht, ein Gefühl, das rational nur schwer zu beschreiben ist. Es grenzt sich leistungsmäßig, einst nicht preislich (!), von seinem großen Bruder ab und ist bewusst nicht für all die ernsten Dinge gedacht, die mit den Pro-Geräten erledigt werden können. Hinzu kommt das 3:2-Display, auf dem man vor allem Inhalte im Browser wirklich genießen kann, man ist dadurch außerdem zusätzlich motiviert, häufiger den Stift zu verwenden.
Wirklich verdient hat das Cube i7 Book den Titel des „Surface 3-Killers“ nicht. Das Surface 3 ist in Wahrheit sein eigener Killer, indem es Microsoft einfach seit über einem Jahr nicht mehr aktualisiert hat. Das Cube i7 Book verfügt über aktuellere und bessere Hardware, bietet ebenfalls einen aktiven Stift und eine ähnliche Akkulaufzeit. Gleichzeitig ist es 200 Euro günstiger.
Das Cube i7 Book ist ein wirklich gutes Convertible für unterwegs, das mit einem anderen Seitenverhältnis und etwas längerer Akkulaufzeit einfach perfekt wäre. Was man aber für den Preis bekommt, ist absolut unschlagbar und daher kann man es nur empfehlen.