Ein durchaus interessantes Konzept eines Webbrowsers hat erst gestern Opera vorgestellt. Man nennt es den Browser der Zukunft und es ist zumindest im aktuellen Zustand das, was Chrome OS vor einigen Jahren war: Ein Browser, der den Desktop beinahe komplett ersetzt.
So weit ist Opera zwar noch nicht, jedoch hat man einen Schritt in diese Richtung gesetzt. Mit Opera Neon hat man nun einen Browser veröffentlicht, der viele kleinere Aufgaben des Alltags übernehmen kann. Neben dem Surfen im Internet kann er Screenshots, dort genannt Snaps, erstellen, zuschneiden und verschicken. Somit ersetzt er zumindest für Bilder ein Dateisystem und einen integrierten Download-Manager gibt es ebenfalls. Für viele kleinere Screenshots kann beispielsweise damit Paint bzw. die Fotos-App ersetzt werden und auch Microsoft könnte überlegen, in Edge so eine Funktion zu implementieren.
Was den Desktop-Eindruck von Opera Neon aber verstärkt, ist die Art der Bedienung. Die Startseite schmückt der eigene Desktop-Hintergrund und davor befinden sich die eigenen Lieblingsseiten in kleinen „Bläschen“, die man per Drag & Drop in ein dafür vorgesehenes Feld ziehen kann. Mit Browser-Tabs im traditionellen Design oberhalb der Adressleiste macht man Schluss, stattdessen sind die geöffneten Seiten rechts neben dem Fenster der Seite angeordnet. Dabei können Nutzer auch mehrere Tabs nebeneinander ausführen, wie es bereits mit Windows Fenster geht.
In Wahrheit liefert aber auch Opera Neon keinen wirklichen Mehrwert für den Nutzer. Einzig das integrierte Snap-Tool, welches einen Bildausschnitt auswählen lässt und direkt abspeichert, kann manchen Nutzern den Umweg über Paint ersparen. Dass die Tabs rechts neben dem Fenster angeordnet sind anstatt über der Adressleiste, ist nur eine oberflächliche Veränderung, die eher Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Die Zukunft des Webbrowsers? Eher nicht. Aber womöglich ein gutes Basis-Interface für ein Netbook-Betriebssystem.
Quelle: Opera