Wenn die Rede von einer Cloud-Technologie ist, fällt uns nicht nur die Vernetzung der superschnellen Computer in einem riesengroßen Rechenzentrum ein, sondern auch die ganz normale Möglichkeit, eigene Daten aufzubewahren. Wir setzen meistens auf Sicherheit, Verfügbarkeit von jedem Ort auf der Erde, wo es Internetanschluss gibt, sowie Flexibilität.
Was jedoch die Mehrheit der Bedenken ausmacht, ist die Sicherheit der Daten, die auf einem fremden Server aufbewahrt werden. OneDrive, iCloud, Dropbox – die Cloudspeicheranbieter kennt schon fast jedes Kind, das ein Smartphone in der Hand gehalten hat. Aber auch private Fotos von Prominenten sind dank den Hackerangriffen mal massenhaft zum Gemeingut geworden.
Zwar gibt es Lösungen, wie man mittels eines NAS-Servers eine Alternative zum üblichen Cloudspeicher selbst bauen kann. Als ein durchschnittlicher Privatanwender hat man jedoch selten eine Möglichkeit, über entsprechendes Wissen und Mittel zu verfügen, um sich so eine Konfiguration zu leisten.
WindowsArea.de stellt euch trotzdem eine einfache Lösung zur Verfügung, die weder viel Zeit noch viel Geld in Anspruch nimmt. Das Ergebnis ist ein unkomplizierter Cloudspeicher, der immer unter vollständiger Kontrolle des Anwenders bleibt.
Zunächst die Liste an Dingen, die man dafür braucht:
- Ein HDMI-Stick-PC oder ein Mini-PC
- Eine externe Festplatte
- Selbstverständlich ein Internetzugang
Schritt 1. Einrichtung der Hardware
Wenn man einen Cloudspeicher zusammenbastelt, gilt natürlich: Energieeffizienz. Daher nutzen wir in diesem Fall am liebsten einen energiesparenden PC mit Windows 10. Für die Ersteinrichtung müsste der Rechner an einen externen Bildschirm angeschlossen werden – danach kann man darauf mittels TeamViewer oder Remote Desktop zugreifen, um eventuelle Anpassungen vorzunehmen.
Nun bedienen wir uns einer einfachen Konfiguration, wenn der PC betriebsbereit ist: Festplatte in den Rechner rein, Rechner mit dem Internet verbinden. Das Einfachste haben wir hinter uns. Ab zum nächsten Schritt!
Schritt 2. Einrichtung der Software
Jetzt müssen wir die richtige Software herunterladen und installieren. Dazu verwenden wir das Programm namens Sync von Resilio, einem Tochterunternehmen von BitTorrent. Sync funktioniert fast so wie Windows Live Mesh, bevor es noch OneDrive gab – man wählt Ordner auf seinem Computer aus, die man mit anderen Geräten oder Personen teilen möchte, und die anschließend miteinander synchronisiert werden. Die schönsten Features von Sync sind demnach:
- Synchronisierung ohne zentrale Server mittels Peer-To-Peer-Technologie
- Übertragung von Dateien beliebiger Größe
- Sync findet den schnellsten Weg zum anderen Gerät – wenn verfügbar, dann über lokales Netzwerk
- Alle Verbindungen sind verschlüsselt
Zuerst laden wir das Programm auf unseren PC, an den wir die Festplatte angeschlossen haben, herunter. Dazu einfach www.getsync.com aufrufen: Products – Sync & Sync Pro – Free Download klicken. Installation ausführen (Ausnahme zur Firewall hinzufügen nicht vergessen). Beim ersten Start wird man gebeten, einen Namen für sein Gerät einzugeben und zu bestätigen, dass man Sync nur privat nutzen wird.
Als nächstes fahren wir mit der eigentlichen Einrichtung fort. Das Prinzip von Sync ist so konzipiert, dass man den zu synchronisierenden Ordner teilen muss, um auf ihn von anderen Gerät aus zugreifen zu können. Wenn ihr also z.B. unterwegs mit eurem Smartphone eure Dateien synchronisieren möchtet, fügt einen Ordner zu Sync hinzu und ladet die Sync-App im dem entsprechenden App Store herunter.
Danach erscheint ein Fenster, wo ihr verschiedene Möglichkeiten zum Teilen des Ordners zur Auswahl habt. Man kann den geheimen Schlüssel für den Ordner per Email verschicken und die Rechte verwalten – ob man vom anderen Gerät aus Inhalte in diesem Ordner ändern kann. Wenn der Ordner mit einem Smartphone geteilt werden soll, hat die mobile Sync-App einen QR-Scanner, der den Code aus dem Teilen-Fenster einscannt.
Nehmen wir an, wir haben eine Festplatte mit 1 TB Speicher. Diese haben wir an den Rechner angeschlossen, Sync installiert und all die Ordner auf der Festplatte, die synchronisiert werden sollen, zu Sync hinzugefügt. Jetzt einfach nur mit anderen Geräten teilen – voilà, die eigene Cloud ist einsatzbereit! Die mobile Sync-App kann Dateien in den Ordnern selektiv synchronisieren, daher solltet ihr keine Sorge haben, dass man ein Paar Terabyte auf ein Handy mit 32 GB versehentlich verschiebt.