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Lässt Microsoft Windows 10 Mobile langsam ausbluten?

Windows Phone war bislang stets gleichbedeutend mit dem Versuch des einstigen Monopolisten Microsoft in einem Bereich Fuß zu fassen, den man verschlafen hatte. Es wurde als Beweis dafür angesehen, dass ein Konzern unabhängig vom bisherigen Erfolg und dem Kapital keine Chance hat in einem Markt, wenn man den Zeitpunkt für den Einstieg verpasst hatte.

Mittlerweile scheint Microsoft immer mehr das Interesse zu verlieren, den beiden etablierten Playern am Markt nachzulaufen, obwohl genau das auch in der Android-Community gewünscht wird. Der Markt will ein drittes Betriebssystem am Smartphone-Markt, das die beiden Monopolisten zu Innovationen zwingt, aber Microsoft scheint keine Lust mehr zu haben, ewig hinterherzulaufen. Das ist verständlich, denn das Unternehmen hat unendliche Ressourcen in das System gepumpt, doch der Erfolg blieb aus.

Lässt Microsoft Windows 10 Mobile ausbluten?

Microsoft hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass man Windows 10 Mobile nicht aufgeben werde, gleichzeitig aber den Fokus davon weggelenkt und sich immer mehr auf den Desktop konzentriert. Die Updates kommen zwar, die Funktionen bleiben aus und neue Smartphones gibt es kaum. Das liegt allerdings nicht nur bei an den Herstellern, sondern an der unterstützten Hardware. Momentan werden nur die Snapdragon 820, 810, 808, 617 und 210 offiziell unterstützt, somit also hauptsächlich zwei Jahre alte Chips. Im Mid-Range-Bereich gibt es somit praktisch keine mögliche Hardware, denn die modernen Snapdragon 430 oder 650-SoCs finden sich nicht in dieser Auswahl. Damit kann es praktisch kein gutes Windows 10 Mobile-Gerät geben, das es rein hardwaremäßig mit neuen Android-Geräten aufnehmen kann. Man wird das Gefühl nicht los, Microsoft wolle Windows 10 Mobile langsam ausbluten lassen.

Übergangsphase

Microsoft will in Zukunft nur noch eine Version von Windows 10 haben und diese soll eben die aktuelle Desktop-Version sein. Die Anwendungen aus dem Store skalieren bereits auf sämtliche Geräte und passen sich entsprechend der Displaygröße bereits an. Einzig Windows 10 macht dies noch nicht. Ob eine Universal App auf einem 6-, 15- oder 65-Zoll Gerät läuft, ist für die App irrelevant und dieser Schritt zu einer Vereinheitlichung der Systeme ist bereits gemacht.

Der nächste Schritt besteht zweifellos darin, auch das System Windows 10 entsprechend anzupassen. Momentan gibt es für jeden Formfaktor ein eigenes System und das will Microsoft ändern, die Grenzen zwischen Desktop und Smartphone verschmelzen lassen. Die Hardware-Basis ist dafür bereits vorhanden, denn Qualcomms Snapdragon 835-Prozessor wird bereits von Windows 10 unterstützt und kann dank Emulation auch bereits x86-Desktop-Programme ausführen. Der Snapdragon 835 ist ein Smartphone- und Tablet-Prozessor und damit wäre ein Teil dieser Verschmelzung bereits jetzt erledigt.

Windows 10 muss es aber auch schaffen, automatisch zu erkennen, auf welchem Gerät es momentan ausgeführt wird und nachdem Qualcomm seine Pflicht erledigt hat, liegt es an Microsoft, das System entsprechend anzupassen. Wie beispielsweise WindowsCentral berichtet, habe Microsoft genau das vor und zwar werde damit bereits mit dem Redstone 3-Update begonnen, hieß es in dem Bericht. Die Composable Shell würde dafür sorgen, dass sich das Interface von Windows 10, das am PC den Desktop und am Tablet den Startbildschirm zeigt, in Zukunft auch an Smartphones anpasst, wofür die Shell von Windows 10 Mobile sich recht gut eignen würde und auf der Xbox eben für den Fernseher angepasst ist. Interessanterweise behauptet WindowsCentral, dass die Arbeit an dem Smartphone-Modus in Windows 10 bereits mit Redstone 3 beginnen soll und das Update wird laut einer Microsoft-Roadmap bereits im November dieses Jahres veröffentlicht.

Was denkt ihr? Will Microsoft Windows 10 Mobile bewusst langsam vom Markt drängen, sodass das alte System nicht mit Windows 10 kollidiert? 

Uns würde eure Meinung zum Thema interessieren.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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