Obwohl Microsoft immer wieder betont und es ausdrücklich in den eigenen Serviceverträgen schreibt, wird von „Datenschützern“ sowie von paranoiden Nutzern und Medien immer wieder unterstellt, das Unternehmen würde Daten in Windows 10 sammeln, um diese zu verkaufen. Obwohl beispielsweise Googles Geschäft genau daraus besteht, wird Android dafür beispielsweise nie kritisiert.
Microsoft ist allerdings schon seit längerer Zeit darum bemüht, diesen Misstand aufzuklären und hat einerseits direkt in das Windows 10 Creators Update eine Einstellung implementiert, die Nutzern genau erklärt, wofür welche Daten verwendet werden. Der Nutzer kann also eine informierte Entscheidung darüber treffen, ob er Microsoft seinen Standort übermitteln will, sodass dieser nur für Windows-Apps verwendet werden kann. Microsoft geht es bei den gesammelten Daten einzig und allein darum, das beste Benutzererlebnis in Windows 10 zu bieten und dazu zählt unter anderem auch eine Wetter-App, die den Standort automatisch kennt.
Diese Daten sammelt Microsoft
Die Übermittlung von Diagnosedaten für Windows 10 lässt Microsoft nicht vollständig deaktivieren, was den einen oder anderen Verschwörungstheoretiker auf den Plan bringt. Während die Nutzer in Sachen Diagnosedaten weder bei Mac OS, noch bei iOS oder Android überhaupt eine Wahl haben, erlaubt Microsoft zumindest, die Übermittlung auf ein Minimum zu reduzieren. Im Zuge der eigenen Transparenz hat das Unternehmen nun auch in einem ausführlichen Bericht bekanntgegeben, welche Daten mit der Diagnose übermittelt werden.
- Common Data (allgemeine Informationen)
- Device, Connectivity, and Configuration data
- Product and Service Usage data
- Product and Service Performance data
- Software Setup and Inventory data
- Content Consumption data (zum Beispiel: Auflösung der Inhalte in Filme & TV, Sprache, etc.)
- Browsing, Search and Query data (Eingegebene Suche in Cortana, Reaktionszeit des Dienstes, Zahl der gefundenen Dateien, etc.)
- Inking, Typing, and Speech Utterance data
- Licensing and Purchase data
In demselben Bericht wird auch genau aufgeklärt, welche Daten konkret darin enthalten sind, beispielsweise wird unter Common Data die Systemversion, die Geräteklasse, die Zeit, wann die Daten gesammelt wurden und solche allgemeine Informationen übermittelt.
Quelle: Microsoft
Grundsätzlich bin ich jemand der aus Technik-Interesse auch mal über den Datenschutz hinwegsehen kann. Sonst dürfte ich auch nicht am Insider Programm teilnehmen.
Um neue Technik / Software nutzen zu können ist es notwendig Daten zu sammeln. Die Frage ist eben, wie anonym diese Daten sind. Mittlerweile macht es für uns jüngeren, die eh bei Facebook, Instagram, Twitter, Spotify etc. angemeldet sind, keinen Unterschied. Unsere Daten liegen eh irgendwo.
Meine Entscheidung für und wider mache ich davon abhängig wofür meine Daten gesammelt werden. Wenn damit der Dienst verbessert wird, den ich gerne nutze, dann stimme ich dem natürlich zu oder nutze einen anderen Dienst. Wenn meine Daten gesammelt werden, damit sich ein Konzern daran bereichert ohne den Dienst zu verbessern, dann nutze ich eben diesen Dienst nicht.
Aus diesem Grund nutze ich auch lieber Bing statt Google und fühle mich mit einem Lumia wohler, als mit einem Galaxy oder Xperia.
Am Ende muss jeder selbst entscheiden, wofür er sich entscheidet. Dass Microsoft mittlerweile dieses sensible Thema angeht / angehen muss finde ich richtig. So kann man wenigstens selbst ein Großteil der Entscheidung treffen, was ein deutlicher Mehrwert gegenüber anderer Systeme ist. Luft nach oben ist immer.
Persönlich finde ich Leute lächerlich, die über ihr Android-Phone auf Facebook einen Datenschutzartikel gegen Microsoft Windows 10 posten, nachdem sie einen Tag zuvor noch den AGB’s von Facebook „widersprochen“ haben indem sie einen idiotischen Link teilen ^^ Made my Day ??
…
kann gelöscht werden
…
„… wird Android dafür beispielsweise nie kritisiert.“
Wirklich nie? Kurz gegoogelt (sic!): https://www.infosat.de/digitale-welt/datensch-tzer-schaar-kritisiert-android-datenschutzprinzipien
So schnell fällt man mit absoluten Aussagen auf die … 😉
Ich halte es auch nicht für konstruktiv, Kritiker von MS (und auch anderer Betriebssysteme, Apps usw.), die nicht der Gruppe der Datenschützer angehören, als paranoid zu bezeichnen.
Es gibt einen Unterschied ob die Kritik von Spiegel Online oder großen TechZeitschriften kommt, oder von infosat.de (was ich nicht mal kenne)
Und dazu muss man sagen, dass die TechZeitungen Google schon immer kritisieren, aber es inzwischen aufgegeben haben. Man kann ja nicht in jeder Ausgabe das gleiche schreiben. Bei MS tut sich wenigstens was.
Achja. Und ich meine nicht die ComputerBild oder Chip…
Hier sollte es hin:
Du scheinst vom Link nur den Anfang gelesen zu haben und den Artikel bei infosat gar nicht – sonst hättest Du Dich jetzt nicht so blamiert. Nicht infosat (was ich bisher auch nicht kannte) hat kritisiert, sondern Peter Schaar, worüber infosat berichtet hat.
Da muss ich gerade mal Albert verteidigen, denn ein wenig paranoid sind ein paar Nutzer schon.
Ich steh auch nicht auf Daten senden an alle und nutze weder FB noch WhatsApp aber ich halte mich auch nicht für so wichtig als ob genau meine Daten jemand interessieren.
Und vor allem, dann darf man keinen Handyvertrag, Versicherungen, Bankkonto oder nen Führerschein oder was auch immer haben denn wo werden die Daten den alle verarbeitet?
Auf welchen Geräten von welchem Personen?
Wir sind längst der gläserne Mensch und wer das nicht will muss als Einsiedler die Anden ziehen…
man und zu doof die Antwort-Funktion zu nutzen… ?
Du schreibst es richtig. Du weißt, was Du möchtest, handelst selbstbestimmt. Mehr wollen die Paranoiden auch nicht, nur Selbstbestimmung über die Informationen, die man überall hinterlässt. ?
Den Kopf vor Frust in den Sand zu stecken, bringt einen „Nicht-paranoiden“ auch nicht weiter.
@SyrtakiVampir
…da hast du recht : MS sagt uns Nutzern wenigstens so grob und ungefaehr, was MS ueber uns sammelt.
Das ist der einzige Unterschied.
Und der hier : eben weil sich Android-Juenger nicht ueber die Geldmacherei von Google beschweren, kann man diesen Nutzern absolut fehlendes Datenschutz-Bewusstsein unterstellen und attestieren.
@ Albert Jelica :
Und weil ich fuer mich entschieden habe und / oder der Meinung bin, dass ich von MEINEN persoenlichen Daten auf MEINEN Geraeten -auch wenn diese mit Windows laufen- so wenig wie moeglich bzw. gar keine der durch MICH entstandenen Telemetriedaten an irgendwen (und erst Recht NICHT an MS !!) senden will, glaubst du mich als ‚paranoiden Nutzer‘ bezeichnen zu duerfen ?
Halte mal eine Minute inne und ueberdenke, was du da im Bericht geschrieben hast !
Obwohl wir ja seit dem Beitrag von gestern offiziell wissen, dass wparea.de bzw. windowsarea.de eine Lobby-Organisation von MS ist… ?
(Zitat aus dem Beitrag zum 42jaehrigen Bestehen von MS :
….Die restliche Geschichte ist weitestgehend bekannt. Es folgte die Marktführerschaft des Windows-PCs, welche bis heute andauert, die Xbox im Jahr 2001, der Internet Explorer, Zune, Windows Mobile, Windows Phone, Surface und in der Zwischenzeit auch irgendwann WindowsArea.de.
MfG nayss
Getroffener Hund bellt. ?
Bitte lies den Satz nochmal. Der wichtige Teil ist nochmals eingefügt.
wird von „Datenschützern“ sowie von paranoiden Nutzern und Medien immer wieder unterstellt, das Unternehmen würde Daten in Windows 10 sammeln, um diese zu verkaufen.
Aha.. Datenschützer und Medien sind also ebenso paranoid? ?
Den Rest zählt man in die Kategorie „naiv“ im Kapitalismus?
@ Albert Jelica
…ich habe das wohl ganz gut verstanden. Lass es mich mal anders formulieren :
Ich bin die Post und stelle dir alle deine Pakete und Briefe zu – weil du dich fuer mich entschieden hast (sinngemaess durch den Kauf des Smartphones mit Windows als Betriebssystem). Ich oeffne von nun an alle Brief- und Paketsendungen, die an dich gehen und auch die, die du versendest. In den AGB’s erklaere ich dir, dass ich das nur tue, um anonymisiert meine Dienstleistung fuer Dich und alle meine anderen Kunden zu verbessern. Da mir ein bunter wirrer Haufen an Daten aber ganz und gar nicht hilft, anonymisiere ich das, indem ich deinen Namen durch eine beliebige Abkuerzung ersetzt – diese eine bekommst aber nur du, sonst kein anderer Kunde. Mithilfe dieser Daten und aller anfallenden Metadaten im Zuge der Datensammelwut, die bei mir -natuerlich ausschliesslich zu deinem blossen Vorteil- ausgebrochen ist, kann ich ein komplettes Benutzerprofil von dir erstellen : Deine Vorlieben, Interessen, Hobbies, wieviel Urlaub, welche Freunde und Bekannte, wie du vernetzt bist, ob du nicht lizensierte Software benutzt, welches Auto du faehrst, ob und welche sexuellen Probleme du hast, ob hetero oder homo, deine Photos und Musik und einfach alles von dir. Alles natuerlich ausschliesslich nur zu deinem Vorteil.
Siehst bzw. hast du da irgendwelche Probleme, wenn ich dir deine Post geoeffnet und wieder zugeklebt bringe ?
Eigentlich nicht, oder ?
Albert, diese Einstellung mag vielleicht fuer dich (und viele andere) gelten, aber nicht fuer Datenschuetzer oder gar fuer mich, den ‚paranoiden Nutzer‘.
Denk mal drueber nach !
MfG nayss
??
Es mag zwar schon sein, daß die Daten hauptsächlich zur Analyse und Produktverbesserung und zu statistischen Zwecken verwendet werden, aber ich finde es jetzt trotzdem nicht beruhigend was da so alles gesammelt wird. Klar, über Google (v.a.) und Apple braucht man hier nicht sprechen, aber das einzige was in Microsofts Text mit dem Hinweis gekennzeichnet ist, daß es bei basic diagnostic data rausgenommen wird ist die Windows ID. Der ganze Rest wird also trotzdem gesendet (?).
Das heißt für mich das wirklich alles was ich an dem PC mache bzw. v.a. wie ich es mache weggeschickt wird. Und ob das verschlüsselt ist, konnte ich auch nicht entdecken. Klingt für mich nach einem ziemlich umfassenden Nutzerbericht, den ich als Diktatur/Geheimdienst gerne anzapfen würde. Und ich finde auch nicht, daß nur weil Apple und Google in die Richtung vollkommen versagen Microsoft automatisch gut ist. Sie legen offen was sie sammeln und verkaufen es nicht, aber sie sammeln nichtsdestotrotz. Es ist einfach das am wenigsten schlimme Übel.
Aber es gibt einen Unterschied, der das sammeln von Daten für mich teilweise rechtfertigt:
MS sammelt dir Daten um die Funktionen auf die Nutzer zuzuschneiden und ihr Angebot zu verbessern.
Um einen Dienst weiterzuentwickeln muss man Daten erheben und das von möglichst vielen Nutzern. Nur so kann herausgefunden werden, was die Nutzer brauchen und wollen.
Allerdings sollten solche Daten halt komplett anonym und nicht zurück verfolgbar sein. In wie fern dies der Fall ist weiß ich nicht.
Würdest Du das auch für Dein PKW gut heißen, damit die Autoindustrie angepasstere Autos entwickeln/verkaufen kann?
– Welche Strecken werden wie oft gefahren (Länge, Stadt, Land, Fahrbahnbeschaffenheit, Geschwindigkeit, Beschleunigung, GPS-Zuordnung)?
– Wie oft werden Fensterheber, Klimaanlagen, Schiebedach, Radio, Sitzheizung, Scheibenwischer, Hupe, Licht betätigt?
– Welche gespeicherte Fahrersitzposition betätigt wie oft welche Funktion und hat welches Fahrprofil und welchen Musikgeschmack und welches Smartphone ist dann gekoppelt?
– Ist der Kindersitz installiert und der Airbag aus?
– Welche Informationen/POIs werden im Navi-Assistenten abgefragt/eingetippt?
– usw..
Dir ist schon bewusst, dass genau das bei jedem Autohersteller abgefragt wird, der Boardconputer o.Ä. verbaut?