Wie Ernst Ferstl einst erkannte, sind „geschriebene Worte […] wie Vögel, die nicht mehr fliegen können. Aber sie können imstande sein, Menschen Flügel wachsen zu lassen“. Ob das gedruckte Wort eine vergleichbar beflügelnde Wirkung haben kann, hängt im beruflichen und privaten Alltag wiederum häufig von der Druckerhardware ab. Die meisten unserer Leser können sicher mit Geschichten aufwarten, in denen die (Drucker-)Technik sie in ungünstigsten Situationen an den Rand der Verzweiflung trieb.
Um derartigen Geschichten ein Ende zu setzen, sollte mein Home Office durch einen neuen Multifunktionsdrucker aufgewertet werden, der sich im besten Fall nahtlos in das Windows 10-Ökosystem eingliedert. Wer diesen Anspruch an entsprechende Peripheriegeräte richtet, wird sich letzten Endes im HP-Sortiment wiederfinden. Andere Hersteller wie etwa Lexmark (x86, x64), Brother (ARM, x86, x64), Kyocera (ARM, x86, x64), Xerox (ARM, x86, x64) und Samsung (ARM, x86, X64) sind im Windows 10-Umfeld zwar ebenfalls anzutreffen. In Quantität und Qualität sind sie jedoch nicht ebenbürtig mit den HP-Lösungen, welche am Ende dieses Tests noch mal separat verlinkt werden. Dementsprechend haben sich unter den genannten Herstellern nur HP und Kyocera die Mühe gemacht, die Vorzüge der Universal Windows Plattform zu nutzen und mit ihren Apps auch HoloLens sowie das Surface Hub zu unterstützen. In Kooperation mit notebooksbilliger.de konnte ich mir einen Eindruck von HPs aktuellem OfficeJet Pro-Lineup verschaffen, genau genommen vom Multifunktionsdrucker mit der Modellnummer 8725 (A 631476).
Neben den technischen Spezifikationen erweckt hier vor allem das „Instant Ink ready“-Label Aufmerksamkeit, welches hier nicht abschließend behandelt werden soll. Aber anschneiden möchte ich das Thema dennoch: Der grundlegende Gedanke hinter dem Instant Ink-Dienst dürfte die Rückgewinnung „fremdgehender“ Kunden bzw. die generelle Bindung an die eigenen Produkte sein. HP Instant Ink ist ein Dienst von HP, der monatliche Pauschalen (eingeteilt in drei Tarife) für das automatische Überwachen und Anfordern neuer Patronen vorsieht, so dass neue Druckerpatronen nicht erst gekauft werden, wenn sie bereits zur Neige gegangen sind. Instant Ink kann man als getaktete Flatrate bezeichnen, die bestimmte Seitenvolumina beinhaltet und soweit diese nicht überschritten werden, keine weiteren Kosten entstehen lässt. Der Einstiegspreis beträgt 2,99 Euro pro Monat und beinhaltet ein Kontingent von 50 Seiten im Monat. Für 4,99 Euro pro Monat lassen sich monatlich 100 Seiten und für 9,99 Euro pro Monat 300 Seiten drucken. Weitere Informationen zu dem Tinten-Lieferservice liefert HP auf der dafür eingerichteten Info-Seite. Über die im Folgenden aufgezeigten „Ersparnisse“ lässt sich in der Tat streiten, da sie die Preise der originalen HP-Patronen zu Grunde legen, die von Preisen der Dritthersteller teilweise erheblich unterboten werden.
Technische Daten & Einrichtung
Die technischen Spezifikationen des OfficeJet Pro 8725 können sich durchaus sehen lassen:
- Drucktyp: Tinte, 4x separate Tintenpatronen
- Druckgeschwindigkeit: 24 Seiten/Minute (s/w, ISO) bzw. 20 Seiten/Minute (Farbe, ISO); bis zu 37 Seiten/Minute (s/w u. Farbe) im Entwurfsmodus
- Druckauflösung: bis 4.800 x 1.200 dpi
- Scanauflösung: 1.200 x 1.200 dpi
- Duplex-Druck, 4,3-Zoll Farbdisplay mit Touchscreen
- Papierformat: bis DIN-A4
- Einzug: Einzelblatteinzug (ADF) bis 50 Blatt
- Funktionen: Drucken / Scannen / Faxen / Kopieren
- Anschlüsse: USB (Front), WiFi 802.11b/g/n (WLAN), RJ45 (LAN, Rückseite), NFC, Fax- bzw. Telefonleitung (Rückseite)
- Abmessungen (B x T x H): 49,95 x 44,90 x 33,90 cm
- Gewicht: 15 kg
- Garantie: bis zu 3 Jahre (bei rechtzeitiger Registrierung)
Anhand der Daten ist unschwer zu erkennen, dass der OfficeJet Pro 8725 für den Einsatz in kleineren Unternehmen vorgesehen ist, was sich unter anderem in dem von HP empfohlenen monatlichen Druckvolumen in Höhe von 250 bis 2.000 Seiten niederschlägt. Der Lieferumfang enthält ein Set an Instant Ink-Druckerpatronen, eine Treiber-CD und das obligatorische Kabel zur Stromversorgung. Die Einrichtung erfolgt entweder auf klassischem Wege mittels CD oder aber per Internet über die URL 123.hp.com, wo entsprechende Verweise auf mobile Apps und Desktop-Software hinterlegt sind. Praktischerweise unterstützt selbst die Windows 10 Mobile-App von HP das Einrichten des Druckers und steht in dieser Hinsicht dem Android-Pendant in nichts nach. Die Einrichtung per se dauert nur wenige Minuten, so dass der OfficeJet Pro 8725 binnen kurzer Zeit einsatzbereit ist. In diesem Kontext sei aber ein Hinweis erlaubt: HP hat es versäumt, dem Anwender mithilfe eines „Klick“-Geräuschs das erfolgreiche Einrasten der Druckerpatronen zu signalisieren. Bitte verzichtet darauf, in Erwartung ebendieses Geräuschs übermäßigen Druck bei der Installation der Patronen auszuüben.
Eyecatcher-Funktionen
Besonders der Umstieg von einem vor 5 Jahren erworbenen Drucker der HP DeskJet-Serie auf den OfficeJet Pro 8725 und Erfahrungen mit älteren Modellen anderer Hersteller führt mir den steten Fortschritt auf dem Druckermarkt vor Augen. Spannend und äußerst praktisch ist nicht bloß das angenehm bedienbare Touchscreen-Farbdisplay, das sogar Kontextmenüs intelligent hervorzaubert und versteckt. Auch NFC-Kompatibilität und die Fähigkeit, OCR-Scans durchzuführen sowie (Pdf-)Scans unmittelbar auf dem Gerät mit einem Passwort zu versehen und sie auf USB-Speichergeräte zu exportieren oder per Mail zu versenden, wissen zu überzeugen. Der USB-Anschluss an der Front unterstützt übrigens nicht nur den Export, sondern auch das Drucken von Bildern, die auf dem Speicher gesichert sind. Insofern muss keineswegs für jeden Druckvorgang das Smartphone oder der PC bemüht werden, zumal sich direkt auf dem OfficeJet Pro 8725 erstaunlich viele Druck- und Scaneinstellungen vornehmen lassen. Die Bandbreite unterstützter Dateitypen für Scans umfasst Bitmap (.bmp), JPEG (.jpg), PDF (.pdf), PNG (.png), Rich Text (.rtf), PDF durchsuchbar (.pdf), Text (.txt) und TIFF (.tif).
Ein persönlicher Eyecatcher im Einsatz in den eigenen vier Wänden ist schließlich die Papierkassette, welche maximal 250 Blatt Papier im DIN A4-Format oder kleiner fasst. Die Fixierung des gewählten Papierformats gelingt mithilfe von verschiebbaren Abstandshaltern in der Kassette. Der Einzelblatteinzug (ADF) auf der Oberseite des Druckers kann automatisch bis zu 50 Blätter im DIN-A4-Format oder kleiner zum Kopieren, Scannen oder Faxen einziehen. Unterstützt werden hier ein- und zweiseitige Vorlagen.
Druckqualität
Von der Druckqualität des Windows 10-freundlichen Allrounders wird sich am Ende des Tages ein jeder Interessierter persönlich überzeugen müssen. Rein subjektiv gibt es an dieser Stelle keinen Anlass zur Kritik. Vor allem angesichts der Druckgeschwindigkeit werden Texte kontrastreich und scharf aufs Papier gebracht, nicht anders verhält es sich bei den testweise erstellten Farbausdrucken. Wer an dieser Stelle objektive Kennwerte beispielsweise in Bezug auf die Farbwiedergabe erwartet, muss leider enttäuscht werden. Soweit aber das Interesse an eingescannten Testausdrucken besteht, lasst es mich gerne wissen – diese werden dann selbstverständlich nachgereicht.
Fazit
Es bedarf nicht vieler Worte, wenn ein Druckersystem im ersten Eindruck eine derart gute Leistung abliefert, wie es beim OfficeJet Pro 8725 der Fall ist. Zum Preis von 199,90 Euro erhaltet ihr einen gut durchdachten, mit Windows 10 (Mobile) kompatiblen und mit Blick auf den Funktionsumfang überraschend kompakten (aber schweren) Multifunktionsdrucker, der sich keine groben Fehler erlaubt. Erfreulich wäre die Möglichkeit, auch Dokumente direkt über den USB-Anschluss auszudrucken und nicht „nur“ Fotos. Sollten sich im Laufe der Nutzung nennenswerte Kritikpunkte ergeben, werden sie umgehend nachgereicht. Doch bis dahin kann ich nur zum Kauf raten, soweit der Bedarf an einem Multifunktionsdrucker dieser Größenordnung besteht.
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Fürs Büro sind Officejets sicher erste Wahl, mir jedoch tintentechnisch zu teuer (jede Farbe extra Tinte) und zu monströs was die Dimensionen angeht, hatte bislang HP Officejet 6500 pro, bin jedoch aus obengenannten Gründen umgestiegen auf HP envy7640, sparsamer im Tintenverbrauch und per HP-App steuerbar vom Handy aus, einfach genial! Die HP-Drucker sind in meinen Augen einfach die besten.
Sehr gute Darstellung der Technik und Meinung. Angenehm geschrieben und informativ. Danke Okan
Bin gerade auf der Suche nach einem neuen Laserdrucker.
Mein hp LaserJet 6P macht nach fast 20 Jahren schlapp.
Die Ausdrucke haben unschöne graue Schattierungen.
Keine Ahnung woran das liegt, werfe ihn nur ungern weg.
Kann jemand helfen?
Ich habe gerade frisch einen aio Farblaser von Kyocera geholt. Für nicht mal 300€ Neupreis kann man echt nichts besseres finden. Windows Eco System wird auch durch eine UWP App prima unterstützt. Du kannst sogar vom Handy aus scannen…
Für den „Otto Normal User“ ist Kyocera aber schon komplex in der Bedienung.
Ich denke aber, das kann man schaffen.
Diese Farblaser sind mir in der Regel zu groß, außer er hat wlan. Dann könnte ich ihn ins Netzwerk einbinden und irgendwo hinstellen.
Hast Du einen link für mich zum Drucker?
Wlan hat meiner auch. Suche einfach mal nach Kyocera Ecosys M5521cdw. Scanner, Drucker, Fax in einem. Sein grösser Bruder der 5526 kann dann auch direkt Duplex scannen.
Habe mir den Brother L2340DW für 100€ bestellt. Hat wlan und Duplexdruck. Mal sehen.
Habe seit ca. 1 Jahr den HP m277 Farblaser über wlan, bin zufrieden. Lediglich Fotos sind etwas „überfärbt“…
Eigentlich reicht mir schwarz-weiß, im Geschäft habe ich Farbdrucker und Scanner etc.
Na mal schauen….
Alles im Allen kann eine unbegründete Bewertung der Apps anderer Hersteller zu Windows 10 keine Verlässlichkeit der Bewertung ansich erzeugen. Nach der Beschreibung handelt sich beim Autor um ein HP Jüngerer, was ja nicht grundsätzlich verkehrt ist. Allerdings sollte man seiner Vorlieben bewusst sein. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit apps von Samsung, ohne dass ich jetzt andere apps herabsetze, nur weil diese auf den ersten Blick nicht das gewohnte Bild eines Herstellers liefert.
Eine ausführliche Begründung des Werturteils fehlt an der Stelle bewusst, weil es hier im Schwerpunkt um den Drucker geht. Damit sich aber jeder ein eigenes Bild von den Apps anderer Hersteller machen kann, habe ich die entsprechenden Links eingebaut. Wenn du die Samsung Mobile Print-App bzw. Samsungs generelles Engagement auf der Plattform Windows 10 besser als HPs findest, ist das doch i.O. Mein Eindruck ist aber ein anderer.
Welche Vorzüge siehst du in der Samsung App ggü. HPs Gegenstück?
Es gibt HP Jünger? 😀
Nein, Jüngerer
Gemeint ist vermutlich „Jüngerer“ = Jünger, der jünger ist als andere Jünger?
Spaß beiseite: Gibt es wirklich eine „HP-Jünger“ Gemeinde? Wäre mir neu…
Weiß ich nicht, aber deine Erklärung klingt plausibel. 😀
Habe den vorgänger (hp officejet pro 8620) und bin ebenfalls sehr zufrieden. Hp hat hier eine serie draußen, die wirklich gute Leistung bringt und gut mit w10(m) und w10 funzt. Natürlich sind auch diese drucker nicht vor eintrocknen etc gewadmet, aber da gibt es kein kraut gegen. Wer wenig druckt, sollte einfach pro woche mal ein oder zwei seiten drucken, auch wenns nicht wirklich sein muss. Das hilft gegen das eintrocknen von tintenstrahlern.
Habe einen hp psc2410 welchen ich mir vor ca. 14 jahren gekauft habe und hatte bisher noch nie eine eingetrocknete tinte.
Selbst nach fast einem jahr nichts drucken ging er noch problemlos. ?