Gab es bislang Hoffnungen, dass sich Microsofts Vision von einem Windows 10-Betriebssystem für alle Geräte, darunter auch Smartphones, erfüllen wird, so hat das Unternehmen diese zumindest vorerst zerstört.
Da sich nun Windows 10 Mobile im Wartungsmodus befindet, scheint sich die Sache mit der Einheitlichkeit der Systeme erledigt zu haben. Die neueste Insider Build des Windows 10 Fall Creators Update für den PC sorgt für einige Klarheit diesbezüglich.
Ein Vergleich der WinRT-APIs zwischen Windows 10 Build 16188 (vor dem Fall Creators Update) und Build 16193 (nach dem Fall Creators Update) zeigt, dass Microsoft eine große Zahl von APIs hinzugefügt hat, um mit der zellularen Datenkonnektivität umzugehen, welche die Windows 10 ARM-basierten Geräte mit Snapdragon 835-Chip standardmäßig mitbringen werden. Gleichzeitig wurden allerdings die Telefonie-bezogenen Schnittstellen aus dem Betriebssystem entfernt, sodass mit dem Betriebssystem keine Sprachanrufe getätigt werden können.
Windows 10 ARM wird nicht telefonieren können
Der Traum vom Snapdragon 835-betriebenen Smartphone mit vollem Windows 10 scheint zu platzen. Die Schnittstellen zu den SIM-Karten hat Microsoft nämlich aus der WinRT-API entfernt, sodass selbst Desktop-Programme nicht in der Lage sein werden, auf die SIM zuzugreifen, um Sprachanrufe tätigen zu können. Ob Microsoft die Funktionalität schlichtweg exklusiv für UWP-Apps oder gar der eigenen Anwendung vorbehalten will, kann nicht abgeschätzt werden. Zum Start der Geräte will Microsoft es aber scheinbar verhindern, dass Hersteller auf die Idee kommen, Smartphone-artige Geräte mit Windows 10 auf den Markt zu bringen.
Microsoft hat sich während der Build-Konferenz vorrangig auf Android und iOS konzentriert, jedoch sprach Joe Belfiore erst kürzlich darüber, dass Windows Phone weiter unterstützt wird. Von Weiterentwicklung war nicht die Rede.
Quelle: mspu