Seit der Vorstellung der Xbox One X scheint Sony die Sticheleien gegen Microsoft nicht lassen zu können. Vor allem Sonys Marketing-Chef Jim Ryan hat es scheinbar auf die Redmonder abgesehen. Obwohl Sony im Konsolenmarkt aktuell wesentlich erfolgreicher ist als Microsoft, scheint man jede Sache, welche die Remonder anders oder besser machen, kritisieren zu müssen.
Anfang Juni hatte er behauptet, die Abwärtskompatibilität werde nicht häufig verwendet, ein Feature, das Microsoft auf der eigenen Konsole schlichtweg besser umgesetzt hat als Sony. Daraufhin implizierte er, das Crossplay zwischen PlayStation, Nintendo Switch und Xbox One sei nicht sicher, weil Sony nicht kontrollieren könne, was die Kinder auf den fremden Servern sehen, eine Kritik, die sich auch Microsoft nicht gefallen ließ, vor allem, da Sony selbst vor einigen Jahren wegen des Playroom zurecht genau dieser Kritik ausgesetzt war. Und kürzlich schockte er mit der Aussage, Indie-Games seien heute für Sony nicht mehr so relevant wie 2013 oder 2014, scheinbar, weil Microsoft während der E3-Konferenz unzählige Indie-Titel zeigte und Sony nicht.
Letzte Nacht twitterte der offizielle Account des von Sony herausgegebenen PlayStation 4-Games Detroit: Become Human einen Seitenhieb gegen Besitzer einer Xbox. Man versuchte nicht, mit überzeugenden Argumenten oder kleinen Sticheleien die jeweils Plattform zu schwächen, sondern zielte mit dem Tweet direkt auf die Spieler, die Besitzer, die potenziellen Kunden ab.
„Wenn du aufwachst und #DetroitBecomeHuman immer noch ein PS4-Exklusivtitel ist und du ein @Xbox Besitzer bist.“
Entsprechend verärgert reagierten zahlreiche Nutzer, denn Sticheleien gegen die konkurrierende Plattform sind in der Branche gang und gäbe, allerdings ist es ein absolutes Tabu, die Nutzer direkt anzugreifen. Aufgrund der sehr lautstarken Gegenreaktion sah man sich gezwungen, den Tweet nach einigen Stunden zu löschen.
PR-Stunt?
Sony steht als Publisher hinter Detroit: Become Human und die vor allem im letzten Monat sich häufenden Sticheleien vonseiten des PlayStation-Konzerns deuten auf eine gezielte Marketing-Strategie hin, die dahinter stehen könnte.
Im Falle dieses Games kann es sich natürlich auch um einen misslungenen PR-Stunt handeln, denn Aufmerksamkeit hat man dadurch jedenfalls erlangt, jedoch muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob der Satz „bad news is good news“ auch in der sehr nachtragenden Gaming-Branche gilt.
Der Account mit knapp über 1000 Followern hat sich jedenfalls letzte Nacht nicht allzu viele neue Freunde gemacht, vor allem nicht bei möglicherweise wechselwilligen Xbox One-Besitzern.
via mspu