Am Ende eines scheinbar feierlichen Blogposts zum 40-jährigen Bestehen der x86-Architektur hat Intel eine Warnung für alle hinterlassen, die daran denken, die Architektur auf anderen Plattformen zu emulieren.
„Es gibt Berichte davon, dass einige Unternehmen versuchen wollen, die proprietäre x86-Architektur von Intel zu emulieren ohne der Autorisierung von Intel.“, heißt es am Ende des Postings. Der Zeitpunkt ist jedenfalls interessant, denn Microsoft und Qualcomm stehen kurz vor dem Release erster Geräte auf Basis von Windows 10 ARM, das eben genau eine solche Emulation von x86-Anwendungen unter ARM ermöglicht. Intel nennt als Beispiel das Unternehmen Transmeta, das man vor 10 Jahren erfolgreich zur Verrichtung von Lizenzgebühren gezwungen hatte. Transmeta hatte damals einen Chip geschaffen, der über Emulation zur x86-Architektur kompatibel war.
Warnung an Microsoft?
„Transmeta war nicht erfolgreich und ist vor 10 Jahren aus dem Markt ausgestiegen.“, erläutert der Hersteller, mit der Betonung darauf, dass die eigenen Produkte atemberaubende Erfahrungen böten. Intel führt im Blogpost weiter aus:“Nur die Zeit wird zeigen, ob ähnliche Versuche dasselbe Schicksal ereilen wird.“ Eine direkte Warnung an Microsoft? Intel heiße jedenfalls rechtmäßige Konkurrenz willkommen, wolle allerdings auch die eigenen Patente schützen. Die Nachfrage, ob der Blogpost auf die Partnerschaft zwischen Microsoft und Qualcomm abzielt, wollte Intel weder dementieren, noch bestätigen. Man sei besorgt, dass andere Unternehmen geistiges Eigentum von Intel unangemessenerweise kopieren würden.
Von Microsoft und Qualcomm gibt es bislang dazu keine Reaktion. Die Vorgehensweise der beiden Unternehmen unterscheidet sich allerdings durchaus vom Emulationschip von Transmeta aus dem Jahre 2003, der damals eine Technologie namens Code-Morphing. Das Problem aus Intel-Sicht ist allerdings, dass nicht nur Intel die Lizenzen an der x86-Technologie besitzt. Auch AMD kann entsprechende Lizenzen vergeben, wenn mit dem Hersteller ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet würde. Ein sehr komplexes rechtliches Gerüst wäre dafür notwendig, aber möglich und legal. Wie Microsoft auf diese Drohung reagieren wird, bleibt abzuwarten.
via ZDnet