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Bing ist erfolgreicher als man denkt

Microsofts Suchmaschine Bing hat viele Eigenschaften in der öffentlichen Wahrnehmung, aber erfolgreich ist definitiv keine davon. Die kleine Suchmaschine hat allerdings in den letzten Jahren mächtig auf Google aufgeholt und ist seit 2015 sogar profitabel.

Microsoft hat nun einige Statistiken veröffentlicht, die den bisherigen Erfolg der eigenen Suchmaschine aufzeigen sollen. Die Daten basieren auf unabhängigen Statistiken von ComScore, auf die auch wir in unterschiedlichen Berichten zugegriffen haben, sprich, sie sind seriös.

Demnach nutzt bereits jeder dritte US-Amerikaner auf dem Computer Bing statt Google. Vor allem in englischsprachigen Regionen ist die Microsoft-Suchmaschine überraschend beliebt. In Kanada nutzen 17 Prozent der Nutzer Bing, während es in Großbritannien sogar 26 Prozent sind, in Taiwan 24 Prozent und in Australien 12 Prozent.

Bing in Deutschland bei 12 Prozent

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Microsofts Suchmaschine von 12 Prozent der Desktop-Nutzer verwendet, ein überraschend hoher Wert für Microsofts Suchmaschine. In Deutschland gibt es laut den Statistiken von Microsoft etwa 509 Millionen Suchanfragen im Monat, während es in der Schweiz 30 Millionen und in Österreich 24 Millionen sind.

Insgesamt wird Bing in Europa von 9 Prozent der Nutzer verwendet, wobei Staaten, wie Norwegen mit 17 Prozent, Frankreich mit 19 Prozent und Großbritannien den Schnitt nach oben ziehen.

Bing macht mehr Umsatz als Twitter

Bing ist auch in finanzieller Hinsicht nicht ganz erfolglos, als das es in der Öffentlichkeit häufig wahrgenommen wird. Bing geht momentan auf einen Umsatz in Höhe von etwas mehr als 5 Milliarden US-Dollar zu, womit es Internet-Giganten wie Twitter abhängen würde. Das, obwohl Websuche und Werbung bei Microsoft die niedrigste Priorität hat. Bing könnte im Jahr sogar mehr Umsatz machen als die PC-Verkäufe von Microsoft.

Der Umsatz von Bing wuchs im letzten Jahr um etwa 43 Prozent und liegt damit nicht weit hinter der Wachstumsrate von YouTube, welche bei etwa 50 Prozent liegt. Microsoft hat es mit Bing geschafft, die Suchmaschine von einem ressourcenfressenden Nebenprojekt zu einem sehr profitablen Nebengeschäft zu transformieren. Dabei hat Microsoft auf drei traditionelle Werte des Unternehmens zählen können, nämlich Geduld, Pragmatismus und Partnerschaften.

Bing – Stiller Gigant

Zudem ist Microsoft was Werbeeinnahmen betrifft weltweit sehr weit vorne. Mit YouTube kann sich das Unternehmen zwar noch nicht messen, allerdings liegt man vor Yahoo, Instagram und Twitter. In diesen Statistiken sind übrigens nicht die Einnahmen enthalten, welche durch die unterschiedlichen Deals an Microsoft entfallen.

Microsoft hat die Bing-Suche nämlich überall platziert, wo es nur ging, nicht nur unter Windows. Microsofts Suchmaschine ist Standard auf iOS, Amazons Alexa, wird von Yahoo und AOL verwendet und ist auf Amazons Fire-Geräten vertreten. Microsoft ist mit Bing jeden Deal eingegangen, den man nur kriegen konnte und der Erfolg zeigt sich deutlich. Natürlich machen Windows 10-PCs einen sehr großen Teil aus, doch Microsoft hat die Suchmaschine nicht nur auf die eigenen Systeme geklatscht und gehofft, dass sie jemand verwenden wird.

Bing ist kein Witz mehr

Bing ist nicht Microsofts Hauptgeschäft und hat auch merkbar nicht allzu hohe Priorität im Unternehmen. Dennoch schlägt sich Bing in den letzten Jahren außerordentlich gut, was man einerseits zu einem Teil der Qualität der Suchergebnisse im englischsprachigen Raum, aber auch den zahlreichen Deals und der Positionierung von Bing zu verdanken hat.

Für Werbetreibende könnte Bing zunehmend interessant werden, denn Statistiken zufolge sind Bing-Nutzer im Schnitt älter und wohlhabender als Nutzer der konkurrierenden Suchmaschinen.

Im mobilen Bereich muss Microsoft noch kräftig auf Google aufholen, wobei Microsoft dank der Tatsache, dass Bing die Standardsuchmaschine am iPhone ist, ordentlich Boden gut gemacht hat.


Quelle: Microsoft

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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