Sony musste bereits zuvor heftige Kritik einstecken, als man im Juni Microsofts Angebot für Minecraft-Crossplay zwischen Windows 10, Android, iOS, Xbox One, PlayStation 4 und Nintendo Switch ablehnte. Das im Herbst kommende Better Together-Update für Minecraft sollte die Spieler auf allen Plattformen zusammenbringen, doch nur Sony weigerte sich. Als Grund gab man an, dass man die vor allem jungen Minecraft-Spieler nicht schützen könne, wenn sie auf fremden Servern spielen.
Dies war gleichzeitig eine infame Unterstellung, Microsoft und Nintendo würden die eigenen Kunden nicht schützen. Die Redmonder haben sich dagegen selbstverständlich zur Wehr gesetzt, im Wissen, dass Sony, jener Konsolenhersteller, der seit 2013 mit dem Spruch „for the players“ wirbt, nur eines schützen will: Die eigenen Interessen.
Ark: Survival Evolved – Sony gestattet kein Crossplay
Offenbar bedürfen nämlich auch ältere PlayStation-Spieler des mütterlichen Schutzes durch Sony, denn auch ihnen ist kein gemeinsames Gameplay mit Xbox-Spielern gestattet. Die Entwickler des Multiplayer Dinosaurier-Survival Games hatten intern nämlich eine funktionierende Version mit funktionierendem Crossplay zwischen Xbox One und PlayStation 4 angefertigt, doch veröffentlichen dürfen sie diese nicht. Wie der Entwickler via Twitter mitteilte, erlaubt Sony kein Crossplay zwischen Xbox One und PlayStation 4.
Sony stellt PlayStation ins Abseits
Während der sich der PlayStation-Hersteller selbst so darstellt, als würde man die Interessen der Spieler vertreten, verfolgt man in Sachen Crossplay genau die gegenteilige Strategie. Selbstverständlich hat Microsoft derzeit einen größeren Vorteil beim Crossplay, denn somit verliert die PlayStation 4 den „Freunde-Bonus“. Wenn Freunde und Familie schon eine PS4 haben, werden sie keine Xbox One kaufen, denn dadurch können sie nicht gemeinsam zocken. Microsoft versucht diesen Vorteil der PlayStation 4 vor dem Start der Xbox One X zu beseitigen, was Sony natürlich um jeden Preis verhindern will.
Sony verfolgt eine Strategie des geringsten Schadens, doch was der Konzern momentan auch unternimmt, schadet man nur den eigenen Kunden. PlayStation 4-Spieler werden somit von einem weit größeren Netzwerk ausgeschlossen, welches im Idealfall, abhängig vom Game, aus Windows 10, Android, iOS, Nintendo Switch und Xbox One besteht. Mehr als 30 Millionen Windows 10-Nutzer verwenden Steam, sprich sind als klar Gamer einzuordnen, während die Xbox One ebenfalls etwa 30 Millionen Nutzer hat. Allein diese Netzwerke sind potenziell größer als Sonys PlayStation 4-Community. Hinzu kommen Android, iOS und die Nintendo Switch, von der alleine bis Ende Juli mehr als 5 Millionen Stück verkauft wurden.
Die Marktführerschaft von Sony im Konsolenbereich ist in Relation zur weit größeren gesamten Gamer-Community weit weniger wert, als der Konzern momentan vielleicht glauben mag. Die Kritik an Sonys Strategie ist jedenfalls laut, denn im Interesse der Spieler ist diese Blockade mit Sicherheit nicht.