Hardware

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Das Surface Book für den kleinen Mann

Das Xiaomi Air 13 (2017) ist zweifellos eines der interessantesten Geräte aus China überhaupt. Es ist hierzulande so selten wie kaum ein anderes Notebook, aber trotz dieser Exklusivität kostet es nur knapp 650 Euro inkl. Versand nach Deutschland.

Geräte mit gleicher Hardware beginnen in Deutschland bei 1150 Euro, also sind nur 150 Euro davon entfernt, das Doppelte zu kosten. Dafür geht man beim Kauf einige Risiken ein, über die wir euch gleich zu Beginn informieren wollen.

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Video

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Bestellung, Versand und Lieferung

Die Bestellung des Xiaomi Air 13 (2017) lief reibungslos ab. Vorbestellt war es bereits im Juli bei und wurde über die Versandart Priority Line Germany Express verschickt. Etwas länger als zwei Wochen hat es gedauert bis das Notebook schließlich bei uns ankam.

Probleme mit dem Zoll gab es nicht, das Gerät war voll funktionstüchtig und in einwandfreien Zustand. Der Karton, in dem sich das Gerät befand, war in einem weiteren Karton eingehüllt samt schützendem Material. Das Xiaomi Air 13 (2017) war auf diese lange Reise aus China perfekt vorbereitet und man muss ehrlicherweise sagen, dass die Lieferung unproblematischer war als bei so manchen Amazon Marketplace-Händlern.

Von Gearbest gibt es eine gewisse Garantie, welche allerdings keine wirkliche rechtliche Bindung für den Händler hat. Ist das Gerät bereits bei Ankunft defekt, könnt ihr das beanstanden und bekommt den vollen Kaufpreis zurück, behauptet der Händler. Das war bei uns erst einmal notwendig und hat auch funktioniert. Wir wissen aber auch von Lesern, die keine solche positive Erfahrung gemacht haben. Ansonsten empfiehlt sich grundsätzlich die Zahlung per PayPal, allein schon, um Druck auf Gearbest ausüben zu können, wenn etwas nicht klappt.

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Technische Daten

  • Display: 13,3-Zoll FullHD IPS
  • Prozessor: Intel Core i5-7200U
  • Arbeitsspeicher: 8 Gigabyte
  • Speicher: 256 Gigabyte, 1 freier M.2 Slot
  • Anschlüsse:  2 x USB 3.0, USB Typ-C 3.1, HDMI, 3,5mm Audio
  • Konnektivität: WLAN ac, Bluetooth 4.2
  • Akkulaufzeit: bis 6 Stunden
  • Preis: 650 Euro

(Gutschein: GBXM133FDE, 100 Mal gültig)

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Design

Das Xiaomi Air 13 (2017) sieht einfach aus wie ein ganz normales Notebook, was es ja auch ist. Die Ecken sind in einem sehr geringen Radius abgerundet, gerade so, dass man sich nicht verletzt. Die Seiten sind gerade und der Laptop ist fast an allen Stellen gleich dick, wird nur zum Anfang und Ende hin wenige Millimeter dünner.

Das Scharnier ist keine Besonderheit und gleicht dem eines MacBook. Doch die Rückseite des Xiaomi Air 13 (2017) verdeutlicht insbesondere, wie normal das Notebook aussehen will. Auf der Rückseite befindet sich nämlich nichts, kein Logo, keine Verzierung, nur ein Deckel aus matten, silbernem Aluminium. Laut Xiaomi ist hier der Raum für euch, eure Sticker, Logos und Verzierungen und das ist eine sehr interessante Herangehensweise. Kein einziger namhafter Hersteller hat einen solchen Schritt je gewagt.

Und dennoch wird das Air 13 überall erkannt, wo Geeks sitzen. Im Informatik-Hörsaal wird man nicht selten gefragt, ob das denn wirklich das Xiaomi-Notebook ist, das selbst die Nerds noch nie gesehen haben.

Das Xiaomi Air 13 (2017) versucht ein ganz normales Notebook zu sein. Aus manchen Winkeln betrachtet sieht es einfach aus wie ein Block Aluminium, weil es schlichtweg keinerlei Verzierungen oder Verschnörkelungen hat. Und genau deswegen ist es ein absoluter Hingucker. Man kann es nicht einordnen, es sticht trotz seiner Laptop-Camouflage-Farbe Silber, die beinahe ununterscheidbar von der MacBook-Lackierung ist, von der Menge heraus.

Xiaomi Air 13 (2017) Test – Verarbeitung

Ich habe bereits zuvor erwähnt, dass das Xiaomi Air 13 (2017) aus manchen Winkeln betrachtet, aussieht wie ein Aluminium-Block. Es fühlt sich nämlich auch genauso an, wie ein einziger, solider Block aus Metall.  Es knarzt an keiner Stelle, das Display lässt sich nicht biegen und das Gehäuse fühlt sich einfach nicht flexibel an. Es ist einfach sehr robust und wirklich sehr hochwertig verarbeitet.

Mit einem Gewicht von etwa 1,3 Kilogramm und einer Tiefe von knapp 15 Millimetern ist es für den Alltag noch ausreichend schlank und leicht. Es passt dank des dünnen Rahmens rund um das Display selbst in etwas breitere Surface Pro-Sleeves und ist insgesamt dank des kompakten 13-Zoll Formfaktors sehr transportabel.

Display

Beim Xiaomi Air 13 (2017) ist kein ultrahochauflösendes Display verbaut, sondern ein ganz gewöhnliches FullHD IPS-Panel. Wie auch bei den eigenen Smartphones verzichtet der chinesische Hersteller auf übertrieben hohe Auflösungen, was die Akkulaufzeit schont und natürlich den Preis senkt.

Die Qualität des IPS-Panels ist ausreichend gut für den Alltag und die Farben wirken auf dem Display durchaus lebendig. Es ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Surface Book, aber angesichts des Preises ist es hervorragend.

Das Display kann aus allen Blickwinkeln betrachtet werden, ohne, dass sich dabei die Farbe ändert und die Helligkeit ist für die Nutzung bei bewölktem Himmel ausreichend. Für das direkte Sonnenlicht wird es allerdings nicht ganz reichen.

Tastatur

Die Tastatur ist ordentlich, allerdings bieten die Tasten wenig Feedback und fühlen sich etwas schwammig an. Man kann meiner Meinung nach aber immer noch sehr gut damit arbeiten und das auch problemlos über mehrere Stunden. Wer allerdings außerordentlich hohen Wert legt auf großartige Notebook-Tastaturen, wird nicht sehr zufrieden sein. Es gibt Besseres, aber die Xiaomi-Tastatur ist jedenfalls gut genug.

Es gilt aber zu beachten, dass das Xiaomi Air 13 ein US-amerikanisches Tastaturlayout besitzt, sodass einerseits die deutschen Umlaute nicht markiert sind und andererseits eine Taste fehlt. Es gibt keine dedizierte Taste für spitzen Klammern <> und somit könnt ihr diese mit deutschem Layout nicht nutzen. Ihr könnt euch allerdings das englische Layout zusätzlich aktivieren, mittels Tastenkombination alt + shift schnell das Layout wechseln und die Tastatur so verwenden, wie sie markiert ist. Beim deutschen Layout müsst ihr also wissen, wo sich die Umlaute befinden und auch, wo die Klammern und anderen Symbole zu finden sind. Die runden Klammern () sind beispielsweise auf der Tastatur bei 9 und 0 markiert, doch sind auf deutschen Tastaturen bei 8 und 9 zu finden. Die &-Taste ist in Deutschland auf der 6, während sie bei US-Laptops auf der 7 ist. Das kann verwirrend sein, aber ich selbst habe damit überhaupt keine Probleme.

Touchpad

Während die Tastatur nur Mittelmaß ist, hat Xiaomi beim Touchpad ganze Arbeit geleistet. Es ist geräumig, sehr genau und verwendet den Präzisionstouchpad-Treiber von Microsoft. Es ist einfach hervorragend.

Die Windows-Gesten funktionieren ausnahmslos immer. Egal, ob das Scrollen mit zwei Fingern, Wischen mit drei Fingern nach oben für die Taskansicht oder nach unten für den Desktop. All das klappt einwandfrei und das mit der Zuverlässigkeit eines Surface Book.

Sicherheit

Der Finerabdrucksensor befindet sich beim Xiaomi Air 13 (2017) im Touchpad und ist der einzig sichtbare Unterschied zum Vorgänger. Mit dem kleinen Fingerabdruckscanner kann sich der Nutzer mittels Windows Hello einloggen.

Dank der außerordentlich hohen Zuverlässigkeit des Scanners funktioniert dies auch praktisch ausnahmslos perfekt. Wenn die Finger etwas feucht sind wird man gelegentlich nicht beim ersten Mal erkannt, doch mit fettigen oder feuchten Händen sollte man einen Laptop sowieso nicht bedienen.

Audio

Xiaomi hat in Zusammenarbeit mit AKG die Lautsprecher für das Notebook gebaut, doch man hat den Fehler gemacht, die Audio-Einheit auf der Unterseite des Geräts zu platzieren. Wird das Gerät am Sofa, Bett oder Teppich verwendet, so sind die Lautsprecher isoliert und eher leise. Entsprechend schlechter ist auch die Qualität, wenn die Lautsprecher abgedeckt sind.

Auf einem Tisch oder einer glatten Oberfläche sind die Lautsprecher aber durchaus laut und können mit einem satten und durchaus vorhandenen Bässen. Solange das Notebook nicht auf Textilien liegt, kann sich der Sound absolut hören lassen.

Performance

Dank der Kombination aus einem noch aktuellen Intel Core i5-Prozessor der 7. Generation und der Nvidia Geforce MX150-Grafikkarte bietet das Xiaomi Air 13 (2017) eine sehr ordentliche Performance im Alltag.

Einerseits ist das tägliche Browsen im Internet überhaupt kein Problem und für durchschnittliche Aufgaben reicht es problemlos. Wenn allein das auf das Notebook zukommt, ist man womöglich nicht zwingend die Zielgruppe dafür.

Das Xiaomi Air 13 (2017) ist ein Arbeitsnotebook und die Grafikkarte sollte man dann doch verwenden, wenn man sie bereits hat. Photoshop ist überhaupt kein Problem und selbst die Bearbeitung von 4K-Videos ist gar kein Problem. Unser Video des Trekstor WinPhone 5.0 (1080p-Export) oder zum Ockel Sirius A (2160p-Export ) wurde beispielsweise auf dem Xiaomi Air 13 (2017) bearbeitet. Während die Bearbeitung von Videos kaum ein Problem für das kleine Notebook darstellt, ist der Export von 4K-Videos doch etwas strapaziös, da nur 8 Gigabyte an Arbeitsspeicher verbaut sind. Der Export dauert daher oftmals etwas länger und im Sommer sollte man darüber nachdenken, es währenddessen auf einem Notebook-Kühler zu platzieren.

Rein vom Performance-Standpunkt ist das Xiaomi Air 13 (2017) eher ein Notebook für professionelle Anwender, sprich Entwickler, Fotografen, Designe, oder YouTuber. Vor allem dann, wenn man diese Aufgaben in der Schule oder als Hobby erledigen will und damit nicht Unmengen an Geld verdient oder es schlichtweg nicht ausgeben will.

Gaming-Performance

Man kann das Xiaomi Air 13 (2017) allerdings auch dann in Betracht ziehen, wenn man Gaming-PC und Arbeitsgerät kombinieren will. Während ich das grundsätzlich nicht empfehle, ist das Xiaomi Air 13 (2017) vor allem dank seiner Größe eher kein Gaming-Notebook. Es ist im Gegensatz zu praktisch allen Gaming-Notebooks transportabel, aber bietet dafür auch nicht wirklich großartige Gaming-Performance.

Wer allerdings gelegentlich eine Partie Rocket League, League Of Legends oder Counter Strike mit Freunden spielen will, kann durchaus auf das Xiaomi Air 13 (2017) zurückgreifen. Diese Games kann es im angeschlossenen Modus allesamt flüssig spielen.

GTA V läuft auf dem 13-Zoll Subnotebook übrigens auch flüssig, wenn man die Einstellungen einigermaßen optimiert. Einerseits ist 1600 x 900 die höchstmögliche Auflösung, andererseits muss man die Grafikeinstellungen auf niedrig bis mittel beschränken. Dann kann man das Game aber durchaus genießen. Forza Horizon 3 würden wir dagegen am Xiaomi Air 13 (2017) nicht mehr als spielbar bezeichnen, denn es erreicht maximal höchstens 28 fps am Land und das bei allerniedrigsten Grafikeinstellungen bei HD-Auflösung.

Xiaomi Air 13  (2017) Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit ist eine bekannte Schwäche des Xiaomi Air 13 (2017) und aus diesem Grund haben wir die Akkulaufzeit ganz genau getestet. Die Akkulaufzeit des Xiaomi Air 13 (2017) ist wahrlich nicht großartig. Ihr könnt bei mittlerer Helligkeit und normaler Benutzung damit rechnen, dass ihr es nach knapp 4 Stunden erneut aufladen müsst. Bei 50 Prozent Helligkeit, welche zuhause und in der Uni problemlos ausreicht, sind es etwas mehr als 5 Stunden.

Wenn ihr das Gerät bei normaler Nutzung bei höchster Helligkeit im Höchstleistungsmodus verwendet, kommt ihr auf etwas mehr als 3 Stunden.

Im Folgende haben wir für euch eine Reihe an Standard-Tests durchgeführt, bei denen ein Programm unterschiedliche Nutzungsszenarien simuliert, beispielsweise das Surfen im Internet, etwas Bildbearbeitung und Videowiedergabe. Dabei haben wir nur die Bildschirmhelligkeit geregelt, den Energiesparmodus auf Ausbalanciert gestellt und die Tastaturbeleuchtung deaktiviert. Durchschnittlich kamen wir auf einen sehr ordentlichen Wert.

  • mittlere Helligkeit: 452 Minuten, 7,5 Stunden

Eine Unregelmäßigkeit ist bei diesem Test aufgefallen. Interessant war, dass der Akku bei den letzten 20 Prozent unglaublich viel langsamer verbraucht wurde als die vorherigen 80 Prozent. Etwa 40 Minuten hielt das Gerät noch durch nachdem die erste Warnung angezeigt wurde.

Zum Vergleich: Das Dell XPS 13 (2-in-1) hielt 584 Minuten durch und der Surface Laptop mit Windows 10 S schaffte es auf 633 Minuten.

Ladezeit: Binnen einer Stunde voll geladen

Das Xiaomi Air 13 (2017) kompensiert die schlechte Akkulaufzeit allerdings durch eine außerordentlich schnelle Ladezeit. Das Gerät lässt sich per USB Typ-C aufladen und ist binnen knapp einer Stunde bei Nutzung vollständig geladen. Abgeschaltet bekommt ihr es im besten Fall in 40 Minuten voll.

Wenn ihr also mittags kurz nachhause kommt, zahlt es sich bereits aus, das Notebook für 15 bis 20 Minuten aufzuladen und ihr dürftet bereits bei über 50 Prozent sein.

Fazit

Das Xiaomi Air 13 (2017) ist insgesamt ein großartiges Notebook, allerdings wird sein allgemeiner Wert durch die schlechte Akkulaufzeit reduziert. Somit kann man es einfach deswegen nicht grundsätzlich an jeden empfehlen, wie es beispielsweise beim HP Envy 13 der Fall ist. Man muss gewillt sein, häufiger eine Steckdose aufzusuchen als bei anderen Ultrabooks. Gleichzeitig muss man beim Kauf ein höheres Risiko eingehen, etwas länger auf die Lieferung warten und im Fall von Schwierigkeiten kann es passieren, dass man mit einem wertlosen Block aus Aluminium zurückbleibt.

Wenn aber alles klappt, bekommt man allerdings ein wirklich gut ausgestattetes und verarbeitetes Notebook zu einem sagenhaften Preis. Sucht man ähnliche Konfigurationen in Deutschland, zahlt man dafür knapp das Doppelte.

Für Otto Normalverbraucher ist das Xiaomi Air 13 (2017) einfach nichts. Zweifellos ist es im Alltag ein gutes Notebook, aber die Art des Erwerbs ist einfach zu umständlich für jemanden, der einfach ein verlässliches Notebook sucht. Es ist der Laptop für Entwickler, Enthusiasten, YouTube und all jene, die gerne das Risiko für etwas Exklusives eingehen. Es ist ein Laptop für Nutzer, die Beta-Software nicht abschreckt, sondern lockt.

Es ist in vieler Hinsicht nicht vergleichbar mit dem Surface Book, angefangen beim Display und es endet bei der Akkulaufzeit. Doch in einem Punkt kommt es gefährlich nahe an jenes Notebook, das knapp ein Drittel davon kostet: Die Performance. Unterwegs lässt sich nämlich mit dem Xiaomi Air 13 (2017) besser arbeiten als mit einem der günstigen Surface Book-Modelle und in der Regel genauso produktiv, denn den Tablet-Modus und den Stift verwendet man am Notebook außerordentlich selten.

Für eine sehr spezielle Zielgruppe ist es genauso gut wie ein Surface Book und dank des Preises sogar besser. Die Akkulaufzeit müsste aber ein gutes Stück besser werden, um nur ansatzweise mit dem Microsoft-Laptop vergleichbar zu sein.

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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