Im Jahr 2017 ist es keine Seltenheit geworden, dass Notebooks mit außerordentlich hochauflösenden Displays ausgestattet sind. Diese hohen Displayauflösungen bieten natürlich gewisse Vorteile, bergen allerdings auch einige Nachteile. All das solltet ihr beim Kauf eines Notebooks beachten und abwägen, was für euch von höherer Wichtigkeit ist.
Wir testen aktuell das neue HP Spectre 13, welches in der aktuellen Serie in der Höchstkonfiguration mit einem 4K-Display ausgestattet ist. Das entspricht einer Pixeldichte von 331 ppi. Zum Vergleich: Das schon sehr scharfe Display des Surface Book 2 kommt auf eine Pixeldichte von 267. Apple bezeichnet Displays mit einer ppi von 217 bereits als „Retina“, was bedeutet, dass sie so scharf sind, dass mit dem freien Auge keine Pixel erkennbar sind.
Die 331 ppi des Spectre 13 sind etwa auf dem Niveau aktueller Top-Smartphones. Es ist unglaublich scharf. Und das hat gewiss Vorteile, angefangen bei der Qualität des Displays bis hin zum Benutzererlebnis.
Selbst Teile von Screenshots sind enorm
Das Benutzererlebnis profitiert jedenfalls sehr von der höheren Auflösung. So erlaubt die hohe Auflösung beispielsweise einen größeren Spielraum bei der Skalierung, sodass man diese in den Displayeinstellungen von Windows 10 ganz nach den eigenen Präferenzen einstellen kann. Mir persönlich sind zum Beispiel die Inhalte selbst bei niedrigster Skalierung auf einem 13-Zoll HD-Display viel zu groß.
Besonders erfreulich ist die hohe Auflösung aber dann, wenn man häufiger Screenshots für Chats oder – wie ich selbst – für Blogbeiträge erstellt. Bei einem HD- oder FullHD-Display muss man ein YouTube-Video schon im Vollbildschirm geöffnet haben, um einen Screenshot mit mehr als 1.000 Pixeln zu bekommen. Bei einem 4K-Display sind selbst kleinste Ausschnitte des Bildes bereits sehr hochauflösend, wie das oben eingebettete Bild zeigt. Der ausgewählte Bildausschnitt ist jedenfalls ausreichend groß, um ihn beispielsweise per Telegram an einen Freund zu schicken.
Besonders praktisch ist die hohe Auflösung auch deshalb, weil man Fotos oftmals komplett anzeigen kann ohne Zoomen zu müssen. Die Aufnahme einer 8-Megapixel Kamera kann vollständig dargestellt werden, während sich 12 Megapixel noch knapp ausgehen.
Schärfe ist überragend, aber…
Die Schärfe von derart hochauflösenden Displays, wie dem des HP Spectre 13, ist natürlich überragend und die Suche nach einzelnen Pixeln ist natürlich völlig sinnlos. Selbst aus nächster Nähe sind Pixel nicht wirklich erkennbar. Schriften und Bilder in entsprechender Auflösung sehen schärfer aus als Drucke. Es ist wirklich ein Genuss, Inhalte auf solch hochauflösenden Displays zu betrachten.
Das Problem ist: Schärfe ist nicht alles. Eine hohe Auflösung bedeutet nicht automatisch, dass es sich auch um ein außerordentlich gutes Panel handelt. Es ist höchstens ein Indiz dafür, aber noch lange kein Beweis. Bei Displays spielt neben der Auflösung auch die Farbdarstellung, der Kontrast sowie die Helligkeit eine wichtige Rolle. Zum Beispiel löst das HP Spectre 13 mit UHD-Display deutlich höher auf als die Einheit des Surface Book 2. Qualitativ kommt es allerdings keineswegs an das Microsoft-Notebook heran.
Auflösung auf Kosten von Performance und Akkulaufzeit?
Das HP Spectre 13 und andere Laptops, die mit einem 4K-Display ausgestattet sind, bieten in der Regel sehr gute Hardware, die auch problemlos in der Lage sein dürfte, die hohe Zahl an Pixeln darzustellen ohne, dass der Nutzer bei alltäglicher Verwendung einen Unterschied merkt.
So bietet das HP Spectre 13 in der höchsten Konfiguration einen Intel Core i7-Prozessor der U-Serie der 8. Generation. Der Quadcore bietet jedenfalls locker genug Leistung für ein entsprechend hochauflösendes Display. Darüber sollte gar kein Zweifel bestehen, dass die Technologie im Jahr 2017 genug zu bieten hat. Nur Gaming mit dieser Auflösung wird das Notebook, das so dünn ist wie eine AAA-Batterie, natürlich nicht bieten können.
Die Effizienz ist allerdings geringer, was uns zum aktuell wohl größten Manko eines 4K-Displays bei einem Laptop führt. Wer ein Notebook mit 4K-Auflösung erwerben will, muss damit rechnen, dass die Akkulaufzeit deutlich unter den Angaben des Herstellers liegen wird. Diese bezieht sich bei High-End-Notebooks meist auf jene Konfiguration mit der niedrigsten Auflösung. In Sachen Akkulaufzeit sind große Unterschiede zu FullHD-Displays festzustellen.
Schlusswort: Ist es die Auflösung wert?
Durch die höhere Auflösung bekommt man natürlich gewissen Komfort, allerdings müsst ihr momentan große Abstriche bei der Akkulaufzeit einrechnen. Diese würden wir eigener Erfahrung nach im Vergleich zu Konfigurationen mit FullHD-Display etwa bei 35 Prozent beziffern. Wenn ihr 9 Stunden beim FullHD-Modell bekommen würdet, kommt das 4K-Modell mit demselben Akku höchstens auf 6 Stunden.
Momentan würde ich sagen, dass ein 4K-Display in einem Laptop nicht wirklich sinnvoll ist, sofern die übrige Qualität des Panels den meist höheren Preis nicht rechtfertigt. Ich will allerdings der Letzte sein, der behauptet, dass technologischer Fortschritt in diese Richtung sinnlos ist. Je mehr Pixel ich ohne Kompromisse auf ein Display bekomme, desto besser. Meiner Meinung nach reicht ein QHD-Display in Laptops derzeit aber völlig aus und hier hat sich bereits in den letzten Jahren gezeigt, dass Akkulaufzeit und die hohe Auflösung gut kombinierbar sind. Im Vergleich zu 4K-Notebooks von 2015 hat sich bei der Akkulaufzeit allerdings sehr viel getan, sodass man bei vielen Modellen die 6 Stunden-Marke locker übertreffen kann. Das Dell Inspiron 15 7000 Gaming zum Beispiel bietet in der FullHD-Konfiguration ein bescheidenes TN-Display, während die 4K-Konfiguration ein schönes, sattes und sehr gutes 4K-Display bietet. Gelegentlich gibt es die bessere 4K-Konfiguration als Angebot gegen einen geringen Aufpreis von etwa 100 Euro. Da würden wir natürlich sofort zu besseren Modell greifen.
Unserer Meinung nach gibt es heute ausreichend Notebooks mit sehr hochauflösenden Displays, die auch in Sachen Akkulaufzeit nicht allzu große Kompromisse aufweisen. Wer aktuell aber nach einem Notebook sucht und nicht gerade auf ein Sonderangebot für ein Modell mit 4K-Display trifft, sollte höchstens zur QHD-Variante greifen.
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Kommt immer auf die Anwendungen. Bei Grafik Sachen und Filmen ist ein hoch auflösendes Display gut. Für Office Anwendungen eher weniger. Die Akku Laufzeit spielt nur bei Smartphones eine Rolle. Die meisten machen darauf alles was früher auf dem Laptop gemacht wurde. Der Laptop ist dagegen an die Stele des PC getreten. Und da hat man fast immer Strom aus der Dose.
Google Chrome? Really… ?
Albert, du hast die Contras bereits gebracht. Bei mobilen Geräten sollte in erster Linie alles was unproduktiv Strom frisst vermieden werden. Die Fach-Profis geben sich Mühe bei Musik/Video alles auszublenden was die gesunden Sinne eh nicht erfassen. Mp3/4 usw. und bei sowas wird geklotzt. Apple macht da vieles richtig egal was die Apple basher so raushauen. Retina z.b. Auflösung ist nicht alles wie du richtig schriebst, wenn der Rest nicht passt (Leuchtdichte, Farbtreue, gleichmäßige Ausleuchtung usw.) taugt der Schirm nichts. Auflösung geht aber immer einher mit dem gängigen oder besser optimalen Betrachtungsabstand. Die von dir zitierten 217 dpi beziehen sich auf ein 27″ Display mit 5120×2880 Pixeln. Das gesunde Auge hat ne Winkelauflösung von ca. 1/60 Grad und einen Sichtbereich (Blickwinkel) von rund 40 Grad. Das erste bedeutet du kannst auf 400mm ran ans Display ehe man anfängt Pixel wahrzunehmen. Das zweite bedeutet, dass du rund 830mm wegbleiben musst um den Schirm als Ganzes zu erfassen, also ohne hin und her Bewegung. Beim 13″ iPad decken sich optimaler Abstand und die Grenze der Pixel-Erkennung mit ca. 384mm. Bei Retina „Version 1″ der 4“-iPhones muss man dichter als 270mm ran, um einzelne Pixel zu erkennen. Der Vorteil, die GPU nur schubst 2 MB Grafik-Pixel je Einzelbild. Bild ist dennoch scharf, System ist schnell und Energie sparend. Bei gängigen QHD Displays sinds 11 MB und von den zusätzlichen 9 MB sieht man faktisch nichts.?
+1
Neben den beschriebenen Gesihtspunkten muss man auch berücksichtigen, dass vor allem ältere Anwendungen teilweise wirklich schrecklich skalieren. Und im Betrieb mit einem oder mehreren externen Monitoren, die nicht 4k anzeigen – z.B. auch Beamer – springt die Größe der Elemente beim Ziehen von einem auf den anderen Monitor extrem.
Ich setze zwei Notebooks mit 4k-Auflösung ein und habe aus den geschilderten Gründen bei beiden die Auflösung auf FullHD reduizert. Nur dafür ist ein 4k natürlich nicht gedacht.
Mein persönliches Fazit: Lieber ein gutes FullHD-Display.