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Lehrer aus Ghana lehrt Microsoft Word mit Kreide auf der Tafel

Die Nutzung von Software wird im Arbeitsleben immer wichtiger bzw. ist in den meisten Berufen mittlerweile unerlässlich. Das weiß auch Owura Kwadwo Hottish, ein Lehrer aus Ghana, der seinen Schülern an der Tafel mit Kreide die Nutzung von Microsoft Word lehrt mangels anderer Möglichkeiten.

Er zeichnet in seinem Unterricht dazu das gesamte Interface der Software nach und erklärt auf Basis dieser Zeichnung, wie das Produktivitätswerkzeug genutzt wird. Mangels Computer in der Klasse kann der Lehrer seinen Schülern die Software nicht in Aktion zeigen. Er bereitet seine Schüler dennoch auf analoge Art darauf vor, mit Microsoft Word umzugehen und das Schreibprogramm zu verwenden.

Der Facebook-Beitrag des engagierten Lehrers wurde über 1.300 Mal geteilt und erhielt über 3.000 „Gefällt mir“. Dieser Beitrag verdeutlicht, wie wichtig die Erziehung von Kindern und Jugendlichen im Umgang und der Arbeit mit Computern ist und das selbst dort, wo nicht die Mittel bereitstehen, der Schule einen Computer bereitzustellen und schon gar nicht jedem Schüler und jeder Schülerin.

Der digitale Unterricht

Teaching of ICT in Ghana's school is very funny. ICT on the board paa. I love ma students so have to do wat will make…

Posted by Owura Kwadwo Hottish on Donnerstag, 15. Februar 2018

Vernetzt und zeitgemäß lernen, ist ein von Microsoft formuliertes Ziel im Bildungsbereich. Was der Ghanaer Schullehrer mit all den ihm zu Verfügung stehenden Mitteln umzusetzen versucht, um seinen Schülern eine Grundlage in der Arbeit mit Computern zu bieten, wird hierzulande viel zu wenig gefördert.

Viele Lehrer in Deutschland und Österreich sind entweder selbst mit der Nutzung von Computern generell überfordert oder können nur einige grundlegende Funktionen bedienen. Der Informatik-Unterricht in nicht-technischen Schulen besteht zudem meist daraus, Code antiquierter Programmiersprachen vom Projektor abzuschreiben. Von den meisten Lehrern wird das Thema heute noch zu gerne ignoriert, obwohl der Umgang mit PCs in praktisch allen Berufen eine Voraussetzung darstellt und selbst die Bewerbung für Jobs mittlerweile nicht ohne Computer möglich ist.

Während man das natürlich nicht pauschal über alle Lehrer und Schulen sagen kann, werden die meisten Schüler aus eigener Erfahrung bestätigen können, dass der Informatik-Unterricht in den Schulen weder nützliche Lerninhalte bereitstellt, noch Anreize schafft zur selbstständigen Beschäftigung mit Computern. Der übrige Unterricht wird trotz der vielen Möglichkeiten, die der Ghanaer Lehrer nicht hat, in Deutschland und Österreich gänzlich ohne Technologien geführt.

Steinzeit Schule – Unterricht muss zeitgemäß werden

Es ist an der Zeit, dass alle Lehrer und Schulen ihre Schüler auf die tatsächliche Arbeitswelt vorbereiten und dafür müssen Lehrer mindestens fit werden in Word, Excel und PowerPoint. Das bedeutet nicht, das Programm nur öffnen zu können, sondern eine Vielzahl an häufig verwendeten Funktionen zu kennen und erklären zu können. Wer ohne Google-Suche nicht weiß, wie man in wenigstens Statistiken in Excel grafisch darstellen kann, macht keinen zeitgemäßen Unterricht und ist kein Vorbild für Schüler und Schülerinnen. Dabei lässt sich Excel prima in viele Fächer integrieren: Ein schönes Tortendiagramm für ein Geografie-Referat peppt jede Präsentation auf. Laptop aufklappen, Excel öffnen, Demografie-Daten eintragen und herzeigen. Dauert keine 10 Minuten und Schüler hätten mehr Excel gelernt als ich in meiner gesamten Schulzeit, die übrigens keine 4 Jahre her ist. Zu meiner Zeit war es noch so, dass Lehrer staunend eine 1 gegeben haben, wenn die PowerPoint-Präsentation ein animiertes Balkendiagramm darstellte, übrigens völlig unabhängig von der übrigen Qualität der Präsentation. Das geschulte Auge des begeisterten Lehrers erkannte in der Animation ganz eindeutig, dass ich mich besonders bemüht hatte. Dank Morph in Office 365 ist das heute eine Sache von fünf Klicks, die jedoch einmal gelernt sein müssen.

Fundierte Kenntnis über den Computer und über Software wird erforderlich sein, wenn man dieses Wissen an Schüler weitergeben will. Zudem ist der Computer längst nicht mehr exklusiv Sache des Informatik-Lehrers, sondern sollte fächerübergreifend zum Einsatz kommen. Schülern die Verwendung von Software beizubringen, sollte zu einem zentralen Bestandteil mehrerer Unterrichtsfächer werden und nur ein großer Schritt in Richtung der Digitalisierung des Unterrichts kann Schüler darauf vorbereiten, den professionellen Umgang mit dem PC zu lernen und zumindest eine Grundlage für das Arbeitsleben bereitzustellen.

Owura Kwadwo Hottish aus Ghana sollte selbst für Lehrer und Lehrerinnen in Deutschland ein Vorbild sein. Das Engagement dieses Lehrers beweist, wie wichtig die Bildung in Zusammenhang mit Computern ist, selbst dort, wo sie nicht zum Eigentum jeder Familie gehören.


Quelle: Facebook

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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