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Nein, Microsoft überholt Amazon nicht im Cloud-Bereich

Das renommierte Börsenmagazin Forbes berichtete kürzlich über das Cloud-Geschäft von Microsoft, Amazon, IBM, Google und einiger weiterer Unternehmen. Dabei verglich das Magazin die Cloud-Umsätze der Konzerne und erklärte Microsoft zur neuen Spitze im Cloud-Bereich.

Umsätze nicht vergleichbar

Der Vergleich, der dafür verwendet wurde, stimmt hinten und vorne nicht. Forbes vergleicht den reinen Cloud-Umsatz der sieben genannten Unternehmen und zwar genau so, wie sie „Cloud“ definieren. Cloud definiert Microsoft allerdings bedeutend anders als Amazon oder Google. Zum“Cloud“-Umsatz von Microsoft zählt deutlich mehr als das Konkurrenzprodukt zu Amazons AWS, nämlich Azure. Mit der Cloud meint Forbes zwar Azure, allerdings sind in den Zahlen von Microsoft auch Server-Produkte, die Premier Support Services und unterschiedliche Cloud-Dienste zusammengefasst.

Amazon teilt die Umsatz-Zahlen von AWS in den eigenen Quartalsberichten detailliert mit, was Microsoft nicht tut. Es wird zwar das Wachstum von Azure genannt (im letzten Quartal 98 Prozent), jedoch nie eine konkrete Zahl zum Umsatz. Entsprechend vergleicht Forbes im aktuellen Bericht leider Äpfel mit Birnen, erstellt daraus eine schwachsinnige Schlussfolgerung und diese wird auch auf zahlreichen Blogs ungeprüft abgeschrieben.

Cloud-King? Lange nicht. Amazon macht ca. 3,5 Mal mehr Umsatz als Microsoft

In Wahrheit ist der Umsatz von Azure nicht bekannt. Analysten schätzen diesen allerdings auf ungefähr 5 Milliarden US-Dollar für das gesamte Jahr 2017.

Amazon AWS machte offiziell 18,6 Milliarden Dollar Umsatz im Vorjahr und somit etwa dreieinhalb Mal so viel. Cloud-King ist Microsoft somit noch lange nicht und, um Amazon zu überholen, müsste man erst einmal rankommen.

Beim aktuell sehr guten Wachstum von Azure wird Microsoft frühestens in drei bis vier Jahren Amazon einholen können. Denn wie die gesamte Branche wächst auch die Nutzung von AWS von Jahr zu Jahr stark und natürlich bleibt die Frage, ob Microsoft auch in den kommenden Jahren das beeindruckende Wachstum von 98 Prozent wird halten können.


via mspu

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"Entdeckung besteht darin, den gleichen Gegenstand wie alle anderen zu betrachten, sich aber etwas anderes dabei zu denken."
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