Mit Windows 10 ARM starten Microsoft und Qualcomm einen weiteren Versuch, mit ARM-basierten Windows-Geräten den Markt zu erobern. Dieser Versuch beinhaltet diesmal die Emulation von x86-Desktop-Programmen, LTE-Konnektivität und das Versprechen von unglaublich langen Akkulaufzeiten.
Erste Testberichte waren nicht derart überzeugt von Microsofts neuer Strategie und die Journalisten hatten vor allem die Performance von x86-Software sowie auch die Akkulaufzeit unter realistischen Bedingungen bemängelt.
Die Kollegen von TechSpot haben beschlossen, die Windows 10 ARM-Geräte durch sämtliche funktionierenden Benchmarks laufen zu lassen und haben die Ergebnisse veröffentlicht. Diese Werte sollen eine Möglichkeit bieten, die Performance x86-basierten Notebooks zu vergleichen und einschätzen zu können. Vorab sei aber gesagt, dass Benchmarks nicht immer wiederspiegeln, was der Prozessor im Alltag tatsächlich bieten kann. In Geekbench hatten die Geräte nämlich interessanterweise ähnliche Werte erreicht wie der Intel Core i3-6006U. Hier gilt es auch zu beachten, dass sämtliche Benchmark-Software emuliert wird und somit nicht nativ auf dem Gerät läuft. Diese Werte sind somit nur für Software gültig, die nicht für ARM kompiliert wurde.
Performance Benchmarks
Bei Video-Rendering ist die Performance sehr schwach bei der Emulation von Desktop-Programmen. So schafft selbst der Intel Celeron N3450U im Chuwi Lapbook Air einen deutlich besseren Wert in x264-Video-Rendering.
Alltagsbenchmark
Im PCMark 8 Home-Test, bei dem die Alltagsperformance des Geräts gewertet wird, schafft der Snapdragon 835 einen sehr schwachen Wert. Der Celeron N3450U ist laut diesem Test im Alltag um 51 Prozent schneller und das ist bereits ein gerade noch alltagstauglicher Quad-Core Chip auf Intel Atom-Basis.
Compression-Tests gehen gut aus für Windows 10 ARM
Wer in WinRAR oder 7zip viele Dateien dekomprimiert, könnte mit Windows 10 ARM sogar auf ein durchaus gutes Ergebnis kommen im Vergleich zum Celeron-Prozessor. Dank unterstütztem Multi-Threading im Snapdragon 835 schlägt der Qualcomm-Chip in diesen Tests die Low-End Intel CPU mit Leichtigkeit.
Browser-Benchmark
Wenn man nativen Code ausführt, sprich den Browser-Benchmark in Edge nimmt, schafft das HP Envy x2 durchaus gute Ergebnisse, welche auf einer Stufe sind mit dem Intel Celeron N3450U und Chrome sowie High-End Android-Smartphones.
Nutzt man allerdings Chrome unter Windows 10 ARM, so leidet die Performance gewaltig unter der Emulation.
Akkulaufzeit
Im alltagsnahen Akku-Benchmark, wo die Laufzeit mit Edge sowie mit Chrome getestet wurde, schlägt das HP Envy x2 mit Windows 10 ARM sämtliche High-End Ultrabooks. Im schlechtesten Fall bietet das dünne Detachable mit Windows 10 ARM etwas mehr als vier Stunden mehr Laufzeit.
Office und ein Browser und du machst die allermeisten glücklich und zufrieden.
Es gibt nur einen Haken. Viele nutzen davon Chrome und kämen gar nicht auf die Idee den in diesem Fall deutlich überlegenden Edge zu nehmen.
Eben! Facebook,Twitter (lite) und Instagram ist auch noch dabei, passt.
Eben, der durchschnitt Nutzer wird den unterschied zwischen emulierten x86 Progs und echten Arm Progs nicht verstehen, und das auch gar nicht wollen! Ohne eindeutige Hinweise von Windows würd Microsoft sich damit ins eigene fleisch schneiden: Stichwort „auf diesem Windows ist alles so langsam“
Wie zu erwarten war beim Thema „Emulation“ kann das nur eine Notlösung für unbedingt benötigte Programme sein welche („noch“) nicht als native ARM Programme zur Verfügung stehen.
So gesehen ist der Mehrwert mangels nativer Windows ARM Programmen eher klein. Wenn dann der Preis noch höher liegt als bei der Konkurrenz mit kleiner Intel CPU sehe ich nur einen äusserst kleinen Kundenkreis, ähnlich dem von Windows Phone vor der Einstellung.
Ich sag mal soviel zum Thema: Windows10ARM=Windows RT 2.0=Totgeburt! Weil die Performance passt nicht, die Geräte sind zu teuer und ausserdem wird es so wie bei Windows RT kommen das die breite Masse es nicht versteht das irgendwas inkompatibel ist obwohl Windows auf dem PC läuft.
Die Frage ist doch, ob die Angestrebte Zielgruppe etwas vermissen wird. Zum Preis hab ich mich schon bei WindowsUnited drüber ausgelassen. Bei einem Smartphone ist der Preis okay, aber bei einem Ultrabook mit identischer Hardware nur in Groß, mit Unterstützung für Active Pens und langer Akkulaufzeit ist es plötzlich zu viel?
Microsofts größtes Problem sind meiner Meinung nach ihre alte Gefolgschaft, die gebetsmühlenartig immer wieder die Performance-Leier wiederholen. Hauptsache an alten Konventionen und altem Denken festhalten, koste es, was es wolle!
Es wird auch der angestrebten Zielgruppe wahrscheinlich Sauer aufstoßen sobald ein Peripherie Gerät nicht funktionsfähig ist, weil Windows 10 ARM keinen passenden Treiber hat bzw. den eventuell nicht einfach so nachinstallieren kann.
Das mit den Treibern könnte wirklich ein Problem werden. Wenn ich mir die bescheidene Unterstützung von Win RT und W10M anschaue… dann hoffe ich Microsoft konnte die Gerätehersteller diesmal mehr überzeugen entsprechende Treiber zu entwickeln ?.
Das ist mal wirklich zu hoffen das MS für Windows 10 ARM mehr als genug Treiber zur Verfügung stellen! Sonst halt RT 2.0.?
Die Treiber stellen die Hardwarehersteller zur Verfügung!!!
Wie sieht die Sache eigentlich mit Firefox zB aus? Ich mein Google als Konkurrent zu WinARM wird wohl ehr nicht gute Resultate liefern wollen und kaum was dafür tun, dass ihre win32-anwendungen gut auf ARM laufen. Ist nur ne Idee und ich weiß nicht was rauskommen wird, aber kann man einfach mal FF auf Intelsystem und auf ARM laufen lassen und schauen was da raus kommt?
Warum sollte es bei firefox besser aussehen?
Ich bezweifel das Google extra um Microsoft eines auszuwischen den code für Chrome geändert haben. Zumal der Unterbau sowieso open source ist.
Firefox ist zB gerade ziemlich frisch auf quantum umgestellt worden. Wenn es dort neue programmieralgorithmen und methoden gab, könnte da im vergleich zum „alten“ chrome schon etwas anders laufen und bei google wundert mich nicht mehr viel. Da könnte, da die existenz von win arm schon eine weile bekannt ist, durchaus versteckte „optimierung“ passiert sein, um dem konkurrenten die butter vom brot zu nehmen. Ich sag nicht, dass es so ist, sondern nur, dass man es gern einfach mal ausprobieren könnte. Vielleicht ist es das gleiche Verhalten, vielleicht nicht. Nen Versuch wäre es wert.
Ich nutz eh chrome nur ganz am ende der Entwicklung um zu überprüfen, dass alles nach W3C läuft und nicht als meinen Hauptbrowser. Der ist FF und Edge. Und sollte sich zB herausstellen, dass FF (Quantum) schneller auf winARM läuft, nutzt man eben den FF Quantum, der allg. ein sehr guter browser ist und mir GoogleSpyware vom System fernhält. Die Mozilla Foundation ist mir sowieso deutlich sympathischer als Alpha und wenn’s hilft um so besser. Das wäre Winwin.