Microsoft liefert seit dem Surface Pro 4 keinen Surface Pen mit den eigenen Geräten mit, was vor allem von Fans der ohnehin sehr teuren Gerätereihe nicht gerade positiv aufgefasst wurde. Dabei ging es vielen Nutzern eher ums Prinzip als um den Stift selbst, denn genutzt werden sie von normalen Endanwendern eher wenig.
Daher gab es auch bei den Durchschnittsnutzern kaum Aufregung darüber, dass die Stifte nicht mehr dabei sind. Die meisten Nutzer verwenden ihn ohnehin gar nicht bis sehr selten und oft fällt es gar nicht auf, dass man ihn verlegt hat. Dabei ist die Stifteingabe unter Windows 10 eine der besten Funktionen, die man sich nur wünschen kann und das nicht nur für Designer und Fotografen, sondern für jeden einzelnen Normalverbraucher auch. Dokumente können einfach und schnell am Display ausgefüllt, unterschrieben und weitergeschickt werden. Für Notizen in der Uni oder erklärende Skizzen ist Windows Ink einfach perfekt. Man spart sich sehr häufig die Ausdrucken-Ausfüllen-Einscannen-Prozedur bei Verträgen und kann Screenshots einfach eine persönliche Note verleihen.
Für mich ist es deshalb schade, dass die Stifte oft nicht mehr mitgeliefert werden, weil jeder Nutzer den Ink-Funktionsumfang in Windows 10 unbedingt ausprobieren sollte. Microsofts Surface Pen ist allerdings vor allem preislich eine Hürde, die Nutzer für eine gelegentliche Verwendung nicht nehmen wollen.
Der Hersteller Adonit will mit dem Adonit INK Abhilfe schaffen und bietet einen Active Stylus für Surface-Geräte und viele weitere Windows Ink-kompatible Geräte für wenig Geld an. Für etwa 50 Euro kommt man bereits an einen solchen Stift, den wir für euch ausführlich getestet haben.
Adonit Ink Test – Design
Den Adonit Ink Stylus gibt es in den Farben Schwarz, Silber und Blau, sodass man ganz nach eigenem Geschmack entscheiden kann. Wir hatten die schwarze Variante im Test, wobei auch das silberne Modell sehr gut zu den Surface-Geräten passt.
Der Adonit Ink ist etwas dünner als der Surface Pen von Microsoft, dafür allerdings einen knappen Zentimeter länger. Im unteren Drittel finden sich zwei Buttons und oben wie gewöhnlich der Clip. Anstatt eines dritten Knopfes beim „Radiergummi“ gibt es beim Adonit Ink allerdings den MicroUSB Anschluss, worüber der Stift aufgeladen werden kann.
Adonit Ink Test – Verarbeitung
Sowohl der Clip als auch die beiden Buttons sind etwas schlechter verarbeitet als beim Surface Pen. Der Clip lässt sich sehr leicht verbiegen und wirkt auch, als würde er schnell abbrechen. Man sollte sich damit auf keinen Fall spielen.
Die beiden Knöpfe sind in eine „Wippe“ geformt, sind leicht wackelig, aber dennoch sehr gut zu drücken. Sie fühlen sich zwar ebenfalls nicht derart hochwertig an wie die beiden einzelnen Knöpfe beim Surface Pen, aber sind angesichts des Preises jedenfalls in Ordnung.
Adonit Ink Test – Haptik
Während die Verarbeitung natürlich nicht ganz auf dem Niveau eines Surface Pen ist, der übrigens auch mehr als das Doppelte kostet, gefällt mir die Haptik beim Adonit Ink deutlich besser.
Der Adonit Ink ist deutlich leichter und etwas dünner als der Surface Pen, weshalb man mit dem Stift einfach gefühlt leichter arbeitet.
Adonit Ink Test – Schreiben auf dem Display
Das Schreiben mit dem Adonit Ink auf dem Surface Pro 3 ist zweifellos besser als beim damals noch mitgelieferten Stift, welcher dem neueren Modell deutlich unterlegen ist.
Bei den neueren Surface-Geräten kommt es darauf an, was man damit machen will, schließlich sind auch die Stifte mit den Generationen deutlich besser geworden.
Das einfache Schreiben und Kritzeln mit dem Stift auf dem Tablet oder Laptop ist mit dem Adonit Ink genauso gut wie mit dem neuen Surface Pen. Ein kleiner Unterschied macht sich zweifellos bei der Mine bemerkbar, wo es beim Surface Pen mehrere austauschbare Optionen gibt. Zudem ist die Stiftspitze etwas weicher beim offiziellen Surface-Zubehör, aber beim normalen Schreiben macht das für mich keinen Unterschied.
Mit der Zeit und zunehmender professionellerer Arbeit mit dem Adonit Ink bei neueren Surface Pro-Geräten wird allerdings der Qualitätsunterschied deutlich. Präzise Eingaben sind zwar möglich, allerdings wird erkennbar, dass er in gewissen Szenarien beim Zeichnen nicht ganz ausreichend ist. Man schafft beim Zeichnen in Photoshop oder bei Nutzung in After Effects nicht immer genau das, was man erreichen möchte. Diese Usecases haben allerdings die wenigsten Nutzer und daher kann man das Schreibgefühl des Adonit Ink zweifellos als sehr gut bezeichnen. Die Reaktionszeit ist ebenso gut wie beim Surface Pen und die Präzision kann sich beim Schreiben absolut sehen lassen.
Bei der Bedienung gibt es allerdings nur ein Problem für regelmäßige Nutzer des Stifts: Er muss vor der Benutzung jedes Mal über die untere Taste aktiviert werden. Diese muss für etwa eine Sekunde gedrückt bleiben bevor der Stift zum Einsatz kommen kann. Zudem muss der Stift per Bluetooth mit dem Notebook oder Tablet verbunden werden. Meiner Ansicht nach ist das kein großes Problem und ich empfand das im Test keineswegs als störend. Solange man den Stift braucht, bleibt er eingeschaltet und erst nach längerer Inaktivität wird dieser ausgeschaltet.
Adonit Ink Test – Akkulaufzeit
Wir haben den Adonit Ink bereits seit einigen Wochen im Test, wo wir ihn nach dem ersten Auspacken erst einmal sehr ausführlich auf Herz und Nieren getestet haben. Im Laufe der nächsten Wochen haben wir einige Tests mit bestimmten Programmen gemacht und Vergleiche mit dem Surface Pen angestellt. Ansonsten könnte man die Verwendung des Adonit Ink grundsätzlich als durchschnittlich bezeichnen. Wenn es am PC etwas zu schreiben gab, wurde das mit dem Stift erledigt.
Wir haben es in dieser Zeit nicht geschafft, den Akku des Stifts bis zur Gänze zu leeren, sodass wir entweder keine oder nur eine ehrlicherweise sehr gute Bewertung der Akkulaufzeit geben können. Der Hersteller verspricht eine Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden und das sollte für die meisten Nutzer für eine sorglose Nutzung reichen. Wenn man den Stift einmal im Monat an ein MicroUSB-Kabel hängt, muss man sich als Durchschnittsnutzer überhaupt keine Sorgen machen.
Adonit Ink Test – Fazit
Der Adonit Ink ist ein großartiger Stift für den Preis. Die Tatsache, dass er erst manuell eingeschaltet werden muss, empfand ich nicht als störend. Die Verarbeitung ist solide, wenn sich auch der Clip zu leicht verbiegen lässt.
Für einfachere Ausfüll-Aufgaben ist er genauso gut geeignet wie der Surface Pen von Microsoft und das Schreibgefühl ist damit sehr ordentlich. Wer keinen Stift hat und einen Laptop besitzt, der Windows Ink unterstützt, sollte sich mindestens einen Adonit Ink zulegen. Man kommt in den Genuss von vielen praktischen Windows Ink-Funktionen, die man immer mal wieder braucht, zahlt dafür aber die Hälfte im Vergleich zu so gut wie jeder offiziellen Alternative. Wir können den Adonit Ink nur empfehlen. Je kleinen Schwächen, die er hat, sind angesichts des Preises kleine Kompromisse.
> Adonit Ink bei Amazon
Enthält Partnerlinks.